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Valenz und Lokativ

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225sei daran erinnert, dass Modifizierer in der Regel nicht prominent sind. (siehe oben dreiwichtige Faktoren des Zusammenhangs zwischen Integrations- <strong>und</strong> Prominenzstatus)Daraus ergibt sich, dass unter drei Typen erweiterter Identifizierer wie denen mit(AFF,+BEL,WHL)/dat, denen mit (LOC,−BEL,PRT)/präp <strong>und</strong> denen(LOC,−BEL,WHL)/präp lediglich die Identifizierer mit (AFF,+BEL,WHL)/dat nicht inVerben integriert werden <strong>und</strong> prominent sein können. Dafür ist im Wesentlichen die SORTder Dative (+BEL) verantwortlich. Dies lässt den Schluss zu, dass prominente Dative stetseine prosodische Separation auslösen, die einem prototypischen Merkmal des Topiks inJacobs (2001) entspricht, das bei formalen Kodierungen der Topikkonstituenten oderTopikalisierung ausnahmslos auftritt. 227 So können Prominenz- <strong>und</strong> syntaktischer bzw.prosodischer Integrationsstatus in einer Korrelation stehen.Dennoch ist Vorsicht damit geboten, so einen Zusammenhang zwischen Intergrations<strong>und</strong>Prominenzstatus herzustellen <strong>und</strong> folgendermaßen zu formulieren, dass eine einfacheKonstituente oder komplexe syntaktische oder prosodische Einheit dann nicht prominent sei,wenn sie in andere Konstituenten syntaktisch bzw. prosodisch integriert wird. Solch einZusammenhang ist, wie oben erwähnt wurde, nicht ganz korrekt für den Fall derFokusambiguität zwischen Ganzsatz- <strong>und</strong> Konstituentenfokus, die stets eine Fokusprojektionmit sich bringen kann, wenn keine Kontextualisierungsfrage gegeben wird. (Vgl. Jacobs 1984:27) Eben darin stimmen Ergebnisse der eingangs erwähnten für Prominenz relevantenverschiedenen Theorien <strong>und</strong> Analysen miteinander nicht überein. Z. B. in (3.71.b) Peter packtden Jungen am Nacken löst die Betonung des ins Verb packt integrierten internen <strong>Lokativ</strong>sam Nacken eine Fokusprojektion aus. Der interne <strong>Lokativ</strong> am Nacken als Fokusakzentträgerwäre demnach als prominent zu analysieren, obwohl er ins Verb integriert ist. Hier stellt sichwieder die bereits diskutierte Frage, ob <strong>und</strong> wie zwischen Prominenz <strong>und</strong> Fokus zuunterscheiden ist. (Vgl. auch 3.72.c.V1 <strong>und</strong> 3.72.c.F). In den folgenden Beispielen fürFokusambiguität in (3.71.b.F1) wird durch dicke Unterstriche die Prominenz der betroffenenKonstituenten markiert, wobei vorsichtshalber noch einmal darauf hingewiesen wird, dassGroßbuchstaben jeweils auf phonologische bzw. prosodische Betonungen <strong>und</strong> die Notation “˹˺” auf den semantischen Fokus verweisen:227 Zu prototypischen Merkmalen des Topiks gehören nach Jacobs (2001) Separation, semantische Prädikation,Adressieren <strong>und</strong> Rahmenverankerung, die miteinander in verschiedenen Korrelationen stehen. Neuerdingsschlägt Krifka (2008a) diesbezüglich eine reduzierte Version der prototypischen Merkmale des Topiks vor.(Zur formalen Kodierungen der Topikkonstituenten oder Topikalisierung siehe auch Fn. 226 <strong>und</strong> Fn. 295)

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