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beim deutschen Schulpreis - Erich Kästner - Schule

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“Wir teilen uns Verantwortungfür Herausforderungen und Konflikte”Der Abteilungsleiter Klaus Kellner im Interview. Das Interview führte Tobias Fey.<strong>Kästner</strong>forum 35-12/13<strong>Kästner</strong>forum: Herr Kellner, Sie sind ander EKS unser Experte und erster Ansprechpartner,wenn es um das ThemaInklusion geht. Wie kommt es dazu?Klaus Kellner: Es gibt an unserer <strong>Schule</strong>auch andere Experten. Vielleicht hatdas was damit zu tun, dass ich ja hier alsAbteilungsleiter für die Jahrgänge 5 und6 an der Schnittstelle arbeite, wo Kinderaufgenommen werden, von daher für dieKinder und vorher schon für deren Elternder erste Ansprechpartner der <strong>Schule</strong> bin.Ich war also wahrscheinlich einer der ersten,der sich mit diesem Thema konkretbeschäftigen musste, aber ich wollte dasauch.Warum wollten Sie denn, Herr Kellner?Weil ich an einer Gesamtschule arbeite,und Gesamtschule heißt: Eine <strong>Schule</strong> füralle. Wir sortieren nicht aus, das find ichgut.“Wir haben alle etwas Besonderes.”Was ist eigentlich eine Inklusionsklasse?Das haben wir hier nicht. Von Inklusionsind wir meilenweit entfernt. Wir habenhier integrative Lerngruppen, und da versuchenwir Integration. Das bedeutet, dassin einer Klasse nichtbehinderte und behinderteKinder zusammen lernen. Aberbehinderte Kinder – das Wort wollte ichgar nicht mehr benutzen. Kinder mit besonderemFörderbedarf, das ist nämlichwas anderes.Warum ist Ihnen das wichtig, diese Begriffezu unterscheiden?Unsere Kinder sind erst mal Kinder. Unddann haben sie etwas Besonderes. Ichdenke, wir haben alle etwas Besonderes.Der eine ist groß, der andere ist dünn, einanderer ist schlau, wieder einer ist sehrschnell. Und so sind wir als Menschen alleanders. Und die Kinder in den integrativenLerngruppen mit dem FörderbedarfLernen, die brauchen ein bisschen mehrHilfe <strong>beim</strong> Lernen, ansonsten sind sieganz normale liebe, nette Kinder.Wieviele integrative Lerngruppen habenwir hier eigentlich an der EKS.Zwei, eine in Jahrgang 5 und eine in 6.Eine dritte haben wir jetzt auch schon fürdas kommende Schuljahr gebildet.Wird es in jedem Jahr immer eine integrativeLerngruppe geben?Wir haben gesagt, wir wollen das erst malmit einer Gruppe pro Jahrgang machen,weil wir ja auch noch ganz viel lernenmüssen. Wir können das noch nicht perfekt,wir machen’s aber.Was müssen wir denn lernen?Wir müssen lernen, mit dieser komplexerenHeterogenität umzugehen, um zuverwirklichen, dass von allen Kindern gemeinsamgelernt wird. Manchmal findetUnterricht auch in zwei Gruppen bzw.Räumen statt, aber insgesamt wollen wirschon gemeinsam lernen.Warum haben wir an der EKS eigentlichdenn integrative Lerngruppen?Ursache ist im Wesentlichen, dass die Bundesregierungeiner Behindertenrechtskonventionder UNO zugestimmt hat, nachder die Eltern von Kindern mit Behinderungdas Recht haben, ihre Kinder auch anallgemeinbildenden <strong>Schule</strong>n unterrichtenzu lassen, und nicht nur an sogenanntenFörderschulen. Wir machen das als erstestädtische Gesamtschule in Bochum. Esgibt natürlich auch die Matthias Claudius<strong>Schule</strong>, die das schon ganz lange macht.Wir erfahren umfangreiche Unterstützung”Gibt es eine Zusammenarbeit unter den<strong>Schule</strong>n mit integrativen Lerngruppen?Es gibt ein informelles Netzwerk, und die<strong>Schule</strong>n, die die Aufgabe haben, tauschensich aus. Wir werden erfreulich gut unterstütztvon der Stadt, vom regionalen Bildungsbüround dessen Leiterin Frau Sudek.Sie sorgt in vorbildlicher Form dafür,dass die <strong>Schule</strong>n sehr viele Fortbildungsangebotebekommen. Und vorbildlich istauch, dass unser Schulleiter unkompliziertalle Kollegen, die das wollen, zu diesenFortbildungen schickt. Er sieht, dass dasja eine neue Aufgabe ist, deren Bearbeitungman lernen muss. Und insofern sindda auch immer ganz viele Kollegen beidiesen Fortbildungen des Bildungsbüros.Learning by doing - Wir lernen nicht vorher,sondern im Prozess.Haben wir hier eigentlich auch Lehrer,die speziell für die integrativen Lerngruppenda sind?Unsere Lehrer machen Fortbildungen,aber wir haben ja auch im Kollegium seitzwei Jahren Sonderpädagogen, und vondenen profitieren wir sehr viel.Wieviele zusätzliche Sonderpädagogensind das?Es sind zur Zeit insgesamt fünf, wobeizwei mit der überwiegenden Zahl ihrerGesamtstunden bei uns sind. Da sind dieKollegen für den Förderbedarf Lernen,für den Förderbedarf emotionale undsoziale Förderung und eine Kollegin fürden Förderbedarf Sprache. Das sind auchdie wesentlichen Felder, die wir abdecken.Und dann haben wir auch noch Kindermit Körperbehinderung.THEMATISIEREN9

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