AUSGETAUSCHTRybnik - Vier Tagevoller EindrückeDer Austausch Bochum-Rybnik wurdeWochen vorher geplant, doch es wartrotzdem anstrengend. Aber es hat sichgelohnt, denn solche Erfahrungen hättenwir unter „normalen“ Umständen nie machenkönnen.Die Reise begann sehr früh, und da unserFlug um 8.30 Uhr ging, trafen wir uns alleum 6.45 am Flughafen. Nach dem Eincheckenbrauchte der Flug noch etwas, dennüber ganz Polen lag eine Nebeldecke undso kamen wir mit einer knappen StundeVerspätung in Katowice an. Mit dem Buswurden wir nach Rybnik zur Ursulanski<strong>Schule</strong> gebracht. Dort wurden wir mitkleinen Geschenken (die nicht die Letztenbleiben sollten!) sehr freundlich begrüßt.In der Kantine gab es Pizza, und anschließendsahen wir eine kleine Präsentationüber das Schulleben. Mit unserem Gepäckwurden wir dann schließlich von unserenGasteltern abgeholt. Den Nachmittagverbrachten wir in den Familien, um unseinzurichten, alle kennenzulernen undabermals ein Mittagessen zu bekommen.Am Abend trafen wir uns alle zum Bowlenund der erste Tag klang angenehm mitdem Abendessen aus.Am nächsten Morgen bekamen wir einwenig vom alltäglichen Schulleben mit.Um 7.50 Uhr war Appell und wir lerntendie „Lucky Number“ kennen. Jeder Schülerhat eine Nummer, und wer gezogenwird, hat wirklich Glück, denn: Die Lehrerdürfen einem weder Fragen stellen nochdie Hausaufgaben kontrollieren, und auchTests muss man nicht mitschreiben. Dadies eine christliche <strong>Schule</strong> ist, wo auchNonnen Lehrerinnen sind, wird jedenMorgen das Vaterunser gebetet (natürlichauf Polnisch), und eine Kapelle gibt esdort auch. Bei den Hospitationen sahenwir, dass auch diese <strong>Schule</strong> sehr modernist, obwohl sie nicht so aussieht. ActiveBoards sind in so gut wie jedem Raum ander Wand, und jede Stunde wird damit gearbeitet,denn die Lehrbücher sind kom-46 UNTERRICHTENFeuerspuckende Drachenstatueplett darauf gespeichert.Um sich etwas anzuhören,greift man einfach hinterseine Tisch - dort hängenKopfhörer. In der Deutschstundewar die Lehrerinam Ende etwas angesäuert,denn einige von uns hattensie verbessert und das hatteihr nicht so ganz gepasst.Außerdem kennen die Schülerdort den Klassenraum nicht, jedes Fachhat einen Raum, es gibt keine richtigenKlassen.Nach dem Hospitieren fuhren wir nachAuschwitz und Birkenau, wo wir bei einerFührung viel Erschütterndes und Erschreckendeserfuhren. Dazu sahen wirviele Habseligkeiten der eingepferchtenund umgebrachten Juden: Kannen, HaarundZahnbürsten, Schuhe.Auch die Baracken, die gerade mal fürVieh und Pferde geeignet waren, wurdenuns gezeigt und wir mussten erfahren, dassdie Menschen in einer Steinnische zu Achtschliefen. Im Endeffekt erkannten wir: Soetwas wie dieser Krieg darf nie wieder geschehen!Den Abend verbrachten wir inden Familien, besuchten eine Tee Bar odersahen uns Filme an.Am nächsten Morgen trafen wir uns schonum 7.00 Uhr an der <strong>Schule</strong>. Im Laufe desTages besahen wir uns so die Salzminevon Wieliczka, in Krakau das CollegiumMaius und die Stadt selbst. Das war zumTeil sehr interessant, aber nach alldem tatenuns so sehr die Beine weh, dass wirfroh über die zwei Stunden Freizeit waren,die wir zum Essen <strong>beim</strong> Italiener undShoppen nutzten. Danach ging es endlichzurück nach Rybnik.Am letzten Tag machten wir gemeinsammit unseren Austauschschülern einenWorkshop zu Menschen- und Kinderrechten.Auf Englisch stellten wir danndas gesamte Projekt via PowerPoint oderPlakaten vor. Zum Abschluss gab es inder Kantine etwas typisch Polnischeszu essen: Rotkohl, Rouladen, Schnitzel,Kartoffeln und vieles andere mehr. Vorunserer Abfahrt bekamen wir dann nochmalGeschenke, obwohl die meisten auchschon in den Familien beschenkt wurden.Tja, und dann ging es nach Hause.Unser gemeinsames Fazit ist:Der Austausch war toll, alle waren totalhöflich (wir durften noch nicht mal unserGeschirr in die Spüle stellen!), es warviel zu kurz, mit fünf Mahlzeiten am Tagkann man in Polen nicht ansatzweise verhungern,und: Wir waren eine richtig guteGruppe!Reemda Hahn, 9/5.Abends in KrakauBlumenkohlblumen<strong>Kästner</strong>forum 35-12/13
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