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Dokumentation als PDF - Dialog der Generationen

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6Workshop IV AlltagsbegegnungenArzt, in <strong>der</strong> Straßenbahn, usw., das sind allesRäume. Es gibt beson<strong>der</strong>e Räume, wo dieseBegegnung ermöglicht wird, zum Beispiel einStadtteilzentrum o<strong>der</strong> ein Mehrgenerationenhaus.Trotzdem gibt es auch Rückzugsräume.Je<strong>der</strong> hat das Recht, seinen eigenen Raumzu haben, aber dann auch wie<strong>der</strong> Raum, woBegegnungen stattfi nden können.Teilnehmerin: Normalität ist für uns wahrscheinlichetwas an<strong>der</strong>es <strong>als</strong> für einen Menschenmit Migrationshintergrund, die Normalität vonÄlteren ist an<strong>der</strong>s <strong>als</strong> die von Jüngeren. Wovonsprechen wir? An<strong>der</strong>erseits än<strong>der</strong>t sich dieNormalität ständig, deshalb bringen die Kin<strong>der</strong>den Älteren viel bei, <strong>als</strong>o es muss ganz Begriffsklärunggeben. Was wollen wir weitergeben?Warum?Susanne Besch: Es wurde mehrm<strong>als</strong> gesagt,dass es einen Raum für Alltagsbegegnungenbraucht. Es gab den Hinweis auf die Räume, wosich Menschen begegnen können.Es kann nicht nur den einen offenen Raumgeben, son<strong>der</strong>n es sind verschiedene Räumewichtig. Ihre Beispiele waren sehr stark, die verschiedeneAnlässe für Begegnungen zeigten.Das Beispiel mit dem Frühstück, das war einRaum, um miteinan<strong>der</strong> zu reden, <strong>der</strong> zur Verfügunggestellt wurde. Das ist ein sehr offenerAnsatz, es gibt nur das Stichwort Frühstück, esgibt eine Uhrzeit, ansonsten ist das nicht mo<strong>der</strong>ierto<strong>der</strong> nicht pädagogisch begleitet, son<strong>der</strong>nes ist ein Raum mit einem offenen Ansatz.Dann hatten Sie das Beispiel <strong>der</strong> Märchenstunde.Das ist ein Anlass, von dem ich sagenwürde, dass er generationsbezogen wirkenkann. Ich glaube, hier vermutet man, dassJugendliche alleine nicht zu einer Märchenstundekommen, <strong>als</strong>o Großeltern nehmen ihreEnkel mit o<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> kommen alleine. Das istnicht das Patentrezept, aber es ist ein Beispielfür einen Anlass, <strong>der</strong> auf bestimmte <strong>Generationen</strong>wirkt.Dann hatten wir Sportveranstaltungen, das sindEvent-Ansätze, wo eine Gruppe was zusammenerlebt, zusammen agiert. Da kommen Festenoch dazu. Vielleicht können wir noch in <strong>der</strong>Runde fragen, welche Bedeutung Feste für eineintensivere Alltagsbegegnung haben.Das war <strong>der</strong> eine Strang, <strong>als</strong>o es braucht Raum,es braucht Anlässe. Sie haben immer von Bürgerinnenund Bürgern gesprochen, gar keine<strong>Generationen</strong> benannt. Ich glaube, dass es oftauch darauf ankommt, nicht ausschließlich dieLeute über ihre Generation, über ihr Alter, anzusprechen,son<strong>der</strong>n in an<strong>der</strong>en Räumen o<strong>der</strong> inan<strong>der</strong>en Gefügen.Teilnehmerin: Über das Interesse.Eva-Maria Antz: Ja, über ihr Interesse o<strong>der</strong> <strong>als</strong>Bürgerinnen und Bürger, auch <strong>als</strong> Reiselustigeo<strong>der</strong> auch <strong>als</strong> Leute, die Lust haben, Spiele zumachen, <strong>als</strong>o unabhängig von <strong>Generationen</strong>, siein ihrer Rolle o<strong>der</strong> in ihren Vorlieben anzusprechen.Und dann ist das Stichwort „generationssensibel“.Das ist zwar ein sperriges Wort, aberwenn man guckt, wie man sensibel den Raumfür verschiedene <strong>Generationen</strong> auch gestaltenkann, darauf achtet, dass die <strong>Generationen</strong>miteinan<strong>der</strong> auskommen können, das fi nde ich,ist eine Sensibilität, die es auch bei Professionelleno<strong>der</strong> Begleitenden, ob ehrenamtlich o<strong>der</strong>hauptamtlich, geben sollte, weil sie wichtig ist.Aber <strong>der</strong> Einstieg kann ja durchaus sein, sie <strong>als</strong>Bürgerinnen und Bürger o<strong>der</strong> <strong>als</strong> Reiselustigeo<strong>der</strong> Spiellustige anzusprechen.Ein Stichwort von dem Vortrag heute Morgenwar, dass gesagt wurde, dass für das miteinan<strong>der</strong>Lernen entscheidend ist, dass es einBeziehungsklima gibt, <strong>als</strong>o ein positives Klimazwischen den <strong>Generationen</strong>. Das ist einerseitsein sehr schwammiger Begriff, aber ich glaube,<strong>der</strong> hat was mit dem Alltag zu tun, wenn es einKlima gibt, wenn man willkommen ist, egal, wiealt man ist, dass ein Haus offen ist für verschiedene<strong>Generationen</strong>, so was ist spürbar un<strong>der</strong>leichtert den Alltag. Es wurden die Personengenannt, die begleiten. Ich würde das ergänzen,dass es oft wichtig ist, Personen zu haben, dieeine Art Brückenbauer sind, die den Zugangzu Jugendlichen haben zum Beispiel. Personen,die eine Kommunikationsfähigkeit habenund an<strong>der</strong>e mitnehmen, die Brücken bauen inan<strong>der</strong>e <strong>Generationen</strong> hinein.Noch was zu <strong>der</strong> Diskussion am Anfang, nämlichdie Frage, wer besetzt eigentlich den Raum.Das erste Bild war interessant, da hat sofortjemand gesagt, wie sieht das denn aus, wasnicht abwertend gemeint war, son<strong>der</strong>n fragend,<strong>als</strong>o wer hat hier eigentlich den Raum gestaltet?Sie haben gesagt, dass es auch Wohnzimmergenannt wird, es wirkt ja auch wie ein Wohnzimmer.Aber das spielt auch oft eine Rolle,wer sich da durchsetzt. Wer ist in <strong>der</strong> Gestaltung<strong>der</strong> Räume dominant? Verschließt das denRaum für an<strong>der</strong>e? Kommen dann Jugendlichegar nicht mehr rein, wenn das eine bestimmteAtmosphäre hat? Es ist auch nicht so einfach,die Balance hinzukriegen, dass mehrere <strong>Generationen</strong>sich wohl fühlen können und es trotzdemoffen ist. Inwieweit entstehen da Konfl iktedarüber? Wie werden diese Konfl ikte gelöst?Konstruktiv o<strong>der</strong> gar nicht?Teilnehmerin: Als ich neu war im Nachbarschaftszentrumbin ich in einen Raum gekommen,da war so eine hübsche kleine Gardineaus <strong>der</strong> Küche. Ich habe gedacht, wenn ichhier arbeite, muss die Gardine weg. Ich habe<strong>als</strong>o diese Gardine sofort entfernt. Ich dachte,wun<strong>der</strong>bar, jetzt können alle Leute von außenreinschauen, das ist viel besser. Mit dem Erfolg,dass diese Gardine mich 1 ½ Jahre begleitethat. Jede Gruppe, die da kam, fragte, wo dieGardine ist. Diese Gardine war für die Leuteirgendwie ganz wichtig.Peter Stawenow: Als wir das NachbarschaftszentrumBürger für Bürger in Mitte aufgebauthaben, da war genau dieser Aspekt wichtig.Menschen waren dort in einem Handarbeitszirkel,die die Gardinen hergestellt haben, an<strong>der</strong>eLeute waren im Malzirkel und haben Bil<strong>der</strong>gemalt. Da kann man unterschiedlicher Auffassungsein, wie die Bil<strong>der</strong> o<strong>der</strong> die Gardinen sind,aber damit haben die Menschen zum Ausdruckgebracht, dass es ihre Einrichtung ist, die sieselber ausgestaltet haben.Zu den Räumen: Man kann Räume auch <strong>als</strong> Lastempfi nden, die Last <strong>der</strong> Räume. Es wurde früherimmer gesagt, da war ein Nachbarschaftszentrumo<strong>der</strong> Stadtteilzentrum, das muss gefülltwerden, <strong>als</strong>o was bringen wir da rein? Dann gehtdiese ganze Diskussion los um dieses Selbstverständnisvon Raum nicht nur auf einen Raumo<strong>der</strong> auf ein Haus, Mehrgenerationenhaus, zu100Fachtag „Intergeneratives Lernen“ 2010101

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