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So Nicht!

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Vom verzweifelt-krummen Buckel, die elende Last<br />

Ach, er taumelt und schwankt, stürzt fast,<br />

Doch wie ein Adler seine Flügel ausbreitet zum Sprunge,<br />

Der Malocher jetzt seine starken Arme spannt,<br />

Zorn strafft seine trunkene Zunge.<br />

Worte toben aus seiner Lunge, bitter-entbrannt.<br />

Und die rauhen Hände sind zu Fäusten geballt,<br />

Grau seine Stimme über den Platz schallt.<br />

Wir waren jung, vierzehn Jahr,<br />

Da geschah`s das man uns die Zeit stahl<br />

Ohne uns zu Fragen von der öden Schulbank<br />

In die Fabrik befahl,<br />

In die ölige Luft gewaltiger Hallen, ran die Werkbank.<br />

Unsere Hirne tumb wie’n Brot<br />

Erkannten wir nicht das sie wollten<br />

Unser jungblutiges Sehnen Tod.<br />

Unseren freien Lebenstraum sollten<br />

Wir willig einwilligen zu zermalochen, gebrochen<br />

Dahin leben in versklavter Freiheit.<br />

Für’s Ohngefähr Matrizen mit Hartmetallbohrer lochen<br />

Arbeit allein füllt unsere Zeit.<br />

Wem die Löcher dienten, wozu sie taugten, uns gleich egal<br />

Wir taten was man uns befahl,<br />

Und war es noch so fatal.<br />

Mit Achtzehn waren unsere Hände grau verfärbt vom Stahl,<br />

Trotz Creme und Sandseife; brutal<br />

Gezwungen zu leben nichts anderes,<br />

Nur das was man Saufen und Fressen kann,<br />

Und ermordet Sehnsucht und Leidenschaft... nichts anderes.<br />

Mit Fünfundzwanzig ahnten wir dann,<br />

Unser vom Kapital gelostes Schicksal.<br />

Auf der Strasse, arbeitslos<br />

Und nur die wahllose Wahl<br />

Zu krepieren an Lungenkrebs oder Leberzirrhose.<br />

Und jetzt! Jetzt! Seht her...<br />

Schimpft man uns nutzloses Tariftier,<br />

Verachtet und verspottet von allen<br />

Ein Schandmal auf die Stirn gebrannt - Hartz IV<br />

<strong>So</strong>llen wir dankbar auf die Knie fallen,<br />

Das uns ist erlaubt zu lecken<br />

Dem wohlfahrtlichen Parvenüs die Schuh<br />

... Von unten!... Von unten!...<br />

Dann gibt es einen Gnadeneuro dazu.<br />

Zuwenig um zu leben, und viel zuviel um zu verrecken.<br />

Scheiße! Ich glaubte, ich bin was wert...<br />

...Ja!... EinenTtritt in den Arsch.<br />

Den bin ich Wert, den hat man mir auch nicht verwehrt,<br />

Weil ich blöd genug, auch den politisch Roten vertraute,<br />

Funktionären die kompromisvoll funktionierten für’s Kapital<br />

Und unsere Freiheits\Hoffnung auf irgend einen Morgen vertagten,<br />

keine Traute<br />

Auszurufen hatten: Jetzt! Jetzt! Der Mensch ist frei!<br />

Arbeit ist der Menschen Not,<br />

Und keine Tugend, Tariflohn nicht macht den Mensch frei.<br />

Ich sah meine Bohrmaschine den Span schälen, meine Faust rot,<br />

Braun und Blau spiralte der Span hervor, und ich fühlte meine<br />

Macht,<br />

Die nicht unterschieden ist, die Gras und Rose zu blühen treibt.<br />

Und doch man uns im deutschen Lande weniger ehrt wie’n Hund,<br />

uns verlacht<br />

Weil wir zu kapitalträchtigen Lug und Betrug bereit.<br />

Umsonst! Umsonst! Unser Leben. Liberale Lügen werden umsonnt...<br />

Wir verrecken auf liberalen Zukunftsstrecken.<br />

Seht her! Seht her...!”<br />

Katastrophe Kapitalismus<br />

Wieder Weimar<br />

Doch sein Schrei’n und geifern niemand berührte,<br />

Seine Faust noch drohte den Himmel zu erschlagen.<br />

Keine Hand auf seiner Schulter, niemand der ihn fortführte.<br />

Da sank der Malocher nieder,<br />

Nieder auf die Knie,<br />

Und brummte seine besoffenen Lieder,<br />

Von der Freiheit, die er nie hat erfahren,<br />

Und auch Liebe war ihm nicht widerfahren.<br />

Auf allen Vieren, den Rücken krumm, er kroch,<br />

über’ m volkreichen Platz wie’n Hund.<br />

Seine Zunge schleifte über’n Dreck, und er heulte noch<br />

Dazu elend erbärmlich, und tat es allen kund:<br />

Einigkeit und Recht und Freiheit für’s deutsche Vaterland!<br />

Gerry X

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