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So Nicht!

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Fetisch, Ritual, Kapitalismus...<br />

Neben den prosaischen Möglichkeiten, dem quasi-religiösen<br />

Fetisch des Kapitalismus eine Stimme zu geben, sollen uns<br />

dann doch noch mal die Toten interessieren: Sind sie nicht in<br />

Kauf genommene Menschenopfer eines modernen Rituals?<br />

Sind sie überhaupt Teil der menschlichen Gesellschaft? Sind<br />

sie eben nicht! Dürfen sie nicht sein. Können sie gar nicht sein, denn<br />

wir sind ja so humanistisch! Sie sind lebende Tote, Tote auf<br />

Raten, Noch-nicht-Menschen mit beschränkter Hoffnung. Nur wer<br />

das Todesspiel auf der Flucht nach Norden durch die Wüste,<br />

den „Wer wird Europäer/in“-Wettbewerb gewinnt, darf auf<br />

die Segnungen des Mensch-Seins hoffen.<br />

Sie sind ja auch selber Schuld, kulturell gesehen, die Neger<br />

– das sagt man nicht mehr, handelt aber so: Würden etwa<br />

Millionen Hungertote mitten in Europa derart lässig hingenommen?<br />

Noch nicht . Ideologien passen sich an, wir dürfen<br />

gespannt sein. Bis dahin opfern wir dem geheiligten Individualverkehr<br />

gern ein paar tausend Verkehrstote. Halleluja!<br />

Warum noch gleich, ist es so wichtig, Opel zu retten? Ah<br />

ja, teutsche Industrietradition: vom Opel ‚Laubfrosch‘, das<br />

Plagiat des berühmten Ford Modell T und sprichwörtlich<br />

gewordenes „dasselbe in grün“, über den Opel Blitz, stolzem<br />

Weltkriegsveteran bis zum ähm - was wird in Bochum heute<br />

kriegs- ähm wichtiges für den sozialen Frieden, das Vertrauen<br />

und die Kurse produziert? Arbeitsplätze! Denn: „Arbeit<br />

macht frei“<br />

Zusammenfassend also zu den Ideologien des Tötens.<br />

Ignoranz ist Stärke, damals wie heute. Niemand soll später<br />

behaupten, von den Millionen Toten außerhalb der Wohlstandzonen<br />

nichts gewusst zu haben! Das KZ ist nach außen<br />

gestülpt: Statt industriellem Massenmord, Elend durch<br />

Aussperren. <strong>Nicht</strong> die Anwendung der Technologie verursacht<br />

die Toten, sondern gerade ihre <strong>Nicht</strong>-Anwendung. Die<br />

Ideologie ist pluralistisch geworden.<br />

Der totale Markt<br />

Neben der katholischen Sekte gibt es eine ganze Branche<br />

von Beruhigungsgurus. Und der Markt? Der war schon immer<br />

da! Nein, die Neo-Liberalen sind keine Ideologen: „Wollt ihr den<br />

totalen Markt?“ haben sie gerufen. Doch jetzt schrecken selbst<br />

sie davor zurück. Der aufgekündigte soziale Friede könnte<br />

auch ihren Hütten das Dach kosten. ‚Naturalisierung‘ heißt<br />

das Zauberwort. Geld, Markt und Konkurrenz sind natürliche<br />

Eigenschaften des Menschen, Depressionen bei 17-jährigen müssen<br />

genetischen Ursprungs sein und das Patriarchat kommt vom Allmächtigen<br />

persönlich – oder aus dem Ur-Schleim, je nach Glaubensrichtung.<br />

Aber wehe ihr zweifelt daran, dann ab in die<br />

Psychiatrie! Da fällt mir ein, ich wollte noch Foucault lesen ...<br />

Bernd Barenberg<br />

Weiteres zur<br />

Kapitalismus-Krise<br />

Katastrophe Kapitalismus<br />

Wieder Weimar<br />

Sie werden sich vielleicht wundern, warum wir nichts „ökonomisches“<br />

zur „Krise“ anbieten. Ganze einfach, weil die<br />

„Wirtschaftskrise“ gar kein ökonomisches Problem ist. Wir<br />

haben auch keine „Krise“ – sondern schlicht und einfach die<br />

falsche Wirtschaftsordnung.<br />

Wir haben es zugelassen, dass uns Idioten regieren. Und die<br />

haben noch größeren Idioten die Märkte freireguliert. Und<br />

die haben dann ihren Idiotenscheiß gemacht. Ist das nicht<br />

schön?<br />

Und den üblichen Scheiß finden Sie in den üblichen Scheißblättern.<br />

Das was wichtig ist, das haben sie auf den vorherigen<br />

Seiten ja gelesen<br />

Das Thema – wenn man es dann doch mal ernst nimmt – ist<br />

so umfangreich, dass Judas nicht alle denkbaren Aspekte<br />

streifen oder gar abhandeln kann.<br />

Möglicherweise möchten Sie aber mehr lesen. Im Folgenden<br />

ein Medley der etwas besseren Presseveröffentlichungen<br />

zum Thema, unsere Presseschau:

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