Programm 2012 - Alexianer Krankenhaus GmbH
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Psychodynamik der Entstehung und Aufrechterhaltung<br />
von Suchterkrankungen<br />
Abhängigkeitserkrankungen<br />
Ausgehend von der grundlegenden Annahme, dass es sich bei Sucht nicht um ein einzelnes<br />
Phänomen, sondern um eine Erkrankung handelt, deren Genese in biologischen, familiären,<br />
persönlichkeits- und milieuspezifischen sowie gesellschaftlichen Faktoren (bio-psycho-soziales<br />
Modell) zu suchen ist, wird in diesem Seminar anhand verschiedener psychodynamischer Modelle<br />
versucht, die Entstehung und Aufrechterhaltung von Suchterkrankungen zu erklären.<br />
Dabei werden u.a. die drei wesentlichen psychoanalytischen Theorien (konflikt- oder triebpsychologisches<br />
Modell, ich-psychologisches Modell, Objektbeziehungstheorie) behandelt, bei<br />
denen man davon ausgeht, dass Sucht das Symptom einer tiefer liegenden Grundstörung ist,<br />
deren Wurzeln in frühkindlichen Entwicklungen liegen. Unter psychodynamischen Gesichtspunkten<br />
stehen dabei sowohl Störungen der Ich-Entwicklung als auch der Identität im<br />
Vordergrund.<br />
Weiterhin finden in diesem Seminar auch verhaltenstherapeutische sowie systemische Erklärungs-<br />
und Therapieansätze ihre Berücksichtigung. Anhand von konkreten Fallbeispielen aus<br />
ambulanten und stationären Behandlungen wird gezeigt, wie diese dargestellten Modelle in<br />
der Praxis Anwendung finden.<br />
Ziele:<br />
• Die Teilnehmer kennen die wichtigen Erklärungsmodelle zur Psychodynamik<br />
der Entstehung und Aufrechterhaltung von Suchterkrankungen.<br />
• Die Teilnehmer können die Modelle auf konkrete Fälle in der Praxis beziehen.<br />
NUR als Inhouse-Seminar zu buchen.<br />
Dozentin: Dr. med. Ute Keller<br />
Kursgebühr: richtet sich nach dem gewünschten Umfang der Fortbildung<br />
Zielgruppe: Ärzte, Psychologen, Sozialarbeiter, Ergotherapeuten und Pflegekräfte<br />
mit Erfahrungen im Suchtbereich<br />
28 PsychIAtrIe<br />
Abhängigkeitserkrankungen<br />
Verhaltenssüchte als neue Herausforderung psychiatrischen Handelns<br />
Trotz aller Bedenken bzgl. einer „Inflation von Süchten“ haben sich in den letzten Jahren vor<br />
allem die nachfolgenden Verhaltenssüchte herauskristallisiert:<br />
• Kaufsucht<br />
• Sportsucht<br />
• Glückspielsucht<br />
• Arbeitssucht<br />
• Computersucht<br />
• Sexsucht<br />
Diese Süchte wurden bisher eher als nicht-stoffgebundene Abhängigkeiten in Abgrenzung zu<br />
den stoffgebundenen (Alkohol, Nikotin, Medikamente, illegale Drogen) bezeichnet. Grundsätzlich<br />
geht es bei den angeführten Verhaltensweisen darum, dass Betroffene schnell und<br />
effektiv Gefühle von Unsicherheit und Frustration regulieren möchten. Dies ist ihnen nur<br />
durch ein exzessives Verhalten der angeführten Formen möglich, wodurch diese Verhaltensweisen<br />
eine pathologische Dimension erhalten. Aufgrund fehlender anderer Strategien können<br />
die betroffenen Personen ein kurzfristiges Gefühl der Zufriedenheit nur über das exzessive<br />
Verhalten der beschriebenen Art erzielen. Aus diesem Grunde können viele Ansätze der<br />
Suchtmedizin auch hier greifen. Es gibt jedoch auch Unterschiede zu den stoffgebundenen<br />
Süchten, die im Seminar beleuchtet werden.<br />
Neben der Vermittlung theoretischer Grundlagen sollen vor allem die Hilfemöglichkeiten aufgezeigt<br />
werden, die in z.T. speziellen therapeutischen Settings angeboten werden.<br />
Dozentin:<br />
NUR als Inhouse-Seminar zu buchen.<br />
Dr. med. Ute Keller<br />
Kursgebühr: richtet sich nach dem gewünschten Umfang der Fortbildung<br />
Zielgruppe: Ärzte, Psychologen, Sozialarbeiter, Ergotherapeuten und Pflegekräfte<br />
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