4/2010 - Coburger Convent

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CC vor Ort selbständig zu einem stabilen Bund entwickelt. Seit dem 20. Oktober 2001 ist mit Gottinga die frühere LeipzigGöttinger Turnerschaft MündeniaHercynia im CC vereinigt. Die Verschmelzung der beiden Bünde wurde am 20. Oktober 2000 in Hannoversch Münden mit einem eindrucksvollen Fusionskommers gefeiert. Die Landsmannschaft Gottinga besteht in ihrem 300. Jubiläumssemester aus etwa 250 Bundesbrüdern. Höhepunkt der Festveranstaltungen des 150. Stiftungsfestes war am 24. Juni der Festkommers im ›Hotel Freizeit In‹ an der Dransfelder Straße in Göttingen. Vor dem Kommers hatten die Göttinger mit ihren Freundschaftsbrüdern den feierlichen ›Landesvater‹ gestochen. Beim Eintritt in die großzügigen Räumlichkeiten des Hotels ›Freizeit In‹ wurden die Gäste durch die Klänge einer Blaskapelle aus Elze empfangen. Neben etwa 150 Mitgliedern der gastgebenden Landsmannschaft fanden sich etwa 90 Freundschafts und Verbandsbrüder sowie andere Gäste zum Stiftungsfestkommers ein. Etwa 50 Damen verfolgten den Abend in dem durch offene Türen mit dem Saal verbundenen Foyer. Kurz nach 20 Uhr bat AH Wilkens II um »Silentium für den Einzug der Herren Chargierten!« Neben der gastgebenden Gottinga chargierten folgende acht Bünde: Es begann mit der Präsidierenden im CC, der L. Verdensia zu Göttingen, die nach den Klängen des Coburger Marsches 38 CC-Blätter 4/2010 einzog. Ihr folgten die liebbefreundeten Landsmannschaften SlesvicoHolsatia/Cheruscia Kiel, Vitebergia Halle, Hansea auf dem Wels München, Rhenania Jena zu Jena und Hammonia Marko Natangia zu Hamburg, sowie das Corps Frisia zu Göttingen und die Studentische Verbindung Agronomia Göttingen. Die 27 Chargierten am Kopfende des großen Saales boten ein imposantes Bild, gaben dem Festkommers unter der souveränen Leitung des Erstchargierten stud. agr. Thees Meyer ein würdiges Gepräge. Nach dem Einzug der Chargierten ließ der Kommersleiter die Fahnen der mit Gottinga verschmolzenen Bünde Vitebergia (von 1953 bis 1991), Thuringia, Markaria und Mündenia Hercynia, eskortiert von jeweils einem Alten Herren (oder Sohn) dieser Bünde, hereintragen. Dabei hob er die Bedeutung dieser Fusionen für die Entwicklung der Gottinga hervor und würdigte besonders die o. g. Vereinigung mit der LeipzigGöttinger Turnerschaft MündeniaHercynia. An der Spitze der Ehrengäste waren der Bürgermeister der Stadt Göttingen, Wilhelm Gerhardy, der AHCC Vorsitzende Vbr. Jürgen Schawer, RhenoGermania, Chattia Gießen, und der 1. stv. CCSprecher Vbr. Reinhard Kröger, Verdensia, erschienen. aB Meyer freute sich, darüber hinaus u. a. zwei Professoren sowie die AH Vorsitzenden der Freundschaftsbünde begrüßen zu können. Ein Höhepunkt des Kommerses war die temperamentvolle Festrede von Herrn Dr. jur. Christian von Boetticher, Vorsitzender der CDUFraktion im Landtag von SchleswigHolstein, über »Herausforderungen an Politik und Gesellschaft in Deutschland zu Beginn des 21. Jahrhunderts«. Herr von Boetticher, der Angehöriger der lbbf. L. Slesvico Holsatia/Cheruscia zu Kiel ist, machte am Anfang seiner mit vielen Ovationen bedachten Ausführungen der Corona Hoffnung auf eine kurze Rede mit einem klassischen Zitat. Dies habe er schließlich schon in seiner Fuchsenstunde gelernt. Danach lenkte er den Blick seiner Zuhörer auf die aktuellen Probleme Deutschlands und hob dabei vor allem die existenzielle Notwendigkeit der Konsolidierung der öffentlichen Haushalte hervor. Anhand von Beispielen aus Schleswig Holstein machte v. Boetticher deutlich, vor welchen Schwierigkeiten Der Festredner beim Kommers: Dr. Christian von Bötticher, Vorsitzender der CDU-Fraktion im schleswig-holsteinischen Landtag die politisch Verantwortlichen dabei stünden: »Sparen und Haushaltskonsolidierung – klar! Aber bitte nicht bei mir!« Unser Freundschaftsbruder konnte am Schluß seiner Ausführungen keine unumwunden positive Prognose für die Bewältigung dieser lebensnotwendigen Herausforderungen für Staat und Gesellschaft geben. Der amtierende AHVorsitzende der Gottinga, Bbr. Peter Ehrhardt, ging in geschliffenen Worten auf die Quellen des Bundeslebens ein und übergab der Aktivitas als Geschenk des AHV ein über 100 Jahre altes Couleurschränkchen, welches ein GöttingerWappen auf der Glastür und die Widmung eines Bundesbruders enthält. Als Antwort auf diese ›Rede der Gottinga‹ ließ der Erstchargierte das Bundeslied der Gottinga, Georgia Augusta, singen. Den vier Grundstrophen dieses schönen Kommersliedes fügte vor Jahren ein Göttinger AH folgende Strophe auf Gottinga hinzu: »Stadt Göttingen verbunden durch Heim und Namen Dir, in allen guten Stunden Dich preisen wollen wir. Nach Brüderschaft wir streben im Glücke wie in Not, hoch Ehr’ und Freiheit leben: Gottinga – Blau – Gold – Rot!« Der Bürgermeister der Stadt Göttingen, Gerhardy, konnte in seinem Grußwort auf die Aussagen dieses Liedes Bezug nehmen, in dem er u. a. sagte: »Studentische Verbindungen wie die Landsmannschaft Gottinga sind in einer Universitätsstadt nicht nur eine interessante Tradition, sondern auch lebendige Gegenwart; sie gehören in unserer Stadt einfach dazu. Sie (die Göttinger) sind ausgezeichnete Botschafter, Alumni der ExzellenzUniversität und der Stadt Göttingen. Dafür ein herzliches Dankeschön.«
Der Vorsitzer des AHCC, Herr Vbr. Jürgen Schawer, überbrachte die Glückwünsche des Verbandes Alter Herren des Coburger Convents. Vbr. Reinhard Kröger, Verdensia Göttingen, 1. stv. CCSprecher, nutzte die Gelegenheit seines Grußwortes zu einem Rückblick auf den gemeinsamen Weg Gottingas und Verdensias: »Gottinga und Verdensia sind die beiden letzten verbliebenen Verbindungen des OCC Göttingen. Der OCC Göttingen bestand einmal aus 9 CCVerbindungen. Verdensia wie auch Gottinga haben die historische Pflicht, an den uns trennenden Dingen zu arbeiten und die Gemeinsamkeiten auszubauen.« Alle Grußworte sowie die Antworten des Erstchargierten wurden auf Grund ihrer Form, ihres Inhaltes und manchmal auch wegen der launigen Worte von der Corona mit viel Beifall aufgenommen. Den würdevollen Abschluß fand der Kommers mit der Nationalhymne und dem Auszug der Herren Chargierten. Am Samstag um 10 Uhr läuteten die Glocken der Albanikirche zum Festgottesdienst. Der Gottesdienst wurde sehr ansprechend gestaltet von den Bundesbrüdern Dipl.Theol. Kai Schürholt (Lithurgie), Pastor Martin Woldert (Predigt) und Rechtsanwalt ChristianAlbrecht Kurdum (Totengedenken). Nach dem Gottesdienst fand die von Bbr. Dr. Christian Ahl moderierte Feierstunde im Auditorium Maximum der Universität statt. Das ›Blechbläserquintett der Akademischen Orchestervereinigung AOV‹ umrahmte den Festakt musikalisch. Bbr. Prof. Dr. David Mihardy, Simon Fraser University Vancouver, Kanada, hielt den Festvortrag über »Über die Freundschaft in unseren Korporationen«. Anschließend stellte Bbr. Peter Ehrhardt die feste innere Bindung der Bundesbrüder an unsere Alma Mater Gottingensis in den Mittelpunkt seiner Rede und überreichte dem Vizepräsidenten der Universität, Herrn Prof. Dr. Wolfgang Lücke, als Ausdruck des Dankes und der inneren Verbundenheit einen Scheck über 1.000 Euro für die Universitätsbibliothek. AH-Vorsitzender Peter Ehrhardt übergibt einen Spenden-Scheck an Prof. Dr. Wolfgang Lücke, Vizepräsident der Universität Herr Prof. Lücke dankte für die zweckgebundene Spende und gab danach einen Überblick über die vielfältige Arbeit des Führungsgremiums der Universität. Er hoffte vor allem, daß der Status der Georgia Augusta als Exzellenzuniversität auch bei seiner Überprüfung im Jahre 2012 erhalten bleiben werde. Eine Hoffnung, für die es sich zu arbeiten lohne, weil das Abschlußexamen an einer Exzellenzuniversität vielleicht auch den Einstieg in den Beruf entscheidend fördern könnte. Anschließend bot ein Cateringservice im Garten des Göttinger Hauses der Gesellschaft ein köstliches Buffet. Bei herrlichem Sonnenschein ergab sich eine angenehme Atmosphäre, Zeit für muntere Gespräche mit Bundesbrüdern und Gästen. Am Abend folgte mit dem Festball im Hotel ›Freizeit In‹ ein weiterer Höhepunkt des Stiftungsfestes, der mit einem Sektempfang begann. Mit launigen Worten stimmte Bbr. Rechtsanwalt Gerhard Kortemme auf den Ball Room Dance ein. Die ersten zwei Stunden bildeten gewissermaßen den offiziellen Teil, der mehr den älteren Bundesbrüdern gewidmet war. Danach brachte eine Showband die Gesellschaft lautstark und schwungvoll auf die Beine. Die Tanzfläche war insbesondere von Tänzerinnen und Tänzern der jüngeren Generation durchgehend gut gefüllt. Auch die reifere Jugend genoß zum Teil den vollen Einsatz der Band. Das eine oder andere Hörgerät wurde beiseitegelegt. Es war ein rauschendes Fest mit einem einladenden Mitternachtsbuffet, das die Tanzbegeisterten in vollen Zügen genossen. Abgerundet wurde das ereignisreiche Stiftungsfest am Sonntag, dem 27. Juni, mit einem geselligen Ausklang auf dem Göttinger Haus. Die Landsmannschaft Gottinga hat sich in den Tagen ihres 150. Stiftungsfestes als aktiver Lebensbund gezeigt, der Tradition und Moderne miteinander verbindet. Dabei ist es ihr Ziel, vor dem Hintergrund ihrer großen Tradition die Zukunft erfolgreich zu gestalten. Dr. Jochen Wilkens, Gottinga, Slesvico-Holsatia v. m. Cheruscia, Vitebergia CC-Blätter 4/2010 39 CC vor Ort
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