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Gyburgs im Willehalm von Wolfram von Eschenbach. Ihre ...

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Die „Schonungsrede“ <strong>Gyburgs</strong> <strong>im</strong> <strong>Willehalm</strong> <strong>von</strong> <strong>Wolfram</strong> <strong>von</strong> <strong>Eschenbach</strong>.<strong>Ihre</strong> verwandtschaftliche und religiöse Begründung.1632.5.2.5 <strong>Gyburgs</strong> Qual wegen der RachespiraleMeine Annahme ist, dass dieses Herzeleid bei Gyburg zum „Schonungsgebot“führt, nämlich als ihr Leid den Höhepunkt erreicht. Wie gezeigt, versammeln sichnach dem Gespräch <strong>Gyburgs</strong> mit Rennewart die Christen. Das Ziel dieserVersammlung ist, die christlichen Krieger vor dem Kampf anzufeuern, genausowie <strong>Willehalm</strong> vor dem ersten Kampf eine Anfeuerungsrede gehalten hat. Andersals vor dem ersten Kampf spricht hier nicht nur <strong>Willehalm</strong>, sondern auch seineengen Verwandten halten Reden. Insgesamt sprechen fünf Fürsten, nämlich<strong>Willehalm</strong>, He<strong>im</strong>rich <strong>von</strong> Narbonne (<strong>Willehalm</strong>s Vater), Bernard der flôrîs,Bertram <strong>von</strong> Berbester und Buov (die Brüder <strong>Willehalm</strong>s), aus jeweilsverschiedener Perspektive über die religiöse Pflicht zum Kampf gegen die Heiden,den ritterlichen Ruhm und die Rache. Ich fasse die einzelnen Reden nochmalskurz zusammen.<strong>Willehalm</strong> (297, 6-299, 30) stellt Terramer als grausamen Heerführer dar, derden Christen schreckliche Qualen zufüge. Sieben Fürsten seien <strong>im</strong> ersten Kampfgetötet worden und acht seiner Verwandten befänden sich in heidnischerGefangenschaft. Jeder christliche Ritter solle an seinen Ruhm denken und zumSchutz der Witwen und Waisen, für die Gunst der Damen und für Gottkämpfen.He<strong>im</strong>rich <strong>von</strong> Narbonne (300, 3-29) steht dazu, <strong>Willehalm</strong> vorbehaltslos zuhelfen, er solle dieses Unglück nicht allein tragen. <strong>Willehalm</strong> habe viel Ruhm fürdas Reich erworben. Zwar seien die Heiden tapfer, aber niemand sei so mächtig,dass er nicht <strong>im</strong> Kampf auch verlieren könnte.<strong>Willehalm</strong>s Bruder Bernard der flôrîs (301, 2-30) 63) bittet die Krieger um Hilfe,besonders da einer der acht gefangenen Fürsten sein Sohn Bertram 64) ist. Diechristlichen Kämpfer sollen ihn aus den Fesseln befreien und gleichzeitig den Tod<strong>von</strong> Vivianz rächen.63)Im Abschnitt 302 erzählt der Erzähler zwischen der Rede Bernards und Bertrams die Geschichte,wie sich die Franzosen versammelt haben. Einige Franzosen wollten in ihre He<strong>im</strong>at zurück, weilsie durch die Befreiung der Stadt Orange <strong>Willehalm</strong> schon genug geholfen hätten. Rennewart aberhabe diese Gruppe mit seiner Stange zur Umkehr gezwungen.64)Er trägt den gleichen Namen wie Bertram <strong>von</strong> Berbester. Zur Unterscheidung wird sein Namemanchmal Berhtram geschrieben.

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