Kartoffelanbau mit Schulklassen Erleben – Begreifen – Verstehen
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4. Rund um die Kartoffel<br />
Grundinformationen<br />
Geschichtliches:<br />
Die Kartoffel stammt aus den südamerikanischen Anden. Im Gegensatz zu unseren heute<br />
bekannten Kartoffeln waren die damaligen Kartoffeln sehr klein und rot / goldgelb oder<br />
blauschwarz. Bereits 8000 <strong>–</strong> 5000 vor Christus wurde die Kartoffel von der indianischen<br />
Urbevölkerung genutzt und zwischen 900 <strong>–</strong> 600 vor Christus in Kultur genommen.<br />
Die Inkas im 13.Jahrhundert nutzen die Kartoffeln vermehrt.<br />
Sie pflanzten die Knollen, sog. Papas an. Nach der Ernte wurden sie in Höhe von 4000 m in<br />
die Sonne gelegt und dem Nachtfrost ausgesetzt. Die Sonne taute die Knollen wieder auf, die<br />
Inkas pressten den Saft heraus und ließen sie an der Luft trocknen. Diese Art der Verarbeitung<br />
ist heute in den Anden nach wie vor bekannt .Die Knollen werden als „Chunos“ dort auf den<br />
Märkten angeboten.<br />
Die Seefahrer waren es dann schließlich, die die Kartoffel nach Europa brachten. Die Inkas<br />
wurden 1532 durch den spanischen Seefahrer Pizarro erobert und versklavt.<br />
Wer jedoch nun als erster Europäer die Kartoffel <strong>mit</strong> nach Europa brachte, ist bis heute nicht<br />
genau geklärt.<br />
Wahrscheinlich ist sie zunächst nach Spanien gelangt und dann von dort aus nach<br />
Deutschland und gegen 1590 nach England.<br />
Lange Zeit dachte man, es sei der englische Seefahrer Sir Franceis Drake, andere vermuten<br />
den irischen Seefahrer Walter Raleigh.<br />
Fest steht, dass die Kartoffel um 1600 nach Europa kam.<br />
Für die Seefahrer war die Kartoffel auf ihrer langen Heimreise ein wertvoller Proviant,<br />
stellten sie doch fest, dass bei einer Ernährung <strong>mit</strong> Kartoffeln die von Seefahrern gefürchtete<br />
Krankheit Skorbut ausblieb. Skorbut ist eine Krankheit, die auf Vitamin C Mangel beruht.<br />
In Europa kam die Kartoffel bei der Bevölkerung zunächst nicht gut an. Man stand dem<br />
fremden Produkt sehr skeptisch gegenüber. Die Leute wussten oft nicht, was von der<br />
Kartoffelpflanze gegessen werden kann. So kam es auch zu Vergiftungsfällen, weil die<br />
grünen Beeren gegessen wurden, die das Gift Solanin enthalten und Kopfschmerzen, Kratzen<br />
und Brennen im Hals, Erbrechen und Durchfall auslösen können.<br />
Wurden grüne Kartoffelknollen gegessen, kam es ebenfalls zum Kratzen im Hals, Übelkeit<br />
Erbrechen. Man warf die rohen Kartoffeln schließlich den Hunden vor, die sie auch nicht<br />
aßen. Da sagten die Leute: „Was unsere Hunde nicht fressen, essen wir auch nicht.“<br />
In Deutschland wurde die Kartoffel zunächst als Zierpflanze angebaut, weil sie sehr hübsch<br />
blüht. Erst sehr viel später entdeckte man den unschätzbaren Nutzen dieser Pflanze.