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beim deutschen Schulpreis - Erich Kästner - Schule

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<strong>Kästner</strong>forum 35-12/13ben wir uns sehr sorgfältig bereits mehrals ein Jahr vor Einrichten der ersten Klassevorbereitet. Schulleitung und Lehrkräftearbeiten kontinuierlich in regionalenArbeitskreisen mit, in denen die <strong>Schule</strong>n,die Kinder mit Behinderung aufnehmen,sich austauschen und fortbilden. Das isteine wichtige Grundlage dafür, unsereArbeit der Integration von Kindern mitund ohne Behinderung erfolgreich zugestalten. Ein besonders wichtiges Anliegenist uns dabei, dass der Unterricht unddas Zusammenleben für alle erfolgreichwerden. Erst wenn Kinder mit und ohneBehinderung ihre jeweils individuell angemesseneFörderung erhalten, wenn Elternvon Kindern mit und ohne Behinderungzufrieden mit der Entwicklung der Kindersind, wenn alle Lehrkräfte gern mit diesenKindern arbeiten und es auch für sich alsGewinn betrachten, erst dann ist die Integrationgelungen.Ich sehe die <strong>Erich</strong> <strong>Kästner</strong>-<strong>Schule</strong> auf einemguten Weg.Zwei Klassen des Kunst- und Medienzweigs,je eine in Jahrgang 5 und 6, arbeitenbereits integrativ. Für das kommendeSchuljahr wird eine weitere Klasse eingerichtet.In jeder dieser Klassen arbeitenKinder ohne Behinderung mit solchenzusammen, die auf unterschiedliche Weisebehindert sind. Und es zeigt sich, dassdas für Kinder kein Problem ist, sonderndass die Klasse sozial integriert ist. Kindererleben sich als verschiedene Individuenund akzeptieren selbstverständlich dasAnders-Sein anderer Kinder. Oft genugkann der Besucher auf den ersten Blickdie Kinder mit Behinderung unter allenInklusionKindern nicht ausmachen, zu ausgeprägtist das Miteinander.Allerdings ist dieser Erfolg kein Selbstläufer.Die Klassen sind kleiner als andere,denn die Kinder brauchen eine bessereÜberschaubarkeit des sozialen Raums.Darin steckt auch nach wie vor ein Problemder Pausensituationen, wenn Hundertevon Kindern zusammenkommen.Neben der Überschaubarkeit der Klasseist der zweite wesentliche Grundstein erfolgreicherIntegrationsarbeit die Lehrerbesetzung.Es ist uns bislang gelungen, inden allermeisten Unterrichtsstunden mitzwei Lehrkräften in der Klasse zu arbeiten,davon ist die eine in der Regel eine Förderschullehrkraft.Das hat drei Gründe:1. die Kinder brauchen verstärkt die Aufmerksamkeitund Zuwendung der Lehrerund 2. das professionelle Knowhow vonFörderschullehrerinnen und -lehrern istoft gefragt, übrigens auch von den unterrichtendenFachlehrern. 3. schließlichwird es so möglich, phasenweise einzelneSchüler oder kleine Gruppen aus demKlassenunterricht herauszunehmen umz.B. auf andere Weise zu lernen. Von dieserDoppelbesetzung profitieren alle Kinderder Klasse genauso wie die Lehrkräfteder <strong>Schule</strong>.Neben den bereits genannten Faktorengehört zu den Bedingungen gelingenderArbeit die Möglichkeit, Kinder zeitweisein einem zweiten Raum unterrichten zukönnen. Manchmal brauchen sie auch nureine Auszeit. Jedenfalls benötigt eine Integrationsklasseeinen Nebenraum, der einepädagogische Ausstattung haben muss, dieauf die Bedürfnisse der Kinder abgestelltist – spezielles Lernmaterial und Spiele.Es ist uns bislang gelungen, alle dieseVoraussetzungen für erfolgreiche Integrationzu erfüllen. Das hat sich herumgesprochenund sorgt dafür, dass andere<strong>Schule</strong>n auf uns schauen und verstärktEltern behinderter Kinder ihr Kind ander EKS anmelden wollen. Doch müssenwir Sorge tragen, dass auch in ZukunftIntegration an der <strong>Erich</strong> <strong>Kästner</strong>-<strong>Schule</strong>gelingt. Daher führen wir einen Fortbildungstagzum Thema Integration durch,denn alle Lehrer der <strong>Schule</strong> müssen sichder Aufgabe stellen. Da wir den Weg zur„Inklusion“ wollen, und nicht eine neueForm der Schwerpunktbildung, erwartenwir, dass alle <strong>Schule</strong>n aller Schulformensich der Integrationsaufgabe stellen,bevor eine zweite Klasse im Jahrgang alsintegrative Klasse geführt wird. Außerdemhat die Schulkonferenz bereits imletzten Schuljahr einstimmig den Antragan den Schulträger, die Stadt Bochum, gestellt,dass die <strong>Schule</strong> auf 5 Parallelklassen(Züge) zurückgeführt wird. Nur so erhaltenwir die zusätzlichen Räume für die integrativeArbeit. Außerdem brauchen wirdie Sicherheit, die Klassen bei reduzierterSchülerzahl mit zwei Lehrern ausstattenzu können, wovon einer ein Förderschullehrersein muss. Diese Forderung tragenwir an die Landespolitik heran, die in diesemJahr eine Novelle des Schulgesetzesbeschließen will, in der die „Inklusion“geregelt werden soll.Wir zeigen gern, wie erfolgreiche Integrationsarbeitaussieht, wir sagen aber auchdeutlich, was dafür erforderlich ist.Walter Bald, Schulleiter.THEMATISIEREN7

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