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Valenz und Lokativ

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8(1.6.a.I) Peter reicht der Studentin das Buch ⇒ Es gibt eine Situation, die darin besteht, dass Peterder Studentin das Buch reicht: Peter reicht der Studentin das Buch mit dem Kescher.In den obigen Beispielen spezifizieren die lokale, temporale <strong>und</strong> instrumentale PP in derBibliothek, seit drei Jahren, mit dem Kescher jeweils die referentielle Relatposition derVerben arbeitet, liebt, reicht.Durch den Folgerungstest können jedoch die folgenden erweiterten Identifizierer, 9 Dativ mit(BEN) <strong>und</strong> interner <strong>Lokativ</strong> 10 nicht erfasst werden (vgl. Jacobs 2003: 18, Blume 2000: 26):(1.7.b)(1.1.b)(1.7.b.I)(1.1.b.I)Petra brutzelt dem Jungen das Steak.Peter packt den Jungen am Nacken.brutzelt ⇒ * brutzelt *.packt ⇒ * packt * .Die Dative wie dem Jungen (1.7.b) werden in Jacobs (1994a, 2003) <strong>und</strong> Blume (2000) alseine markierte Lesart <strong>und</strong> als eine Art der Polysemie analysiert, für die ein zusätzlicherLexikoneintrag erforderlich ist. Dies deutet darauf hin, dass die Lesart des Verbs brutzelt mitzwei nicht-referentiellen Relatpositionen unmarkiert ist <strong>und</strong> dass der Folgerungstest lediglichdie unmarkierte Lesart ermitteln kann. Gleiches gilt für interne <strong>Lokativ</strong>e wie am Nacken in(1.1.b). Das Verb packt, wo der interne <strong>Lokativ</strong> am Nacken enthalten ist, kann als eine<strong>Valenz</strong>alternation wie Polysemie im Fall des Dativs analysiert werden <strong>und</strong> einen zusätzlichenLexikoneintrag erfordern. Dies weist darauf hin, dass beim Folgerungstest zur Diagnose desIdentifiziererstatus einer in Frage stehenden Konstituente der Verben auch die markierteLesart berücksichtigt werden sollte. Die problematische markierte Lesart bzw. Folgerung derVerben wird in Jacobs (1994a) <strong>und</strong> Blume (2000) als Polysemie der Verben bewertet, diegr<strong>und</strong>sätzlich im Lexikon eingetragen werden muss.Aus dem Folgerungstest stellt sich die Frage, wie man zwischen Identifizierer bzw.Individuen- <strong>und</strong> Modifizierer bzw. Situationsargument unterscheiden kann, wenn sowohlIdentifizierer wie auch Modifizierer durch den Folgerungstest erfasst werden können. Die910Wegener (1985), Jacobs (1994), Blume (2000) zufolge wird dem Dativ mit (BEN) ein Identifiziererstatuszugewiesen. Dass internen <strong>Lokativ</strong>en ein Identifiziererstatus zugewiesen werden kann, lässt sich in Kap. 3durch verschiedene Tests erweisen. Außerdem soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass die in dervorliegenden Arbeit neu eingeführte Bezeichnung „erweiterter Identifizierer“ Identifizierer bei erweiterten<strong>Valenz</strong>en bedeutet. Für den Hinweis bedanke ich mich bei Herrn Jacobs.Auf die Bezeichnung “interne <strong>Lokativ</strong>e” werde ich in 3.4.1 näher eingehen.

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