Erträge, so sicher wie das Gold in Fort Knox. - NATURSCHECK
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Bewußtse<strong>in</strong><br />
18 naturscheck w<strong>in</strong>ter 2010<br />
werden unglücklich, empf<strong>in</strong>den<br />
<strong>das</strong> Leben als ungerecht<br />
und beschimpfen die Götter<br />
ob ihrer Unnachgiebigkeit.<br />
Wohl stellen sich viele Wünsche<br />
im Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> als uns<strong>in</strong>nig<br />
heraus, und doch bestimmen<br />
sie unser Bef<strong>in</strong>den.<br />
Die Erfolgsliteratur zeigt<br />
uns viele Wege, <strong>wie</strong> wir die<br />
Erfüllung unserer Wünsche<br />
beschleunigen können: Indem<br />
wir gedankliche Bestellsche<strong>in</strong>e<br />
ans Universum schicken,<br />
durch positives Denken<br />
die Schicksalskanäle öffnen,<br />
visualisieren, affirmieren<br />
und viele andere Techniken<br />
mehr. Natürlich können wir<br />
auch mit unlauteren Methoden<br />
nachhelfen. Bei manchen<br />
gilt ja die Regel, daß der<br />
Zweck die Mittel heiligt und<br />
für die ganz be<strong>so</strong>nders wichtigen<br />
Wünsche <strong>so</strong> gut <strong>wie</strong> jedes<br />
Mittel recht ist.<br />
Ist der Wunsch dann tatsächlich<br />
erfüllt, erleben wir<br />
Zufriedenheit. Das erfolgreiche<br />
Gel<strong>in</strong>gen unseres Wunscherfüllungsexperiments<br />
macht uns glücklich. Zumeist<br />
hält dieser Zustand jedoch<br />
nicht sehr lange an, <strong>so</strong> daß<br />
wir uns bald neue Wünsche<br />
suchen, die wir uns erfüllen<br />
können.<br />
Vere<strong>in</strong>facht ausgedrückt,<br />
ist unser gesamtes heutiges<br />
F<strong>in</strong>anz- und Wirtschaftsystem<br />
e<strong>in</strong>e materiegewordene<br />
Welt der globalen Wunscherfüllung.<br />
Über <strong>das</strong> Notwendige<br />
h<strong>in</strong>aus wird allerlei produziert,<br />
was sich Menschen<br />
wünschen. Wissen sie noch<br />
nichts von ihren Wünschen,<br />
<strong>so</strong> werden durch die Werbung<br />
Wünsche künstlich erzeugt.<br />
Auf der anderen Seite<br />
wünscht sich der Hersteller<br />
dadurch e<strong>in</strong>en Ertrag, um<br />
sich eigene Wünsche erfüllen<br />
zu können.<br />
Unser Weltbild ist e<strong>in</strong>e<br />
Symbiose aus Wunschvorstellungen<br />
und der Erschaffung<br />
von Systemen, diese Wünsche<br />
<strong>in</strong> die Tat umzusetzen.<br />
Selbst unsere Religionen und<br />
Philo<strong>so</strong>phien tragen sehr viel<br />
Wunschdenken <strong>in</strong> sich. Der<br />
Wunsch aktiviert e<strong>in</strong>e treibende<br />
Kraft, die dem Handeln<br />
vorausgeht. Er bestimmt<br />
unser Denken, und er gibt<br />
unserem Leben die Richtung.<br />
Noch niemals zuvor <strong>in</strong><br />
der Geschichte der Menschheit<br />
waren <strong>so</strong> viele Wünsche<br />
tatsächlich erfüllbar <strong>wie</strong> heute.<br />
Und noch niemals zuvor<br />
wurden <strong>so</strong> viele Wünsche erfüllt.<br />
Die Frage sei hier erlaubt,<br />
warum die Menschen<br />
dann <strong>so</strong> unglücklich s<strong>in</strong>d?<br />
Die Illusion der Wünsche<br />
Wünsche s<strong>in</strong>d zumeist<br />
auf »Vergängliches« gerichtet.<br />
Und zudem schrumpft mit<br />
jedem erfüllten Wunsch die<br />
Halbwertszeit der Zufriedenheit.<br />
Gleichzeitig steigt mit<br />
jedem Gel<strong>in</strong>gen die Zahl der<br />
unbegrenzten Möglichkeiten.<br />
Bish<strong>in</strong> zur Versuchung, sich<br />
immer mehr D<strong>in</strong>ge zu wünschen,<br />
die weder gut für uns<br />
selbst noch für andere s<strong>in</strong>d.<br />
Der immer mehr um<br />
sich greifende Machbarkeitswahn<br />
der Jetztzeit ist die logische<br />
Konsequenz unseres<br />
»Wunschdenkens«. Wobei es<br />
längst nicht mehr darum geht,<br />
weise Entscheidungen zu<br />
treffen, um die Welt zu veredeln<br />
und uns gegenseitig <strong>in</strong><br />
unserer Entwicklung zu fördern,<br />
<strong>so</strong>ndern oft nur noch<br />
darum, D<strong>in</strong>ge zu tun, weil sie<br />
möglich s<strong>in</strong>d. Je ausgefallener,<br />
desto besser. Je s<strong>in</strong>nloser,<br />
desto attraktiver. Hauptsache,<br />
es gibt etwas Neues, <strong>das</strong> man<br />
sich wünschen kann.<br />
Das »immer schneller,<br />
immer höher, immer weiter«<br />
und die Illusion vom ewigen<br />
Wachstum gehen mit dieser<br />
Philo<strong>so</strong>phie e<strong>in</strong>her. Die Maßlosigkeit<br />
und als Folge die immer<br />
größere Unzufriedenheit,<br />
oder besser Unbefriedbarkeit,<br />
pflanzen sich unaufhörlich<br />
fort. Immer sche<strong>in</strong>t es