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Valenz und Lokativ

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6Auch wenn in (1.4.b), (1.5.b) <strong>und</strong> (1.6.b) die lokale, temporale <strong>und</strong> instrumentale PP in derBibliothek, seit drei Jahren, mit dem Kescher weggelassen werden, sind sie trotzdemsinngemäß <strong>und</strong> verständlich. PPs 6 wie in der Bibliothek, seit drei Jahren, mit dem Kescherbrauchen nicht unbedingt auf der logischen Ebene der Verbbedeutung zu existieren, umsinnvollerweise die Verbbedeutung zu verstehen. Sie üben in der Regel adverbiale Funktionenaus <strong>und</strong> modifizieren lediglich die Bedeutung der Verben, weshalb sie in Jacobs (2002, 2003)als Modifizierer bezeichnet werden.Nach Jacobs (2002) kann nicht nur Identifizierern, sondern auch Modifizierern einArgumentstatus zugewiesen werden. Dies ist ihm zufolge darin begründet, dass sichModifizierer bezüglich unterschiedlicher Tests wie Pronominalisierbarkeit, Erfragbarkeit,Relativierbarkeit, Abspaltbarkeit, Einnahme der satzperipheren Positionen <strong>und</strong> sortalerBeschränkungen (siehe 1.2.2.2.1) so ähnlich wie typische Argumente Identifizierer verhalten.Identifizierer lassen sich in diesem Zusammenhang als Individuenargument, Modifizierer alsSituationsargument bezeichnen. Wenn berücksichtigt wird, dass jedes Verb nach Davidson(1980 [1967]) wie Nomen ontologisch referentiell ist 7 <strong>und</strong> dass Modifizierer oderSituationsargumente nicht bedingt auf der logischen Ebene der Verbsemantik existieren,dann kann die Struktur der Relatpositionen oder die semantische Argumentstruktur derVerben der obigen Beispiele wie folgt repräsentiert werden, wobei zu beachten ist, dassIdentifizierer, die selber referentiell sind, die nicht-referentielle Relatposition füllen, denn inder Struktur der Relatpositionen der Verben sind ausschließlich Verben an sich ontologischreferentiell:(1.4.a SR1) ARBEIT [ ]( )(1.5.a SR1) LIEB [ ]( )( )(1.6.a SR1) REICH [ ]( )( )( )So können zwei Typen der Relatpositionen der Verben, referentielle <strong>und</strong> nicht-referentielleRelatposition unterschieden werden. Wichtig daran ist die theoretische Rechtfertigung derAnzahl der nicht-referentiellen Relatpositionen oder offenen Stellen der Verben, z. B. dieFrage, wie sich für arbeitet eine nicht-referentielle Relatposition, für liebt zwei <strong>und</strong> für reicht67Die ontologische Referenzialität der lokalen <strong>und</strong> temporalen Präpositionen ist umstritten. (Vgl. Rauh (1997),Zwarts (1992), Haumann (1992) vs. Steinitz (1997), W<strong>und</strong>erlich & Harweg (1991)) In der vorliegendenArbeit schließe ich mich Rauhs Auffassung an, dass lokale, temporale Präpositionen ontologisch referentiellsind. Darauf soll in 3.4.6.2.1 näher eingegangen werden.Darauf werde ich in 1.2.2 zu sprechen kommen.

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