12.07.2015 Aufrufe

adlas-0413

adlas-0413

adlas-0413

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Tropischer Regenwald im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo. Foto: US AidREIHE: VERBRECHERJAGDNOTIZDER HERR IMHEUHAUFENJoseph Kony und seine »Lord‘sResistance Army« entgehenim zentralafrikanischen Dschungelimmer noch ihren Häschern. Daranhat auch eine medienwirksameKampagne nichts geändert, die 2012die USA intervenieren ließ.Die jüngste Krise in der Zentralafrikanischen Republikist nur ein weiteres Symptom schwacherStaatlichkeit in Afrika. Schon länger soll sich imunzugänglichen Osten des Landes der ugandischeRebell und gesuchte Kriegsverbrecher Joseph Konysamt seiner Guerillatruppe verbergen.Kony, 1961 geboren, Sohn eines katholischenMissionshelfers und Angehöriger der Volksgruppeder Acholi aus dem Norden Ugandas, führt seit1987 die »Lord‘s Resistance Army« (LRA) an. Entstandenist die Truppe als Reaktion auf die MachtübernahmeYoweri Musevenis und seiner »NationalResistance Army« im Jahr zuvor; ideologischerWegbereiter der LRA war die »Bewegung des HeiligenGeistes«, geführt vomm selbsterklärten MediumAlice Aluma. Auf sie führt auch Kony seineAutorität zurück, nach unterschiedliche Berichtenist er mit ihr verwandt. Vielleicht auch deshalb giltKony mal als Medium, Wunderheiler oder Prophet.Seine LRA hängt einer Mischung aus christlichemFundamentalismus, Acholi-Nationalismusund lokalem Aberglauben an – Ziel sei die Errichtungeines Gottesstaates in Uganda. Das scheintMethoden zu rechtfertigen, die seit der militärischenNiederlage der LRA gegen Musewenis Regierungstruppenin den 1990er Jahren extrem brutalgeworden sind. Zu den Einzelvorwürfen des InternationalenStrafgerichtshofs gegen Kony gehören,per internationalem Haftbefehl von 2005, unteranderem Mord, Vergewaltigung, Plünderung undVerbrechen gegen die Menschlichkeit.Die Entführung, sexuelle Versklavung vonKindern wie auch ihre Zwangsrekrutierung in dieLRA haben schließlich mehrere amerikanischezivilgesellschaftliche Gruppen auf den Plan gerufen:Ihr öffentlicher Druck führte dazu, dass US-Präsident Barack Obama 100 Special-Forces-Soldaten in die Region entsandt hat.Besonderes Aufsehen erregte vor zwei Jahrendie umstrittene Kampagne »Kony 2012« der Organisation»Invisible Children« mit ihrem Auftritt inden Sozialen Medien. Der Menschenrechtsgruppewurde eine zu simplifizierte Darstellung der Konflikthintergründevorgeworfen: Der in Großbritannienlebende, als Acholi in Uganda aufgewachseneAutor Musa Okwonga bemängelte, dass die US-Aktivisten zwar die Aufmerksamkeit von amerikanischenPolitikern und Celibrities erregt, aber wederauf die »fantastische Arbeit von Nordugandernvor Ort«, noch auf die ambivalente Rolle vonUgandas Staatschef Museveni hingewiesen hätten.ADLAS 4/2013 ISSN 1869-1684 22

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!