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4/2010 - Coburger Convent

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Das Amtsblatt<br />

Heute ist die Heimat der L. Pomerania<br />

die Rheinisch­Westfälische<br />

Technische Hochschule in Aachen.<br />

Die Europa­Erfahrung prägt seit<br />

dem Zweiten Weltkrieg das Leben<br />

in der westlichsten Hochschulstadt<br />

der Bundesrepublik. Hier war die<br />

Pfalz Karl des Großen, hier wird der<br />

Karlspreis für Verdienste um Europa<br />

verliehen. Aachen zählt zusammen<br />

mit belgischen und niederländischen<br />

Provinzen grenzüberschreitend zum<br />

Gebiet ›Euregio‹.<br />

Halle an der Saale ist allerdings<br />

der Geburtsort unserer Pomerania.<br />

Rückschauend war es ein beschwerlicher<br />

Weg, von der Mitte Deutschlands<br />

bis nach Aachen am westlichen<br />

Rand der Republik.<br />

An der 1694 gegründeten Universität<br />

Halle ist in den Annalen<br />

bereits 1717 eine Landsmannschaft<br />

pommerscher Studenten nachweislich<br />

vermerkt. Diese Studenten<br />

– äußerlich erkenntlich an blauen<br />

Schleifen – waren in einen Tumult<br />

mit dem Militär, dem Thaddenschen<br />

Regiment, verwickelt. Ein<br />

königliches Reskript besiegelte daraufhin<br />

erst einmal die Auflösung<br />

der Landsmannschaft. Nach einer<br />

Lockerung der Überwachung traten<br />

1765 die Pommern – erkenntlich an<br />

den blauen Kokarden an den Hüten<br />

– bei einer Abendmusik wieder<br />

öffentlich auf. Auch 1775 wurden<br />

die Pommern wieder genannt, die<br />

sich zusammen mit anderen Landsmannschaften<br />

sehr im Kampf gegen<br />

die rivalisierenden Orden engagiert<br />

hatten.<br />

Nach dem Tod Friedrich des Großen<br />

1786 trat eine weitere Lockerung<br />

der politischen Überwachung ein.<br />

In dieser Situation schlossen sich<br />

am 9.11.1792, dem Gründungsdatum<br />

unseres Bundes, Studenten aus<br />

20 CC-Blätter 4/<strong>2010</strong><br />

Pomerania Halle-Aachen ist unsere Präsidierende <strong>2010</strong>/2011<br />

Von der Universität Halle<br />

zur RWTH Aachen<br />

Die Präsidierende L. Pomerania Halle-Aachen stellt sich vor<br />

Pommern und Anhalt zum ›Pommerschen<br />

Kränzchen‹ zusammen,<br />

und zwar streng nach dem Territorial­Prinzip.<br />

Diesmal waren sie<br />

erkenntlich an ihren Landsmannschafteruniformen<br />

und an den Hüten<br />

in jener himmelblauen Farbe, die<br />

wir auch heute tragen. Auch wurde<br />

erstmals ein Zirkel Vivant Pomerani<br />

Borussis Conjuncti geführt.<br />

Mit Inkrafttreten neuer akademischer<br />

Gesetze wurde 1796 das<br />

Kränzchen verboten. Doch kurze<br />

Zeit später fand sich unser Bund<br />

wieder zusammen und veranstaltete<br />

in der Silvesternacht 1797 einen<br />

Fackelzug mit anschließendem<br />

Kommers. Nach mehrfacher Auflösung<br />

und jeweils anschließender<br />

Rekonstituierung gründete man<br />

sich unter den Namen ›Pommerscher<br />

Bund‹ und auf Basis eines<br />

›Pommerngesetz von 1803‹ neu.<br />

Leider ist die Urkunde mit diesem<br />

Gesetz 1944 dem Bombenkrieg zum<br />

Opfer gefallen.<br />

Die geschichtlichen Herausforderungen<br />

der Befreiungskriege<br />

mündeten 1813 in die nächste Auflösung<br />

des Bundes, und zwar durch<br />

einen fast geschlossenen Eintritt<br />

der Pommern in das Lützowsche<br />

Freikorps.<br />

Direkt nach den Befreiungskriegen,<br />

unter dem Einfluß der neu<br />

gewonnenen Freiheit und dem<br />

Gefühl der Zusammengehörigkeit<br />

aller deutschen Stämme, verlor das<br />

Landsmannschaftsprinzip seinen<br />

Sinn. So brachten sich auch die Pommern<br />

in die mit dem Wahlspruch<br />

›Freiheit, Ehre, Vaterland‹ konstituierte<br />

Urburschenschaft Teutonia<br />

Halle ein.<br />

Doch wenige Jahre später fanden<br />

sich die Pommern wieder zur<br />

Landsmannschaft zusammen,<br />

Unser Verbindungshaus in<br />

Aachen Ende der 60er Jahre …<br />

ohne jedoch zum strikten Territorial­Prinzip<br />

zurückzukehren. 1821<br />

wurde erstmalig eine Pommern­<br />

Konstitution verabschiedet, die eine<br />

Unterteilung in Burschen und Füchse<br />

sowie ein Führungstrio aus drei<br />

Chargierten vorsah. Darin stand<br />

auch geschrieben, daß Mitglieder<br />

der Pomerania nicht untereinander<br />

fechten durften.<br />

Unter dem Druck der Karlsbader<br />

Beschlüsse kam es auch ab 1821<br />

wieder zu mehreren Auflösungen<br />

des Bundes, jeweils gefolgt von Rekonstituierungen.<br />

Im Jahr 1822 ist<br />

sogar ein erzwungener Auszug aus<br />

Halle dokumentiert. Aufgrund der

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