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Valenz und Lokativ

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205(+KONT)/nom(WHL)/akk(PRT)/präp 216 <strong>und</strong> (+KONT)/nom(WHL)/präp(PRT)/akk beiVerben mit [+HDL] <strong>und</strong> die zwischen (−KONT,WHL)/nom(PRT)/präp <strong>und</strong>(−KONT,WHL)/präp(PRT)/nom für den Verum-Fokus zwar nicht, aber für dieFokusprojektion doch sensitiv sind, obwohl eigentlich sowohl durch Verum-Fokus, wie auchdurch Fokusprojektion Ganzsatzfokus herbeigeführt werden kann. Dies kann z. B. anhand desVergleichs zwischen beiden Testoperationen wie dem vorliegenden (3.72.c.V1) <strong>und</strong> demspäter im Teil des Fokusprojektionstests zu behandelnden (3.72.f.F) veranschaulicht werden:(3.72.c.V1) F˹Der Pfarrer HAT am Schaf das Ohr gebrandmarkt.˺ (+GSF)(3.72.c.F)Der Pfarrer hat am Schaf F˹das OHR˺ gebrandmarkt. (−FP)An den Beispielen für Verum-Fokus- <strong>und</strong> Fokusprojektionstests der LMF interner <strong>Lokativ</strong>ewie (3.72.cV1) <strong>und</strong> (3.72.c.F) ist zu erkennen, dass Verum-Fokus <strong>und</strong> Fokusprojektion jenach FOSP-Alternation unterschiedlich realisiert werden können. Es ist darauf hinzuweisen,dass zwischen <strong>Valenz</strong>erweiterungen durch interne <strong>Lokativ</strong>e <strong>und</strong> ihren LMF-Alternationenkein semantischer, sondern lediglich ein Prominenzunterschied vorliegt. (siehe 3.4.1.3.3) InBezug auf dieses Phänomen ist zu vermuten, dass Ganzsatzfokus <strong>und</strong> Fokusprojektion auf dieformalen Kodierungen derselben Verben unterschiedlich reagieren. Die Frage zu beantworten,warum LMF interner <strong>Lokativ</strong>e wie in (3.72.c.F) keine Fokusprojektion zulässt, soll infolgenden Fokusprojektionstests versucht werden. Dass zudem das Ohr in (3.72.c)Prominenzträger, jedoch weder Fokusträger – genauer: Fokusakzentträger – in (3.72.c.V1)noch Ganzsatzfokusträger in (3.72.c.F) ist, führt dazu, dass zwischen Prominenz <strong>und</strong> Fokusunterschieden werden sollte, obwohl der Fokusträger zweifelsohne ein Prominenzträger ist.(Vgl. auch (3.71.b.F1.1–1.4) in 3.4.1.2.2.1) Genau auf die Gleichstellung von Prominenz mitFokus in manchen Theorien wie Welke (2002) ist zum Teil die Schwierigkeit der Erklärungdes Begriffs “Prominenz” bzw. “Prominenzrelation” zurückzuführen.Wichtig an den obigen Verum-Fokus-Tests ist Folgendes: Unter der oben eingangsvorgestellten These Höhles, dass der durch Verum-Fokus ausgelöste Ganzsatzfokus in derRegel lediglich in einer unmarkierten Wortstellung stattfindet, lässt sich mit den Ergebnissender Tests aller obigen Beispiele beweisen, dass die hier unmarkierte – aber schon markierte(siehe 3.5.3) – Wortstellung bzw. C-command-Relation interner <strong>Lokativ</strong>e nicht die Abfolge,216 An dieser Stelle werden vorübergehend zum Zweck der Darstellung mithilfe der lediglich für [±HDL] <strong>und</strong>Ganzes-Teil-Relation relevanten semantischen <strong>Valenz</strong>informationen vereinfachte formale Linkingrepräsentationenverwendet.

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