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beim deutschen Schulpreis - Erich Kästner - Schule

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Inklusion / Integration an der EKSAus der Sicht eines Förderschulehrer<strong>Kästner</strong>forum 35-12/13Integrative Lerngruppen mit Schülern mit Förderbedarf gibt esderzeit in der Stufe 5 und 6. Mit den Schülern finden auch Lehrerein neues Arbeitsfeld vor. Förderschullehrer werden zunehmendTeil der EKS. Ich möchte an dieser Stelle meine Sicht dieser Entwicklungschildern.Ich habe seit meinem Berufseinstieg an einer Förderschule Lernengearbeitet. Das heißt meine Schüler hatten Schwierigkeiten,dem normalen Unterrichtsstoff zu folgen und wurden dann vonmir in einer kleinen Klasse mit etwa 14 Schülern so gefördert,dass sie entweder einen Förderschulabschluss oder einen Hauptschulabschlussnach Klasse 9 erreichen konnten. Meine <strong>Schule</strong>,die Lewacker <strong>Schule</strong> in Bochum Linden hatte in dieser Zeit maximaletwa 100 Schüler und entsprechend etwa 12 Kolleginnenund Kollegen. In den letzten Jahren ist unter anderem durch integrativeLerngruppen die Schülerzahl so weit gesunken, dass dieStadt Bochum aus Kostengründen die <strong>Schule</strong> zum Sommer 2013schließen wird.Das heißt für Lewacker-Schüler und -Lehrer eine neue <strong>Schule</strong>finden. Da die Zahl der Förderschulen (insbesondere FörderschwerpunktLernen) in Bochum derzeit kontinuierlich reduziertwird, ist der Weg in eine weiterführende <strong>Schule</strong> mit integrativenLerngruppen weitgehend vorgezeichnet.Als klar wurde, dass an der EKS ein Förderschullehrer gebrauchtwurde, war der Schritt absehbar hier zu arbeiten. Was mich erwartetewar bezogen auf meine bisherige Arbeit jedoch ein kleinerKulturschock. Eine riesige <strong>Schule</strong> mit vielen Kollegen, eineOrganisationsstruktur, die für jemanden der aus einer anderenSchulwelt kommt, unübersichtlich ist und ein Aufgabenbereich,den ich bisher so nicht kannte.Zunächst war zu meiner Studienzeit und in meiner weiteren Ausbildungnicht denkbar, dass ich jemals in einer solchen großen<strong>Schule</strong> arbeiten werde. Dies zeichnete sich erst in den letzten 1-2Jahren ab. Praktisch heißt dies für mich, dass ich mich in einerriesigen <strong>Schule</strong> zurechtfinden musste an der ich zunächst hauptsächlichdie Kollegen aus dem Team 6 kennenlernte. Außerdemsehe ich nur einen sehr kleinen Ausschnitt aus der <strong>Schule</strong>, weil ichnur mit Schülern aus den beiden integrativen Klassen arbeite.Im Unterricht bedeutet dies für mich, dass ich nicht mehr alsKlassenlehrer die Fäden des Unterrichts in der Hand halte. Ichbin oft jetzt eher Lernbegleiter und Unterstützer. Der Unterrichtwird noch oft von den Gesamtschulkollegen geplant und geleitet.Dies ist in vielen Stunden auch nicht anders zu lösen, weil durchdie vielen Fächer, die Absprache und Kooperation faktisch garnicht möglich ist. Im Schnitt hat die Klasse sechs verschiedeneFächer am Tag. Das heißt theoretisch müssten hier überall Absprachengetroffen werden. Aber praktisch haben die Kollegenja auch noch Unterricht in vielen anderen Lerngruppen, müssenzwischendurch Klassen oder Gebäude wechseln oder Aufsichtenführen. Für mich persönlich wäre deshalb eine Verlängerung derLernzeiten sinnvoll, weil es dann vielleicht möglich wäre, sichbesser zu koordinieren. Hinzu kommt noch, dass jeder Kollegeseine eigene Art hat Unterricht zu gestalten und mit Schülernumzugehen und dementsprechend auch ich mich als Kollege daraufeinstellen muss.In der konkreten Arbeit in der Klasse 6/1 sind seit dem letztenSommer schon viele Ansätze entstanden, in denen aus RegelundFörderschullehrer ein Team entstanden ist. Wir arbeiten anProjekten, planen gemeinsam, unterstützen uns und gestaltensomit eine positive Lern- und Unterrichtsentwicklung. All diesbraucht jedoch Zeit für Absprachen und für gemeinsame Planungen,Zeit die in so einem komplexen System, wie der Gesamtschulenur schwer zu finden ist.Insofern sehe ich es als eine meiner Aufgaben an, die EKS andieser Stelle so weiter zu entwickeln, dass möglichst gute Bedingungenfür Lehrer und Schüler geschaffen werden. Dies kannin der Weiterentwicklung des Schulsystems liegen, aber auch inder Erprobung veränderter Unterrichtsmethoden. Außerdem giltes ja auch in den nächsten Jahren noch weitere Pionierarbeit zuleisten. Mit jeder Schulstufe, die eine integrative Lerngruppe erreicht,sind neue Absprachen und flexible Lösungen notwendig.Zudem sind natürlich die Kinder in jeder Klasse anders und somitverändern sich auch dort die Aufgaben im KleinenWas ich auf jeden Fall täglich erlebe, ist das es in der EKS einefreundliche und zugewandte Grundstimmung gibt, die das Miteinanderfördert. Diese lässt mich trotz vieler Veränderungen undBaustellen, die die EKS auch über das oben beschriebene hinausfür mich bietet, positiv in die weitere Entwicklung der integrativenBeschulung von Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarfan der EKS schauen.Der Schritt wiederum zu einem inklusiven Schulsystem, in demdie unterschiedlichen Voraussetzungen aller Schüler unter anderemin körperlicher,.intellektueller, religiöser und kultureller Hinsichtals selbstverständlich betrachtet werden und keiner besonderenErwähnung bedürfen ist noch ein sehr weiter Weg.Bernd EweringTHEMATISIEREN11

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