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Vorschau Gerechtigkeit vor Gottes Angesicht 24. bis 28. Mai 2006: Katholikentag in Saarbrücken Bundespräsident Horst Köhler und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) kommen zum 96. Deutschen Katholikentag nach Saarbrücken. Das Programm vom 24. bis 28. Mai sieht mehr als 1 000 Veranstaltungen vor. Aus der Politik werden in Saarbrücken unter anderen auch erwartet der luxemburgi- Freitag, 26. Mai 2006, 10.30-12.00 Uhr Messegelände Finanzmärkte der Armen Mikrofinanz - Investitionschance und Schlüssel gegen die Armut Der Zugang zu Sparen und Kredit ist für „Arme“ so wichtig wie Lesen und Schreiben. Diese Erkenntnis Raiffeisens hat sich in der Entwicklungspolitik durchgesetzt. Spezielle Mikrofinanzinstitute in Entwicklungsländern arbeiten heute so professionell, dass sie für Investoren aus dem „Norden“ interessant werden, sogar in Afrika. Einführungsvortrag Dr. Hans Reckers, Mitglied des Vorstandes der Deutschen Bundesbank Kurzpräsentationen Dr. Claus-Peter Zeitinger, Aufsichtsratsvorsitzender ProCredit Holding AG, Frankfurt Dr. Brigitta Herrmann, Geschäftsführerin Oikocredit D-A-CH-S e.V. - Dachverband deutschsprachiger Förderkreise, Köln Winfried Hinzen, Mitglied des Vorstandes der Pax-Bank eG, Köln Schatzmeister des BKU Reverend Dr. Obiora F. Ike, Generalvikar der Diözese Enugu/Nigeria Moderation: Peter Weiß, MdB, ZdK-Sprecher für Weltkichliche Solidarität und Entwicklungszusammenarbeit Samstag, 27. Mai 2006, 10.30 - 12.00 Uhr Messegelände Schicksalsthema Bildung Bildung braucht Unternehmergeist, Unternehmen brauchen gut ausgebildete Mitarbeiter. Vor allem auf kommunaler Eben hat diese Erkenntnis zu sehr vielfältigen Formen der Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Bildungseinrichtungen geführt, vom Kindergarten bis zur Universität. In den meisten Fällen ergibt sich daraus für alle Beteiligten eine Win-Win-Situation. Gemeinsame Veranstaltung von: Bund Katholischer Unternehmer (BKU) Katholische Elternschaft Deutschlands (KED) Katholische Erziehergemeinschaft (KEG) Einführungsvortrag Dieter Althaus, MdL, Ministerpräsident des Landes Thüringen Co-Statements Marie-Theres Kastner, MdL, Bundesvorsitzende der KED Bernhard Buckenleib, Bundesvorsitzender der KEG Marie-Luise Dött, MdB, Bundesvorsitzende des BKU 4_BKU-Journal 1_06 sche Premier Jean-Claude Juncker, Bundestagspräsident Norbert Lammert, Vize-Kanzler Franz Müntefering, Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble und EntwicklungshilfeministerinHeidemarie Wieczorek-Zeul. Das Zentralkomitee der Katholiken rechnet mit 20 000 Dauerteilnehmern und jeweils mehreren tausend Tagesgästen. Das Leitwort lautet „Gerechtigkeit vor Gottes Angesicht“. Das Programm nennt vier Themenbereiche: „Gerechtigkeit – Schlüsselbegriff biblischer Theologie“, „Gerechtigkeit – Prüfstein für ein Land im Umbruch“, „Gerechtigkeit – Maßstab für das neue Europa“ und „Gerechtigkeit – Hoffnung der Menschen weltweit“. Vorgesehen sind unter Der BKU auf dem Katholikentag anderem Gottesdienste und Workshops, musikalische Darbietungen und Ausstellungen, Vorträge, Diskussionsforen und Feste sowie thematische Zentren etwa zur Bibel und zur Ökumene. Auf einer „Kirchenmeile“ wollen sich etwa 200 kirchliche Organisationen präsentieren. Infos unter www.zdk.de Freitag, 26. Mai 2006, 16.30 - 19.00 Uhr IHK Saarland, Haus der Saarwirtschaft, Franz-Josef-Röder-Str. 9, 66119 Saarbrücken Mit Werten führen Unternehmerischer Erfolg setzt nachhaltige Gewinne voraus und schließt das Wohl der Mitarbeiter, die „Person“ sind und sich und ihre Begabungen und Fähigkeiten entfalten sollen, mit ein. Eigenverantwortung und Beteiligungschancen sind Weg und Ziel zugleich. Dies entspricht moderner Unternehmensführung und dem christlichen Menschenbild: Mitarbeiter werden Mitunternehmer! Gemeinsame Veranstaltung von: Bund Katholischer Unternehmer (BKU) Bundesverband Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung (KKV) Industrie- und Handelskammer (IHK) Saarland Einführungsvortrag Andrea Juchem, Gesellschafterin und Sprecherin der Geschäftsführung Franz Juchem GmbH & Co KG, Eppelborn Co-Statements Pater Dr. Benno Kuppler SJ, Geistlicher Beirat des KKV München, Unternehmensberater Dr. Richard Weber, Präsident der IHK Saarland, Geschäftsführender Gesellschafter der Karlsberg Brauerei KG Weber Manuel Herder, Verleger, Verlag Herder GmbH Co.KG, Freiburg Wolfgang Meiser, Geschäftsführender Gesellschafter der Gebr. Meiser GmbH, Schmelz-Limbach Moderation: Marie-Luise Dött, MdB, BKU-Bundesvorsitzende anschließend Empfang Ökumene in München Einladung zum Kirchentag 2010 Der zweite Ökumenische Kirchentag (ÖKT) 2010 kann wie geplant in München stattfinden. Die katholischen und evangelischen Bischöfe der bayerischen Landeshauptstadt laden nun offiziell ein, bestätigte das Zentralkomitee der deutschen Katholiken und der Deutsche Evangelische Kirchentag als gemeinsame Ausrichter. Die offizielle Einladung gilt als wesentlicher Schritt für die weitere Planung. Die fehlende Einladung hatte auf katholischer Seite immer wieder zu Spekulationen geführt, weil ungewiss ist, wer 2010 an der Spitze des Erzbistums München-Freising steht. Kardinal Friedrich Wetter vollendet im Februar 2008 das 80. Lebensjahr. Als Gastgeber des zweiten ÖKT fungieren nun die evangelische Landeskirche Bayern und das Erzbistum München-Freising.
Schwerpunkt: Katholische Soziallehre aktuell Wichtige Klarstellungen für engagierte Christen Der BKU begrüßt die Aussagen der neuen Enzyklika „Deus Caritas est” Gleich zwei zentrale Dokumente hat die Katholische Kirche in diesen Tagen veröffentlicht. Ende Januar stellte Papst Benedikt XVI. unter dem Titel „Deus Caritas est“ seine erste Enzyklika vor. Wenig später erschien das „Kompendium der Soziallehre der Kirche“ in einer offiziellen deutschen Übersetzung. Grund genug für einen Journal- Schwerpunkt zur Katholischen Soziallehre. von Peter Unterberg und der KNA Die neue Papst-Enzyklika „Deus Caritas est“ enthält wichtige Klarstellungen für Christen, die sich in Politik und Gesellschaft engagieren. Auf diesen Aspekt hat der Bund Katholischer Unternehmer in einer Stellungnahme zu dem Dokument hingewiesen. „Papst Benedikt XVI. zeigt zudem klar auf, wo die Staatskunst ihre Grenzen findet“, sagte die BKU-Vorsitzende Marie-Luise Dött, MdB. So stelle der Papst einerseits klar, dass es auf Erden keine gerechte Staatsordnung geben könne, die den Dienst der Liebe überflüssig machen kann. Dazu heißt es in dem Dokument wörtlich: „Der totale Versorgungsstaat, der alles an sich zieht, wird letztlich zu einer bürokratischen Instanz, die das Wesentliche nicht geben kann, das der leidende Mensch – jeder Mensch – braucht: die liebevolle persönliche Zuwendung“. Mahnung zur Gerechtigkeit Dennoch fordere der Papst vom Staat klar das Streben nach Gerechtigkeit ein, wobei Er setzte die Liebe ins Zentrum seiner ersten Enzyklika: Papst Benedikt XVI. Foto: KNA die Kirche Orientierung geben könne, erklärte Dött und zitierte weiter: „Die gerechte Ordnung der Gesellschaft und des Staates ist zentraler Auftrag der Politik. Ein Staat, der nicht durch Gerechtigkeit definiert wäre, wäre nur eine große Räuberbande.“ Als Orientierungshilfe für die Frage, was gerecht sei, biete er die Katholische Soziallehre an, ohne damit jedoch politische Macht für die Kirche zu beanspruchen. Papst nimmt die Laien in die Verantwortung „Stattdessen nimmt uns der Papst als politisch aktive Christen in die Pflicht,“ beton- In seiner ersten Fastenbotschaft hat Papst Benedikt XVI. eine falsche Gewichtung im sozialpolitischen Engagement von Christen kritisiert. In der Geschichte hätten manche gemeint, „man müsse zuerst die Erde verbessern und dann an den Himmel denken“, schrieb der Papst. Angesichts te Dött. Die Aufgabe, für eine gerechte Ordnung in der Gesellschaft zu wirken, delegiere er an die gläubigen Laien. Diese seien als Staatsbürger berufen, „persönlich am öffentlichen Leben teilzunehmen. Sie können daher nicht darauf verzichten, sich einzuschalten in die vielfältigen und verschiedenen Initiativen auf wirtschaftlicher, sozialer, gesetzgebender,verwaltungsmäßiger und kultureller Ebene, die der organischen und institutionellen Förderung des Gemeinwohls dienen“. Wenige Tage später hat ein Artikel aus der Feder des Papstes diese Deutung indirekt bestätigt. Die Kirche solle nicht selbst aktiv Politik betreiben, drückender Zwänge habe es die Versuchung gegeben, vorrangig die äußeren Strukturen verändern zu wollen. Darin liege jedoch eine Säkularisierung des Heils, in der Christentum durch Moralismus und Glauben durch Tun ersetzt worden sei. Dagegen gehe es der Kirche um ein ganzheitliches Heil sondern respektiere die Autonomie des Staates, schrieb Benedikt XVI. in der katholischen Zeitschrift „Famiglia Cristiana“. Sie nehme jedoch leidenschaftlich am Kampf für Gerechtigkeit teil, betonte der Papst unter Bezug auf die neue Enzyklika. Es sei Aufgabe der Kirche, die politische Vernunft von reinen Machtinteressen zu befreien. Christen in öffentlichen Ämtern fordert Benedikt XVI. auf, durch ihr politisches Handeln eine gerechte Gesellschaft zu fördern. Neben der Gerechtigkeit sei jeder aber immer auch auf Liebe angewiesen. Im direkten Bezug auf sein Lehrschreiben räumt das Kirchenoberhaupt ein, dass vor allem der erste Teil der Enzyklika, der von der philosophischen und biblischen Grundlegung des Liebesbegriffs handelt, etwas schwierig und theoretisch wirken könnte. „Wenn man aber weiterliest, wird klar, dass ich auf ein paar sehr konkrete Fragen für das christliche Leben antworten wollte.“ ■ Der Text der Enzyklika ist auf der Homepage der Deutschen Bischofskonferenz dokumentiert (www.dbk.de). Erst der Himmel, dann die Erde Fastenbotschaft bewertet sozialpolitisches Engagement von Christen des Menschen. Als beispielhaft nannte der Papst die historische Entwicklung des Gesundheits- und Bildungswesens durch kirchliche Initiativen. Sie gäben „noch heute einen Weg an, der die Welt zu einer Globalisierung führen kann, die um das wahre Wohl des Menschen kreist und so zu authentischem Frieden führt“. BKU-Journal 1_06 5
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