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LA CENERENTOLA - Wiener Staatsoper

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Der kompositorische Großonkel der Cenerentola | Martin HaagKontext.) Zugleich reflektiert der scheinbare, formalistische Leerlauf zentralerPassagen in Rossinis Opernpartituren – vom Musikhistoriker und Rossini-Experten Stefan Kunze treffend als „Ironie des Klassizismus“ gedeutet – inästhetisierender Verfremdung die Lebenswirklichkeit des heraufziehendenIndustriezeitalters. Die quasi-industrielle Produktionsweise des KomponistenRossini – so der Librettoforscher Albert Gier – erweist sich damit als eine„musikalische Vorwegnahme der industriellen Revolution“. Es war wohldiese frappante Modernität der kompositorischen Faktur des „Schwanesvon Pesaro“, die im Jahre 1817 den britischen Schriftsteller und Theater-Habitué Thomas Love Peacock zu dem leicht verstörten, doch in der Sachebis heute gültigen Kommentar veranlasste: Rossinis Musik stürze und breche„in die Bühne ein wie ein reißender Gebirgsbach“. Ambiguität, Vitalität undUnwiderstehlichkeit der musikalischen Diktion prägen auch die Partitur derCenerentola – dieser nur scheinbaren, in einer eher prekären Märchenweltangesiedelten Restaurationsidylle – die stilgeschichtlich tief in der großenTradition des italienischen Settecento wurzelt und dennoch das Kommen desRisorgimento unüberhörbar und wirkmächtig präludiert.Premierenbesetzung 2013, Ildebrando D’Arcangelo als Alidoro4445

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