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Kartoffelanbau mit Schulklassen Erleben – Begreifen – Verstehen

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Friedrich der Große, der Alte Fritz, erkannte viele Jahre (um 1712) später als einer der ersten<br />

was in der Kartoffel steckt.<br />

Zur damaligen Zeit herrschten in Europa immer wieder gewaltige Hungersnöte, die auf<br />

Getreide-Missernten zurückzuführen waren. Der Alte Fritz wollte <strong>mit</strong> der Einführung der<br />

Kartoffel Abhilfe schaffen. 1756 machte er den <strong>Kartoffelanbau</strong> zur Pflicht. Davon gibt es eine<br />

sehr schöne Anekdote zu berichten. (Anhang)<br />

Im 7jährigen Krieg (1756 <strong>–</strong> 63) gelang der Kartoffel endgültig der Durchbruch als<br />

Grundnahrungs<strong>mit</strong>tel.<br />

Aber man darf auch nicht verschweigen, dass es immer wieder Rückschläge gab, verursacht<br />

durch die Krankheiten der Kartoffel. Z.B. durch eine Pilzerkrankung. Bedingt dadurch, dass<br />

die Kartoffel billig und ertragreich war, wurden viele Kartoffeln als Monokultur angebaut.<br />

Hier konnte sich der Pilz leicht verbreiten und es kam sowohl in Amerika als auch in Europa,<br />

ganz besonders in England und Irland, zu einer sehr großen Hungersnot, bei der viele<br />

Menschen starben.<br />

In den folgenden Jahren kam es durch die aufkommende Industrialisierung zur<br />

Verstädterung des bisherigen Agrarstaates. Die Ernährung der Stadtbevölkerung gewann<br />

an Bedeutung. Die Menschen verloren <strong>mit</strong> dem Entstehen der Städte den Kontakt zur<br />

Lebens<strong>mit</strong>telproduktion. Das normale Volk konnte sich weder Obst noch Gemüse leisten und<br />

so wurde die Kartoffel <strong>mit</strong> all ihren Inhaltsstoffen zum wichtigen Grundnahrungs<strong>mit</strong>tel. Sie<br />

lieferte die Energie und gleichzeitig, Mineralstoffe und Vitamine, Ballaststoffe, Stärke,<br />

pflanzliches Eiweiß. So konnte die Bevölkerung sich gesund und preisgünstig ernähren. Auch<br />

während des 2. Weltkrieges blieb die Kartoffel Hauptnahrungs<strong>mit</strong>tel und viele überlebten nur<br />

deshalb.<br />

Leider hat sich die Bedeutung der Kartoffel in der Ernährung in den letzen Jahrzehnten<br />

grundlegend geändert.<br />

Früher lag der Pro Kopf Verbrauch bei ca. 1 kg pro Person pro Tag, heute nur noch<br />

bei 200 g. pro Person und Tag. Das entspricht einem Pro Kopf Verbrauch pro Jahr von 73 kg.<br />

Trotzdem liegt die Kartoffel immer noch vor Teigwaren und Reis.<br />

Aß man früher das reine Produkt <strong>–</strong> nämlich die Kartoffel, so werden heute die veredelten<br />

Kartoffelprodukte bevorzugt. (Klöße Kroketten, Pommes, Chips.....)<br />

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