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Gyburgs im Willehalm von Wolfram von Eschenbach. Ihre ...

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138und Arabel verlieben sich und fliehen miteinander ins Land der Christen. InSüdfrankreich wird <strong>Willehalm</strong> Markgraf. Arabel empfängt die christliche Taufeund bekommt dabei den neuen Namen Gyburg. Um den Verlust der KöniginArabel zu rächen, greift das heidnische Heer auf Bitte Tybalts unter der Führung<strong>von</strong> Arabel/<strong>Gyburgs</strong> Vater Terramer die Gebiete <strong>Willehalm</strong>s an. Christen undHeiden treffen auf dem Schlachtfeld <strong>von</strong> Alischanz aufeinander. In diesem erstenKampf in Alischanz stirbt der sehr junge Vivianz, der Neffe <strong>Willehalm</strong>s, dessenTod <strong>von</strong> den Christen sehr schmerzvoll betrauert wird. Die Christen erleidenzudem eine totale Niederlage. <strong>Willehalm</strong> eilt an den Hof des französischenKönigs, um <strong>von</strong> den französischen Fürsten Unterstützung und Hilfe zu erbitten,während Gyburg <strong>Willehalm</strong>s Stadt Orange verteidigt. Sie spricht mit ihrem VaterTerramer, der Orange belagert und sie überreden will, ihren alten heidnischenGlauben wieder anzunehmen. Gyburg lehnt seinen Vorschlag ab. <strong>Willehalm</strong>kommt nach Orange zurück und die Christen bereiten sich auf den zweitenKampf in Alischanz vor. Auf der Versammlung der Krieger bittet Gyburg sie, dieHeiden in der Schlacht zu „schonen“. Mit Hilfe Rennewarts, dem Bruder<strong>Gyburgs</strong>, der als Kind aus seiner He<strong>im</strong>at vertrieben wurde und seither unter denChristen lebt, siegen in dieser zweiten Schlacht die Christen. Rennewartverschwindet jedoch, als er das sich zurückziehende Heer der Heiden verfolgt.Nach der Klage um den vermissten Rennewart und der Bestattung der Totenschickt <strong>Willehalm</strong> die gefallenen Heidenfürsten in einer Geste der Versöhnung inihre He<strong>im</strong>at, damit sie dort begraben werden. An dieser Stelle bricht der Text ab.Das Thema dieser Arbeit ist die in der Sekundärliteratur so genannte„Schonungsrede“ <strong>Gyburgs</strong>, die längste und wissenschaftlich umstrittenste Rede<strong>im</strong> <strong>Willehalm</strong>-Epos. Wie oben erwähnt bittet Gyburg in dieser Rede diechristlichen Fürsten, bevor sie in den zweiten und entscheidenden Kampf gegendie „Heiden“ ziehen, um die Schonung der heidnischen Kämpfer. Da das„<strong>Willehalm</strong>“-Epos in der Zeit der Kreuzzugsbewegung verfasst wurde, ist die Ideeder Schonung besonders auffällig. 4) Meine Frage ist daher nach <strong>Gyburgs</strong> Gründen4) Als typisch für die zeitgenössische Literatur über die Kreuzzüge kann man das „Rolandslied“ desPfaffen Konrad um 1170 anführen. Das ist eine deutschsprachige Übersetzung der französischen„Chanson de Roland“ und thematisiert ebenfalls den Kampf zwischen Christen und Heiden. DieChristen werden als Krieger dargestellt, die den Tod <strong>im</strong> Kampf suchen, um dafür <strong>im</strong> H<strong>im</strong>mel

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