Dat Letzt - Quickborn. Vereinigung für niederdeutsche Sprache und ...

Rezensionen
Das Gedicht mahnt die bewusste
Wahrnehmung und Bewegung an.
Weit in die Vergangenheit führt die
Geschichte einer Freundschaft in Guatemala,
die den Rahmen bildet für
die Lebensgeschichte dieser Hanna
(Sara) weiß, die sich in Hanna Sara
Blanco umbenannt hat, nachdem alle
Verwandten im Holocaust umgekommen
sind. Zentrale Botschaft der Geschichte
10 (Wutteln) ist die Kostbarkeit
der Muttersprache, die erst auf
der anderen Seite der Erdhalbkugel
in der Hauptstadt Chiles ins Bewusstsein
rückt: Plattdeutsch.
Ein Indiomädchen, das Esperanza
heißt und als Ärztin in Elendsvierteln
ihrem Namen Ehre macht, steht im
Mittelpunkt dieser anscheinend autobiografischen
Erzählung: Sinona Kista
(statt Signora Christa) nannte die 2jährige
Esperanza die Ich-Erzählerin
…
Ein wichtiger Geschäftsvertrag motiviert
eine Zugfahrt von Lima nach La
Paz mit allen abenteuerlichen und
menschlich anrührenden Begleitumständen.
Hinreißende Schilderungen
der Aussichten vermischen sich mit
witzigen Beobachtungen zum Zeitbezug
der Einheimischen.
Die vorletzte Geschichte erinnert an
eine Lehrerin, Fräulein Andresen, die
fuchsteufelswild wird, wenn sie jemand
mit Frau anredet und die mit 80
in eine Seniorenwohnung zieht, aber
kinderlos und ohne lebende Verwandten
sich fragt, ob sie wohl Spuren
hinterlassen hat. Eine Menge von
Schülern aus ihrer 50-jährigen Dienstzeit,
die sie besuchen und erinnern,
überzeugen sie, dass ganz viel von ihr
“blifft”…
64
Eine alte Frau trifft auf dem Friedhof
vor dem Grab ihres “Hein” einen 4jährigen
mit seiner Mutter. Der 4-jährige
Jan glaubt seinen Großvater in
einer Wolke und fragt sie, wann sie
auch zu der Wolke geht und “dicht bi”
seinem Opa ist. Sie erzählt ihrem
Mann von allem, was sie beschäftigt
und die Frage des Jungen geht ihr
nach…
Eine ebenso anrührende wie unterhaltsame,
aber sehr anspruchsvoll
gestaltete CD – für alle Freunde des
Plattdeutschen.
Heise-Batt, Christa: Vun Minsch to
Minsch, Hamburg: Quickborn 2007
(= Dat Hörbook-CD)
Eberhard Ockel
Jan Jan Graf Graf singt singt Bellmann
Bellmann
Ich vermute, beim Druck des kleinen
Beiheftes wurde der eigentliche Titel
der CD vergessen! Er steht nur auf
dem Rücken und da auch noch falsch.
Eigentlich soll diese neue und eigentlich
editorisch wichtige CD “Wo denn
hin mit mi?” heißen, nach einem Gedicht
des vor gut einem Jahr verstorbenen
Altmeisters niederdeutscher
Dichtung Johann D. Bellmann.
Jan Graf singt Bellmann – dabei denk
ich zunächst, wenn ich es nicht geschrieben
vor mir sehe, an den anderen
Bellman, den Schweden. Da gibt
es nicht nur die Fülle der Lieder, auch
die Fülle von Aufnahmen.
Hier geht es um ‚unseren’ Bellmann,
den Lyriker und seinen berühmten
Band ‚Inseln ünner den Wind’, in veränderter
und erweiterter Auflage