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Dokumentation als PDF - Dialog der Generationen

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5Workshop III Alt mit Jungnung zu an<strong>der</strong>en Menschen schließt die <strong>Generationen</strong>aus o<strong>der</strong> ein, ob <strong>der</strong> Mensch nun achtMonate alt o<strong>der</strong> 80 Jahre alt ist, das ist egal,weil das alles Menschen sind.Teilnehmer: Ist es denn so, dass die Jungenzwischen 13 und 17 wirklich das Bewusstseinhaben, dass da jetzt ein unfassbares Wissenbzw. Potenzial an Lebenserfahrung vor ihnensteht, das sie begierig sind abzuschöpfen?Teilnehmerin: Ich weiß von Jugendlichen, dasssie nach den Gesprächen mit den Zeitzeugendie älteren Menschen in <strong>der</strong> U-Bahn o<strong>der</strong> sonstwo an<strong>der</strong>s sehen. O<strong>der</strong> Dinge die <strong>als</strong> alt empfundenwerden, weil sie zum Beispiel runtergefallensind o<strong>der</strong> nicht mehr funktionieren. Eshat auch eine Erweiterung in Bezug auf die Älterengegeben, die von ihren Erlebnissen im Kriegerzählt haben. Ich kann diese Erweiterungennur <strong>als</strong> sehr, sehr positiv ansehen. Das wurdeauch so von den Jugendlichen formuliert.Sabine Hoffmann: Diese Sicht auf an<strong>der</strong>eLeute, das müssen ja auch die Älteren lernen.Eine ältere Frau, Ende 70, hat von einem Praktikantengelernt am Computer zu arbeiten.Sie wollte dann eine Homepage machen undfragte, ob wir nicht einen Jugendlichen hätten,<strong>der</strong> ihr das beibringen kann. Ein Jugendlicherhat das dann gemacht und kam strahlend undfertig wie<strong>der</strong> zurück und sagte: „Boah ey, die istja fi t. Die ist fi tter <strong>als</strong> meine Mutter, die Mitte40 ist.“ Ich denke, das ist genau das, was Siesagen, dass man eine an<strong>der</strong>e Sicht auf ältereMenschen kriegt, wenn man diese Erfahrungenmacht. Das ist doch auch ein Lernen.Teilnehmer: Ich habe unterschiedliche Erfahrungen.Es gibt ältere Leute, die sind so fasziniert,dass sie manchmal den Motor für soeine Veranstaltung sein können, weil sie vonihrer Persönlichkeit das ganze Projekt quasimitziehen. Ein an<strong>der</strong>es Beispiel, das ich gernenenne ist: Setz jemanden zusammen, <strong>der</strong>ist irgendwie 20, frisch verliebt, erste Beziehung,daneben sitzt eine Frau, die ist 50 plus,geschieden, und dann hast du noch jemandmit 80 dabei, die schon zwei Ehen hinter sichhatte. Wenn sich diese drei Frauen über Männerunterhalten, wird das wahnsinnig interessant.Teilnehmer: Das kannst du nur über die Konstellationenerleben, das wirst du in homogenenGruppen so nicht erfahren können.Sabine Hoffmann: Wir haben vorher auch einZeitzeugenprojekt gemacht, was uns auch denMut gegeben hat, noch einen Schritt weiter zugehen und gemeinsam etwas zu produzieren.Bei diesem Zeitzeugenprojekt kommt <strong>der</strong> Zeitzeugezu einem Jugendlichen und <strong>der</strong> machtda draus einen Film. Die jüngeren Menschenprofi tierten von <strong>der</strong> Erfahrung, dass dieserältere Mensch extra zu ihnen kommt.Teilnehmerin: Ich würde da noch einen Schrittweiter gehen und mit den Zeitzeugen, die dieJugendlichen schon kennen, und den Jugendlichengemeinsam Stadtprojekte machen,<strong>als</strong>o um die Gallusstraße herum den Bereicherkunden. Mit den unterschiedlichen Altersstufenkönnte man eruieren, was sie zu ihremKiez wissen möchten. Ich könnte mir vorstellen,dass das ein ganz tolles Projekt wird, weilda noch mal ein ganz an<strong>der</strong>er Austausch stattfinden wird.Teilnehmerin: Erst mal sollten sie gucken, wassie an ihrem Stadtteil interessiert und das aufnehmenund gemeinsam etwas produzieren.Ich würde es auch gut fi nden, wenn es auf eineDVD herausläuft, weil dann ganz unterschiedlicheInteressen gezeigt werden würden, aber aneinem Objekt aus ihrem eigenen Stadtteil.Markus Schönbauer: Zurück zu den Voraussetzungen:Ich möchte in meinem Stadtteilzentrumein intergeneratives Projekt, zeitlichbefristet, dann kann ich mich an Schulen wenden,um Schüler zu aktivieren, und dann kannich ein paar Senioren ansprechen, die sich dasvorstellen können. Aber ich habe immer nochnicht den Gedanken, <strong>der</strong> mir die Sicherheit gibt,auf welcher Basis so ein Projekt stehen muss,damit es beide Seiten anspricht? Beispielewaren Medien o<strong>der</strong> Theater.Johanna Kaiser: Zum einen kann man überein Thema das gemeinsame Interesse wecken.Thema Liebe interessiert nun mal von 1 bis100 Jahre alt die meisten auf unterschiedlicheWeise. Das Interesse an <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en <strong>Generationen</strong>tsteht dann von selbst. Zum an<strong>der</strong>enwird gleich von Anfang an – wie hier beschrieben– angefragt, wer hat Lust hat etwas mit Älterenzu machen. Das sind die beiden Komponenten,die sich jetzt herauskristallisiert haben.Teilnehmer: Beide Gruppen brauchen einenkonkreten Nutzen.Teilnehmerin: Und sie müssen sich beide einbringenkönnen. Wie hier beschrieben: Wenndie einen von <strong>der</strong> Technik her die Nase ein bisschenvorne haben, bringen sich die An<strong>der</strong>envermehrt beim Schnitt ein.Teilnehmerin: Das Setting muss stimmen, dieRahmenbedingungen und die Gruppengröße.Wir haben mal den Fehler gemacht, dass wireinen Austausch mit einer Grundschulklasseund älteren Menschen veranstaltet haben.Diese älteren Menschen hatten Interesse daran,sich mit den Kin<strong>der</strong>n zum Thema Schule auszutauschen.Das war eigentlich von <strong>der</strong> Idee hertotal toll und es wurde auch toll angenommen,aber die hatten alle so ein riesiges Mitteilungsbedürfnis,dafür war die Gruppe viel zu groß. Ihrhattet immer Gruppen mit drei Alten und dreiJungen, das ist ein guter Schlüssel, damit auchje<strong>der</strong> zum Zuge kommt.Teilnehmerin: Ich habe festgestellt, dass dasThema Eintritt in die Arbeitswelt, was <strong>der</strong>zeitwahnsinnig schwierig ist, ein verbindendesThema war zwischen <strong>der</strong> Kriegsgeneration und86Fachtag „Intergeneratives Lernen“ 201087

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