4/2010 - Coburger Convent

So sieht das Gelände der Landessportschule heute aus
Gegenwart für beide Seiten helfend
zu verbinden und freundschaftlichverstehend
zu nutzen.
Dies zu erleben, war für die Aktivisten
des Herbst 1989, die 1996 in
Bad Blankenburg kommunalpolitische
Verantwortung trugen, und für
viele Bad Blankenburger Bürger eine
große Freude.
Aber das Jahr 1996 war noch nicht
zu Ende.
Ich zitiere aus einem Brief des Leiters
des Amtes für Rechtsangelegenheiten
des CC, Herrn Dr. Brintzinger
vom 25.9.1996:.
»Unter den gegebenen Umständen
steht für uns nicht so sehr die
Eigentumsfrage im Vordergrund,
sondern die besondere historische
Bedeutung dieser Sportstätte für die
akademischen Turnerschaften. Wir
sind bemüht, wie bereits in diesem
Jahr geschehen, unsere sportlichen
Aktivitäten nach Bad Blankenburg
zu verlagern, auch um die alte Verbindung
unseres Verbandes mit der
Stadt wiederzubeleben und zu verstärken.
Dies setzt natürlich voraus,
daß für uns die entsprechenden Möglichkeiten
auf Dauer zur Verfügung
stehen und durch dahingehende
Vereinbarungen gesichert sind. Uns
liegt nicht daran, ein langwieriges
Rechtsverfahren nur des Streitens
wegen durchzuführen, wenn andere
Lösungen möglich sind.«
Dieser Inhalt, das war es, worauf
wir gehofft hatten: Ein Ende der gerichtlichen
und anwaltlichen Auseinandersetzungen
war in Aussicht gestellt
und sollte kommen. Anläßlich
der im Oktober 1996 folgenden Präsidiumssitzung
in Bad Blankenburg
einigten sich die Beteiligten darauf,
daß der CC Vereinbarungen zu Sportschule
und Greifenstein vorbereitet.
Im Mai 1997 fand der zweite
Sportlehrgang in Bad Blankenburg
statt.
Im Sommer 1997 wurde die Vereinbarung
zur Sportschule im CC im
schriftlichen Abstimmungsverfahren
beschlossen. Dies war ein großes
Entgegenkommen der Verantwortlichen
des CC, zu dieser Zeit die Verbandsbrüder
Schön und Gerdts sowie
der Schatzmeister Schollmeyer,
unter Beachtung des Entscheidungsdruckes
zwecks großer Investitionen
in das Objekt.
Vier Zitate aus dieser schriftlichen
Abstimmung sollen den Status Quo
verdeutlichen.
»Antrag:
1. Die Präsidierende und der Vorstand
des AHCC werden hiermit
ermächtigt, die Anträge vom
1.10.1990 und 31.10.1990 auf
Rückübertragung der Eigentumsrechte
an den in Bad Blankenburg
/ Thüringen gelegenen, ehemals
dem Verband Alter Turnerschafter
(VAT) gehörenden Liegenschaften
zurückzunehmen.
2. In den Jahren nach 1989/90 hat
unser Verband basierend auf der
alten Verbundenheit des VC zur
Stadt Bad Blankenburg mit dieser
eine Zusammenarbeit und eine Erneuerung
der freundschaftlichen
Beziehungen angestrebt. Sowohl
die Stadt, vertreten durch Herrn
Bürgermeister Pabst, als auch der
Landessportbund Thüringen e.V.
zeigten sich gegenüber diesen
Bestrebungen unseres Verbandes
nicht nur äußerst aufgeschlossen,
sondern bekundeten ihrerseits
ihr großes Interesse an einer
möglichst häufigen und starken
Repräsentanz unseres Verbandes
in Bad Blankenburg. So erfährt
unser Verband bis heute jegliche
Unterstützung bei der Durchführung
der jährlich nunmehr dort
durchgeführten Sportlehrgänge,
der jährlich dort stattfindenden
Präsidiumssitzung unseres Verbandes,
bei der Ehrung unserer
gefallenen Verbandsbrüder zu
Pfingsten etc.
3. ein Vertrag zwischen unserem
Verband und dem Landessportbund
Thüringen unter Vermittlung
der Stadt Bad Blankenburg
wird vorbereitet, der kurz zusammengefaßt
folgendes beinhaltet:
a) Unser Verband erhält unbefristet
das Recht, bis zu dreimal
jährlich an jeweils bis zu fünf
zusammenhängenden Tagen
die Sporteinrichtungen der
Sportschule Bad Blankenburg
kostenfrei zu nutzen; Unterkunft
und Verpflegung werden
nach den Tarifen für die Mitglieder
des Landessportbundes
gewährt;
b) die Nutzungsrechte bestehen
auch zugunsten und zu Lasten
der jeweiligen Rechtsnachfolger
der Vertragspartner;
c) unserem Verband wird die Anbringung
einer Gedenktafel
oder die Erstellung eines Gedenksteines
auf dem Sportgelände
gestattet, wobei Obhut
und Pflege von der Landessportschule
Bad Blankenburg
übernommen werden;
d) nach Abschluß dieser Vereinbarung
nimmt unser Verband die
geltend gemachten Rückerstattungsansprüche
zurück.
4. Die Sportanlagen sind dringend
sanierungs­ und instandsetzungsbedürftig.
Im Fall einer Rückübereignung
wären diese Arbeiten von
unserem Verband durchzuführen.
Die Kosten hierfür belaufen
sich auf eine Größenordnung, die
unser Verband nicht aufbringen
könnte.«
Nach diesem Beschluß im CC und
einigen redaktionellen Abstimmungen
kam es am 26.11.1997, zufällig
mein 42. Geburtstag, zur Unterschrift
unter dieses m. E. wahrhaft
historischen Dokumentes durch Vbr.
Schön und Dinger für den CC und
die Herren Gräbedünkel und Gösel
für den LSB Thüringen. Allen Beteiligten
fiel ein großer Stein vom
Herzen, und die Zusammenarbeit
CC-Blätter 4/2010
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