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4/2010 - Coburger Convent

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Eingebettet in den CC-Pfingstkongreß<br />

Cimbria Wien feierte ihr<br />

140. Stiftungsfest in Coburg<br />

In Erinnerung bleibt eine ›gelungene, schöne und würdige‹ Feier<br />

Zu Zeiten ihres 137. Stiftungsfestes,<br />

das gewöhnlich wenige Wochen<br />

nach Pfingsten gefeiert wird, saßen<br />

zwei Wiener Cimbern in Coburg in<br />

der ›Traube‹. Das 140. Stiftungsfest<br />

wurde zum Thema.<br />

Vor Jahren hatte Slesvigia­Niedersachsen<br />

ein rundes Stiftungsfest<br />

in Coburg statt in Hamburg<br />

gefeiert. Das gute Beispiel verlockte<br />

zur Nachahmung, mit dem Ziel, so<br />

viele Cimbern wie möglich nach<br />

Coburg zu bringen und bei dieser<br />

Gelegenheit unsere Kontakte mit<br />

unseren Freundschaftsbünden und<br />

dem CC zu intensivieren. Ein erstes<br />

Konzept fand auf einem <strong>Convent</strong><br />

in Wien Anklang. Das Wichtigste<br />

war der schnelle Zugriff auf große<br />

Räume. Zweieinhalb Jahre voraus<br />

wurden der Spiegelsaal von Schloß<br />

Hohenstein und der große Saal<br />

des Hotels Blankenburg reserviert.<br />

Ferner wurde ein gut bemessenes<br />

Kontingent an Hotelzimmern reserviert.<br />

Das Muster der Ablaufplanung<br />

eines großen Stiftungsfestes<br />

in Berlin ersparte es uns, das Rad<br />

erneut zu erfinden. Nach Vorlage<br />

der Grob ­Planung erfolgte in Wien<br />

der Beschluß. Danach begann für<br />

einige Bundesbrüder die Arbeit –<br />

am meisten für den Hauptverantwortlichen,<br />

AH Franz Deim. Für die<br />

Aktiven war es ein gutes Lernbeispiel<br />

dafür, was aus der Planung des<br />

normalen Bundeslebens einschließlich<br />

›kleiner‹ Stiftungsfeste auf ein<br />

rundes Zehner­Stiftungsfest und<br />

dann noch im Rahmen des Pfingstkongresses<br />

in Coburg übertragen<br />

werden konnte und mußte. Im Berufsleben<br />

wird sich zeigen, was unsere<br />

Korporationen ihren jungen<br />

Mitgliedern neben wertfreier Bildung<br />

auch an praktischen Fähigkei­<br />

ten vermitteln, die in den meisten<br />

Lehrplänen der Universitäten nicht<br />

enthalten sind. Die gute Beteiligung<br />

am Stiftungsfest ist auch auf die wiederholten<br />

Ankündigungen in der<br />

Cimbernzeitung mit zunehmendem<br />

Detaillierungsgrad zurückzuführen.<br />

Und dies war das Ergebnis:<br />

Am Freitag, dem 21. Mai <strong>2010</strong>, startete<br />

unser Bus in Wien. Der Begrüßungsabend<br />

fand in der ›Lore‹ statt.<br />

Das ist, wie wir alle wissen, nicht ungefährlich,<br />

aber am Samstagmorgen<br />

saßen alle rechtzeitig im Bus nach<br />

Vierzehnheiligen. Im Anschluß an<br />

die Besichtigung der Basilika wanderte<br />

das Gros der Cimbernfamilie von<br />

45 Personen durch Wald und Feld<br />

zum Staffelberg. Von Bärlauch und<br />

Knabenkraut bis zu grünenden Feldern<br />

entzückte die Natur die Wanderer.<br />

Ja, sogar die Wallfahrer des Liedes<br />

von Scheffel kamen uns entgegen!<br />

Und das bei märchenhaft schönem<br />

Wetter. Dann der weite Blick vom<br />

Gipfelkreuz des Staffelberges hinaus<br />

über die weite Ebene, Einkehr bei den<br />

Nachfahren des letzten Einsiedlers<br />

und weiter zur ›Schönen Schnitterin‹.<br />

Höhepunkt des Tages wurde das<br />

Festessen im Spiegelsaal des Schlosses<br />

Hohenstein.<br />

Den Sonntag verbrachten wir<br />

zum größten Teil in Seßlach, familiär<br />

im engeren Kreis mit unseren<br />

Freundschaftsbrüdern aus Frankfurt,<br />

Freiburg und Hamburg, beim<br />

Bummel über den Trödelmarkt und<br />

mit den vielen vertrauten CCern,<br />

die man Jahr für Jahr wiedertrifft.<br />

Am Abend waren die Damen unter<br />

sich.<br />

Nach einem gemeinsamen<br />

Abendessen feierten wir den Stiftungsfestkommers<br />

im großen Saal<br />

des Hotels Blankenburg. Die Nachfrage<br />

übertraf das Platzangebot.<br />

Festredner war unser Bbr. AH Dr.<br />

Erich Witzmann. Sein Thema war<br />

Kritik am ›Fetisch Wachstum unter<br />

dem Aspekt langfristiger Zukunftserwartungen‹.<br />

So hat der Primat<br />

von Wachstum, als ein hoher Wert<br />

an sich, über ungezügelte Gewinnerwartungen<br />

zu der aktuellen Finanz­<br />

und Wirtschaftskrise geführt.<br />

Für Österreich, das aus dem Vielvölkerstaat<br />

der alten K. u. K. Monarchie<br />

als Rumpfstaat hervorgegangen ist,<br />

hat die nationale Identität zwischen<br />

anderen Nationalitäten einen Stellenwert,<br />

wie ihn die Bundesrepublik<br />

Deutschland nur in Ansätzen<br />

kennt. An der Wende vom 17. zum<br />

18. Jahrhundert brachte der Zuzug<br />

verfolgter Hugenotten aus Frankreich<br />

und Protestanten aus Salzburg<br />

in Form von Handwerkern, Kaufleuten<br />

und insgesamt gebildeten<br />

Europäern dem teilweise entvölkerten<br />

Brandenburg­Preußen einen<br />

erwünschten Gewinn. Der beinahe<br />

ungehemmte Bevölkerungszuzug<br />

unserer Zeit, vornehmlich<br />

aus Asien, Afrika und vom Balkan<br />

ist weitgehend der Sicherung des<br />

Wirtschaftswachstums in unseren<br />

Ländern mit rückläufiger Bevölkerungsentwicklung<br />

geschuldet. Auch<br />

steht die Quantität des Zuzugs weit<br />

über deren Qualität. Der Referent<br />

betonte, gern auf ein Stück wirtschaftlichen<br />

Wachstums verzichten<br />

zu wollen, da wir nicht alles an<br />

Wachstum wirklich brauchen, um<br />

einem kaum gebremsten Bevölkerungszuzug<br />

keinen Vorschub zu<br />

leisten. Die nationale Identität auf<br />

CC-Blätter 4/<strong>2010</strong><br />

31<br />

CC vor Ort

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