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LA CENERENTOLA - Wiener Staatsoper

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La cenerentola in Wien | Michael JahnLa cenerentola in Wien | Michael JahnCenerentola ein wertvoller und beliebter Bestandteil dieser Stagione und dieberühmtesten italienischen Künstler interpretierten die Hauptpartien: Sowar etwa 1837 Marietta Brambilla in der Titelrolle neben Agostino Rovere alsMagnifico und Ignazio Marini als Dandini zu erleben, 1847 wiederum sangElena Angri die Angelina und wurde von einem Musikkritiker als „eine dergrößten Sängerinnen der Gegenwart in jeder Beziehung“ bezeichnet. IhrTenorpartner musste eine eingelegte – nicht näher bezeichnete – Arie imzweiten Akt sogar wiederholen. Von 1854 bis 1859 war die Cenerentola mitimmerhin 31 Aufführungen jährlicher Bestandteil der italienischen Stagione;Adelaide Borghi-Mamo und Laura Brambilla-Marulli sangen die Angelina,Raffaele Scalese und Giovanni Zucchini den Magnifico, Camillo Everardi denDandini und Emanuele Carrion den Ramiro. 1865/1866 setzten Künstler wieDésirée Artôt (Angelina) und Luigi Fioravanti (Magnifico) einen weiterenGlanzpunkt im Reigen der großartigen Darbietungen von Rossinis Operabuffa.Die 1869 eröffnete neue, prachtvolle Hofoper am Ring war auf Grund ihrerGröße für die Wiedergabe intimerer Werke der deutschen, französischenund italienischen komischen Oper wesentlich weniger geeignet als dasalte intime Kärntnertortheater – die Diskussion um ein eigenes <strong>Wiener</strong>Opernhaus für kleinere Opern führte zum Bau der Komischen Oper (desspäter unter tragischen Umständen abgebrannten Ringtheaters) sowiedes Kaiserjubiläums-Stadttheaters (der heutigen Volksoper). Nur wenigenSängern gelang es, mit ihren Stimmen den großen Raum der Hofoper zufüllen, und dazu gehörte wohl auch Marietta Biancolini, die am 2. Mai 1881der im Rahmen einer italienischen Stagione organisierten Erstaufführungder Cenerentola im neuen Haus die Partie der Angelina sang, wie wir der<strong>Wiener</strong> Abendpost vom 3. Mai 1881 entnehmen dürfen: „Sgra. Biancolini, einewürdige Gestalt, entzückt, wenn sie den Mund aufthut. Diesem entströmteine große, volle, schöne Altstimme, die ohne Anstrengung das Haus mitWohllaut erfüllt.“ Doch auch ihre Partner, allen voran „der gewandte Buffo“Alessandro Bottero als Magnifico, „der flinke Barytonist“ Napoleone Vergerals Dandini und der „gut geschulte Tenorist“ Giacomo Piazza „erwiesen sichals wirkungsfähig“. Das unter der musikalischen Leitung von Raffaele Kuonstehende Werk wurde damals übrigens als dreiaktiges [!] Melodrammagiocoso aufgeführt und im dritten Akt durch eine Balletteinlage, einen Pasde six, verlängert.Beinahe ein halbes Jahrhundert später, am 25. Juni 1930, wurde das Werkin einer Übersetzung des Münchener Kapellmeisters Hugo Röhr unterHinzufügung der Original-Secco-Rezitative in einer Inszenierung von LotharWallerstein und unter der musikalischen Leitung von Robert Heger wiederin den Spielplan der <strong>Staatsoper</strong> aufgenommen – allerdings nicht in dasgroße Haus, sondern in den als zweite Spielstätte eingerichteten intimerenRedoutensaal. Die wieder durch ein Ballett bereicherte Aufführung wurdevon Ferdinand Scherber, dem Kritiker der <strong>Wiener</strong> Zeitung, als „oft etwas zuüberspitzt burlesk und zu schwerfällig“ geschildert. Der Regisseur Wallersteinhabe das Werk zu ernst genommen, und auch das Orchester unter Hegersei erst gegen Ende der Vorstellung der Stimmung einer komischen Opernahegekommen. Die Sänger (Kolomán von Pataky als Ramiro, Karl Hammesals Dandini und Karl Norbert als Magnifico) gaben zu viel Stimme, nurNicola Zec zeigte als Alidoro eine „gemütliche und maßvolle Buffoleistung“.Mit „technisch vorzüglicher“ Koloratur stellte Adele Kern als Angelina eine„herzige Nippesfigur“ auf die Bühne. In beinahe unveränderter Besetzung(Josef Manowarda übernahm den Alidoro) wurde das Werk am 20. Februar1932 in die <strong>Staatsoper</strong> übernommen, wo es bis November 1933 zu sehen war.An die beiden letzten Inszenierungen der Cenerentola in der <strong>Staatsoper</strong>können sich ältere Opernbesucher noch erinnern: Zunächst am 25. Oktober1959 die geglückte Einstudierung der Angelina in der deutschen Übersetzungvon Joachim Popelka und der szenischen Fassung des MeisterregisseursGünther Rennert, der allerdings auf einer immer gleichbleibendenBesetzung bestand. In allen 21 Aufführungen dieser Inszenierung bis Jänner1965 sangen daher Christa Ludwig die Angelina, Emmy Loose und DagmarHermann Clorinde und Tisbe, Waldemar Kmentt den Ramiro, Walter Berryden Dandini, Karl Dönch den Magnifico und Ludwig Welter den Alidoro.Einzig die musikalische Leitung wechselte von dem Dirigenten der Premiere,Alberto Erede, zu Peter Ronnefeld, Wilhelm Loibner und Heinrich Bender.Am 22. Oktober 1981 folgte dann wieder eine italienische Cenerentola unter5657

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