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Gyburgs im Willehalm von Wolfram von Eschenbach. Ihre ...

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Die „Schonungsrede“ <strong>Gyburgs</strong> <strong>im</strong> <strong>Willehalm</strong> <strong>von</strong> <strong>Wolfram</strong> <strong>von</strong> <strong>Eschenbach</strong>.<strong>Ihre</strong> verwandtschaftliche und religiöse Begründung.169vor der Versammlung der christlichen Krieger hält, liegt in ihren Gefühlen fürihre Verwandten, die sich in den Gesprächen zeigen und <strong>im</strong> Verhalten und denEinstellungen dieser Personen.Sowohl ihre heidnischen Verwandten als auch die christlichen sprechen nur <strong>von</strong>Ehre und Rache, töten sich gegenseitig und klagen dann darüber. Die Kämpfe ausRache, in denen Mitglieder ihrer Sippe und ihrer angeheirateten Verwandtengetötet werden, schmerzen Gyburg, die <strong>im</strong> Zentrum des Konflikts steht. Mit ihrerRede versucht sie, diesen automatisierten Ablauf zu stoppen.In diesem Sinne spielt die Beziehung <strong>Gyburgs</strong> zu ihrer Verwandtschaft eine großeRolle für die „Schonungsrede“ und ich denke, dass mit dieser Untersuchungmeine Hypothese bestätigt worden ist.3. ZusammenfassungDiese Arbeit befasst sich mit der sogenannten „Schonungsrede“ <strong>Gyburgs</strong> <strong>im</strong>„<strong>Willehalm</strong>“ <strong>von</strong> <strong>Wolfram</strong> <strong>von</strong> <strong>Eschenbach</strong>, einem beliebten Gegenstand derwissenschaftlichen Forschung. Gyburg, die Frau des Markgrafen <strong>Willehalm</strong> <strong>von</strong>Orange, hält diese Rede auf einer Versammlung christlicher Krieger vor einerSchlacht. Gyburg war Königin in einem heidnischen Land, hat aber aus Liebe zu<strong>Willehalm</strong> ihren ersten Mann verlassen und ist zum Christentum übergetreten.Damit verursacht sie verheerende kriegerische Auseinandersetzungen zwischenihrer ersten und ihrer zweiten Familie. In der ersten Schlacht auf Alischanzerleiden beide Seiten große Verluste. Vor allem die Christen werden vernichtendgeschlagen. Im folgenden zweiten Kampf soll Rache für die Gefallenen geübtwerden. Gyburg fordert mit ihrer Rede vor dieser Schlacht die christlichen Ritterauf, die heidnischen Gegner <strong>im</strong> Kampf zu schonen.Anders als die bisherigen Untersuchungen, die die Aussagen der Redeausschließlich unter religiösen Aspekten bzw. theologischen Fragestellungenuntersuchen, versuche ich auch den Prozess zu zeigen, wie die Figur der Gyburgzu ihrem Konzept der „Schonung“ der heidnischen Kriegsgegner kommt. Dabeiist ihre Stellung zwischen den beiden kriegsführenden Familien wichtig. Ich stelledaher die Hypothese auf, dass ihre Beziehung zu den heidnischen VerwandtenEinfluss auf ihr Schonungsgebot hat. Um meine Hypothese zu überprüfen,

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