Über den heutigen Abendüber den heutigen abendPremierenbesetzung 2013, Valentina Nafornită als Clorinda und Margarita Gritskova alsTisbeFür viele ist die in sehr kurzer Zeit geschaffene Cenerentola die poetischstevon allen komischen Rossini-Opern – und tatsächlich besitzt dieses Werk zumindestin der sehr subtilen musikalischen Porträtierung der Charaktere einesinguläre Stellung innerhalb des Buffo-Œuvres des „Schwanes von Pesaro“.Für den Dirigenten der Premiere der aktuellen Produktion, Jesús López-Cobos,weist der Untertitel dieser Oper „Der Triumph der Güte“ außerdem auf denhumanitären Aspekt hin, der unter dem Mantel der Komödie auch in derMusik zu finden ist.Das von der Form her zweitaktige Dramma giocoso La cenerentola, das imWesentlichen auf der berühmten Geschichte des Aschenbrödels (vor allem inder Version von Charles Perrault) basiert, weist also eine gelungene Balanceaus Ironie, Komik, Lyrik, Melancholie sowie eine märchenhafte Grundstimmungauf und spricht somit sowohl Erwachsene als auch jüngere Opernbesuchergleichermaßen an. Nichtsdestotrotz handelt es sich nicht um eine Zauberoper,da sowohl Rossini als auch sein Librettist Jacopo Ferretti jede Formder Magie ablehnten.Da die besonders anspruchsvolle Titelpartie den Interpretinnen eine großeBandbreite an Darstellungsmöglichkeiten bietet, nahmen viele der bedeutendenSängerinnen die Rolle gerne ins persönliche Repertoire auf. An der <strong>Wiener</strong><strong>Staatsoper</strong> waren in der Vergangenheit etwa Adele Kern, Christa Ludwig oderAgnes Baltsa als Cenerentola beziehungsweise Angelina, wie das arme, vonihrem Stiefvater und ihren Stiefschwestern unterdrückte Mädchen mit ihremeigentlichen Namen heißt, zu erleben.Sven-Eric Bechtolf, der Regisseur der aktuellen Inszenierung, verlegte dieHandlung ins Italien der 50er-Jahre, genauer in einen, San Sogno genannten,fiktiven Zwergstaat am Mittelmeer, in dem der etwas spleenige, teure Autossammelnde junge Prinz Don Ramiro die Regentschaft ausübt. Bei der Premieredieser Produktion, die am 26. Jänner 2013 über die Bühne der <strong>Wiener</strong> <strong>Staatsoper</strong>ging, sangen Tara Erraught (Angelina/Cenerentola), Dmitry Korchak (DonRamiro), Alessandro Corbelli (Don Magnifico), Vito Priante (Dandini), IldebrandoD’Arcangelo (Alidoro) und die beiden Ensem blemitglieder ValentinaNafornită (Clorinda) und Margarita Gritskova (Tisbe).1213
BiografieGIoachino Rossini | Biografie1792 Gioachino Rossini wird am 29. Februar in Pesaro in eine Musikerfamiliegeboren: Sein Vater Giuseppe ist Hornist und Trompeter,seine Mutter Anna Guidarini Sängerin.1797 Sein Vater muss aus politischen Gründen Pesaro verlassen undverdingt sich mit seiner Ehefrau fortan als Wandermusikant. SeinSohn bleibt bei der Großmutter in Pesaro. Später wird GiuseppeRossini zu einer zehnmonatigen Gefängnisstrafe verurteilt.1801 Übersiedlung nach Bologna, wo der Vater eine Unterrichtstätigkeitbeginnt. Die musikalische Ausbildung Gioachino Rossinisbeginnt.1804 Erste Kompositionen entstehen.1805 Unterricht bei Padre Angelo Tesei und Auftritte als Sopransolistin Kirchen und im Teatro del Corso.1806 Eintritt ins Liceo Musicale in Bologna, es folgen vier Jahre Kompositionsstudium.Seine erste Oper entsteht in dieser Zeit:Demetrio e Polibio.1810 Beendigung der Studien. Die Oper La cambiale di matrimoniowird am Teatro San Moisè in Venedig uraufgeführt. In den nächstenJahren entstehen zahlreiche Musiktheaterwerke.1812 Am 26. September debütiert er an der Mailänder Scala als Komponistmit der Oper La pietra del paragone.Gioachino Rossini1813 Uraufführungen u. a. von Il Signor Bruschino, Tancredi,L’italiana in Algeri, im folgenden Jahr von Il turco in Italia.1415