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Dat Letzt - Quickborn. Vereinigung für niederdeutsche Sprache und ...

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hang des Buches, der eine sehr ausführliche<br />

<strong>und</strong> gründlich recherchierte<br />

Bibliographie sowie die F<strong>und</strong>stellen<br />

<strong>für</strong> die Sek<strong>und</strong>ärliteratur zu Fritz<br />

Lau enthält. Zumindest in Glückstadt,<br />

wo es im „Detlefsen-Museum“ eine<br />

„Fritz-Lau-Stube“ gibt, <strong>und</strong> vielleicht<br />

auch in Möltenort bei Kiel wird das<br />

vorliegende „Spuren“-Buch hoffentlich<br />

interessierte Leser finden.<br />

Stefanie Janssen: Auf den Spuren<br />

von Fritz Lau. Mönkeberg: Edition<br />

Seestern 2006. 108 Seiten.<br />

Thomas Stelljes<br />

Tüsken Tüsken Tiäkenbuorg Tiäkenbuorg Tiäkenbuorg un un Stemmert<br />

Stemmert<br />

1994 erschien eine erste Ausgabe der<br />

Anthologie “Usse laiwe Platt”. Diese<br />

war offenbar so erfolgreich, dass der<br />

Kreisheimatb<strong>und</strong> Steinfurt aus dem<br />

nördlichen Münsterland einen zweiten<br />

Versuch wagte. Vorausgegangen<br />

war ein Schreibkursus, auf dem sich<br />

die Autoren die neue Schreibweise<br />

nach dem Münsterländischen Wörterbuch<br />

von 2000 aneignen konnten.<br />

Demzufolge heißt “dat twedde Book”<br />

nun “Usse laiwe Plat”, mit einem t. Es<br />

ist ein beachtliches Werk mit 68 Autoren<br />

aus einem relativ begrenzten<br />

Landstrich “tüsken Tiäkenbuorg<br />

(Tecklenburg) un Stemmert (Steinfurt)”.<br />

Die Ausspracheregeln <strong>und</strong> die<br />

Schreibweise werden erläutert. Im Inhaltsverzeichnis<br />

werden Vor- <strong>und</strong><br />

Nachnamen der Autoren vertauscht,<br />

aus Helene Diekel wird Diekels Lene.<br />

Wie ich beim Lesen der Texte feststelle,<br />

scheint das bei den Plattdeutschen<br />

im Kreis Steinfurt so Usus zu sein.<br />

Rezensionen<br />

Die Kurzgeschichten <strong>und</strong> Gedichte<br />

sind thematisch geordnet, so nach<br />

Heimat, Kinderzeit, Tieren, Jahreszeiten,<br />

Kriegs- <strong>und</strong> Nachkriegszeit. Auch<br />

Plattdeutsch haben die Geschichten<br />

als Thema. So singt ein Lehrling, der<br />

an der Drehbank steht, englische Lieder<br />

von den Beatles ab. Seine Kollegen<br />

können damit überhaupt nichts<br />

anfangen. Da kommt der Chef <strong>und</strong><br />

schreit ihn an: “He, kaas du eengslik<br />

üöwerhaups nich richtig küern?” Das<br />

hat den guten Klaus Kahl wohl so getroffen,<br />

dass er ein plattdeutscher<br />

Schriftsteller wurde. “Wat had he sägt?<br />

Ik kon nich richtig küern? Jau, ik küerde<br />

Haugdüütsk, alle änneren unnerhollen<br />

sik up Plat.” Das Leben spielt<br />

sich zwischen “Nierndüör, Spekpankoken,<br />

Holsken un Kiärken” ab. Die<br />

Familie setzt sich aus “Kääl, Wiew un<br />

Blagen” zusammen, <strong>und</strong> das ist<br />

überhaupt nicht abfällig gemeint. Es<br />

gibt hübsche Anekdoten. Im Religionsunterricht<br />

geht es um Sünde, das<br />

Fegefeuer <strong>und</strong> die zehn Gebote. Aber<br />

Jöpken ist unaufmerksam. “<strong>Dat</strong> kreeg<br />

de Kaplaon met un frog em: ‚Jöpken,<br />

was musst Du tun, damit Dir die Sünden<br />

vergeben werden?’ Jöpken üöwerlägt<br />

nich lange un antwaodet:<br />

‚Vüörhiär sünnigen!’” Da zwängen die<br />

Schüler das Goggomobil des Lehrers<br />

zwischen zwei Bäume. Menschen aus<br />

dem Dorf sind völlig überfordert, mit<br />

der Bahn nach Bremen zu reisen. Einem<br />

Grabredner rutscht die Hose auf<br />

die Füße, was aber nicht im Geringsten<br />

den Redefluss stört. Ein Mann<br />

muss zum “Kusenbriäker”. Bevor der<br />

Arzt mit der Zange ans Werk geht,<br />

muss sich der Patient hinlegen <strong>und</strong><br />

bekommt einen schweren Stein auf<br />

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