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Valenz und Lokativ

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3003.4.2.4 Lizenzierungsbedingungen <strong>und</strong> sprachspezifische formale KodierungenDie Lizenzierung der Akkumulation der <strong>Lokativ</strong>e ist, wie schon im Vorangehendenwiederholt angedeutet wurde, nicht allein mithilfe der in der Literatur (Primus 1999, Blume2000 u. a.) verbreiteten generellen Linkingregeln zwischen Bedeutung <strong>und</strong> ihrer Form zuerfassen. Den Ausgangspunkt der hier vorzuschlagenden Lizenzierungsbedingungen derAkkumulation der <strong>Lokativ</strong>e bilden Jacobs’ (1994a) drei Bedingungen wie 1) gleiche Form, 2)gleiche semantische Rolle wie (LOC) <strong>und</strong> 3) inhaltliches Spezifikationsverhältnis. Zu ihnensind aufgr<strong>und</strong> dessen, was oben diskutiert wurde, drei weitere Bedingungen hinzuzufügen; 4)Rauhs (1997) ontologischer Referenzstatus der zu spezifizierenden oder zu modifizierendenlokalen Präpositionen, 5) die C-command-Relation-Relation, die einheitlich durch dieMerkmale der prototypischen Possessionsrelation wie WHL >> PRT oder PRT >> WHLbedingt wird, <strong>und</strong> 6) die syntaktische Adjazenzbedingung, die insofern mit der Bedingung derBildung-einer-Konstituente identisch ist, als sie ausschließlich für Identifizierer gilt. ImFolgenden soll aufgezeigt werden, dass unter den oben genannten sechs Bedingungen 1) <strong>und</strong>2) sprachspezifisch, 3) bis 6) hingegen sprachübergreifend sind, wobei der Schwerpunkt derAnalyse auf die Deskription <strong>und</strong> Erklärung der sprachspezifischen Korrelationen zwischen 1)<strong>und</strong> 2) gelegt wird.Die zwei Bedingungen der Akkumulation der Konstituenten, gleiche Form <strong>und</strong> gleichesemantische Rolle hängen miteinander zusammen. Die gleiche Form, genau genommen,gleiche syntaktische Kategorie ist formal wie folgt zu repräsentieren: /nom/nom, /akk/akk,/dat/dat, /gen/gen, /präp/präp, wobei absolute Akkusative des Deutschen wie den ganzenNachmittag in (3.175.a) funktional den Präpositionen entsprechen können. Man sollte sichdabei daran erinnern, dass die Notation /f, die alle vorhin genannten Formen umfasst, bloßfür die Konstituenten gilt, denen von Verben ein Identifiziererstatus zugewiesen wird. (Vgl.1.2.5) Die Bedingung der gleichen Form ist exakt als Gegenteil der formalen Distinktheit desLinkings zwischen FOSP <strong>und</strong> semantischen Rollen zu betrachten. Abgesehen von einigenidiosynkratischen Fällen wie nennen, kosten sind im Deutschen die gleichen Formen/nom/nom, /akk/akk, /dat/dat, /gen/gen streng verboten, lediglich /präp/präp ist zulässig, diebezüglich des Linkings zwischen Bedeutung <strong>und</strong> Form viel transparenter als die anderenTypen gleicher Formen ist. Die höhere semantische Transparenz von /präp liegt daran, dassPräpositionen anders als Kasus eigentlich über eigene Semantik verfügen. Dass im Deutschenausschließlich /präp, die semantisch transparenter als Kasus ist, die Akkumulation der

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