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LA CENERENTOLA - Wiener Staatsoper

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Der kompositorische Großonkel der Cenerentola | Martin HaagCimarosa, der kompositorische GroSSonkelder Cenerentola?Premierenbesetzung 2013, Alessandro Corbelli als Don Magnifico und Vito Priante alsDandiniWohl selten erwies ein so erfolgreicher Komponist einem längst verstorbenenKollegen eine so selbstvergessene Reverenz: Befragt, welche seiner (nahezuvierzig) Opern er für die bedeutendste und künstlerisch gelungenste halte,replizierte Gioachino Rossini einst ebenso lapidar wie aphoristisch vielsagend:Il matrimonio segreto. Mit diesem frappanten Bonmot bezog sich Rossini –international bejubelter Autor des Barbiere di Siviglia und der Cenerentola– auf das bis heute bekannteste der zahlreichen Meisterwerke seines nahezuein halbes Jahrhundert älteren Landsmannes Domenico Cimarosa: Auf dessen1792 uraufgeführte <strong>Wiener</strong> Erfolgsoper Die heimliche Ehe (Il matrimoniosegreto). In einer Art von musikphilosophischem „Hintergrundgespräch“ mitdem Komponisten und profilierten Publizisten Ferdinand Hiller pries Rossiniden genialen Mozart-Zeitgenossen Cimarosa als den herausragendstenMusiker des italienischen Settecento und als einen universal gebildetenGeist. Zeitleben, so belegen verschiedene Quellenzeugnisse, erschienRossini – dem damals sowohl in der Alten, wie in der Neuen Welt alsführender Repräsentant italienischer Musikkultur anerkannten „Schwanvon Pesaro“ – das staunenswert vielseitige und facettenreiche Œuvre desgroßen Spätneapolitaners Cimarosa als ästhetischer Kulminationspunkteines spezifisch mediterranen Musiktheaters. Voll Bewunderung verwiesRossini zum Beispiel auf das feingliedrige Quintett am Ende des ersten Aktesvon Cimarosas dramma giocoso Le trame deluse. Die turbulente Strettadieses Ensembles wurde für Rossini, seiner Aussage nach, besonders beider Niederschrift seines berühmten Sextetts in der Scena penultima deszweiten Aktes seiner Cenerentola zu einer Inspirationsquelle. Doch auchdie kontrastreiche Introduktion des ersten Aktes der Cenerentola lässtdie musikalische Kontinuitätslinie zwischen Cimarosa und Rossini deutlicherkennen. Da ist zum einen die großformale Gliederung dieser tableauhaftenEröffnungsszene: Rossini gestaltete sie als sechsteiliges Ensemble mitstetig wechselnden Tempi, Tonarten und Klangfarben bei kontinuierlichanwachsender Personenzahl. Das gleiche, künstlerische Verfahren verwandte4041

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