Erträge, so sicher wie das Gold in Fort Knox. - NATURSCHECK
Erträge, so sicher wie das Gold in Fort Knox. - NATURSCHECK
Erträge, so sicher wie das Gold in Fort Knox. - NATURSCHECK
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Regionales<br />
Geld regiert die Welt?!<br />
Alternative Antworten auf die F<strong>in</strong>anzkrise<br />
Am 8.10.2010 fand <strong>in</strong> Schwäbisch Hall e<strong>in</strong>e<br />
beispielhafte Podiumsdiskussion mit dem Titel<br />
»Geld regiert die Welt?!« statt. Veranstaltet<br />
vom Evangelischen Kreisbildungswerk <strong>in</strong><br />
Kooperation mit dem Hohenloher Franken<br />
e.V., waren geladen: Fritz Vogt, der Chef der<br />
kle<strong>in</strong>sten und rebellischsten Bank Deutschlands,<br />
Helmut Rau von der INWO, dem »Institut<br />
für Natürliche Wirtschaft<strong>so</strong>rdnung«,<br />
Christian Gelleri, der Mitbegründer der bayerischen<br />
Regionalwährung »Chiemgauer« und,<br />
als Vertreter der alten (F<strong>in</strong>anz-)Welt, <strong>das</strong> Vorstandsmitglied<br />
der Sparkasse Schwäbisch<br />
Hall-Crailsheim, Manfred Hegedüs. Und es<br />
ergab sich e<strong>in</strong>e rege Diskussion zum Thema<br />
Geld.<br />
46 naturscheck w<strong>in</strong>ter 2010<br />
Während die Politik die<br />
F<strong>in</strong>anzkrise als überwunden<br />
und quasi e<strong>in</strong>maligen<br />
Ausrutscher bezeichnet, s<strong>in</strong>d<br />
unabhängige F<strong>in</strong>anzexperten<br />
davon überzeugt, daß der<br />
nächste Crash nur e<strong>in</strong>e Frage<br />
der Zeit ist. Denn der Fehler<br />
liegt im System. Und <strong>so</strong>lange<br />
dieser Fehler nicht behoben<br />
und <strong>das</strong> System nicht nachhaltig<br />
geändert wird, geht der<br />
Tanz auf dem Vulkan weiter.<br />
E<strong>in</strong>e Wiederholung des<br />
Erlebten und die Gefahr des<br />
völligen Zusammenbruchs<br />
des globalen F<strong>in</strong>anzkartenhauses<br />
ist al<strong>so</strong> ke<strong>in</strong>e Hypothese,<br />
<strong>so</strong>ndern e<strong>in</strong>e logische<br />
Konsequenz. Wenn wir nicht<br />
schnellstmöglich umdenken.<br />
In Schwäbisch Hall wurde<br />
laut über Lösungsansätze<br />
nachgedacht. Trotz des parallel<br />
stattf<strong>in</strong>denden Fußballländerspiels<br />
Deutschland gegen<br />
die Türkei, war der Saal restlos<br />
gefüllt. Hartmut Walter<br />
moderierte die Veranstaltung<br />
und befragte die F<strong>in</strong>anzvisionäre.<br />
INWO-Referent Helmut<br />
Rau machte den Anfang<br />
und vermittelte anschaulich,<br />
daß der Fehler im Geldsystem<br />
der Z<strong>in</strong>s ist. Sowohl der Sollals<br />
auch der Habenz<strong>in</strong>s. Jahrhundertelang<br />
war er verboten<br />
und galt als unmoralisch und<br />
als »Wucherz<strong>in</strong>s«. E<strong>in</strong> Geldsystem,<br />
<strong>in</strong> welchem <strong>das</strong> Blockieren<br />
des Geldflusses durch<br />
Z<strong>in</strong>sen belohnt wird, hat auf<br />
Dauer ke<strong>in</strong>e Überlebenschance.<br />
Denn irgendwann kippt<br />
dieses System. Je mehr Geld<br />
der Z<strong>in</strong>serträge wegen <strong>in</strong><br />
Geldanlagen »geparkt« wird,<br />
desto weniger Geld steht für<br />
Investitionen <strong>in</strong> allen anderen<br />
Lebensbereichen zur Verfügung.<br />
Es muß ständig neu-<br />
es Geld gedruckt werden,<br />
was irgendwann zwangsläufig<br />
zum Geldwertverlust, al<strong>so</strong><br />
zur Inflation führt.<br />
Der alte Spruch »Laß<br />
de<strong>in</strong> Geld für dich arbeiten«<br />
ist zudem e<strong>in</strong>e Illusion. Alle<br />
Z<strong>in</strong>serträge müssen erwirtschaftet<br />
werden, was letztlich<br />
dazu führt, daß die Schere<br />
zwischen arm und reich<br />
immer weiter ause<strong>in</strong>anderklafft<br />
und immer mehr Menschen<br />
für die Renditen e<strong>in</strong>iger<br />
Weniger arbeiten müssen.<br />
Zudem wird dadurch der<br />
Wachstumszwang ausgelöst,<br />
und daß dieser Grenzen hat,<br />
wissen wir längst. Die hohen<br />
Renditen der Vergangenheit<br />
waren nur durch die Ausbeutung<br />
der Natur und der Dritten<br />
Welt und die Lohnsklaverei<br />
<strong>in</strong> weniger privilegierten<br />
Ländern möglich.<br />
Im umkehrten S<strong>in</strong>ne ist<br />
der Z<strong>in</strong>s natürlich auch für<br />
Kreditnehmer e<strong>in</strong>e riesige Belastung,<br />
da die Geldverleiher<br />
– ohne dafür selbst etwas<br />
zu leisten – an der Arbeit aller<br />
mitverdienen. Die immense<br />
Verschuldung von Privathaushalten,<br />
Firmen und ganzen<br />
Staaten ist der Beweis für<br />
diese These.<br />
Die Lösung wäre die Abschaffung<br />
des Z<strong>in</strong>ses und e<strong>in</strong><br />
anderes Geldsystem, <strong>wie</strong> es<br />
die vielen Regionalwährungen<br />
bereits praktizieren. Anstatt<br />
<strong>das</strong> Blockieren des Geldflusses<br />
durch Z<strong>in</strong>s zu belohnen,<br />
wird <strong>das</strong> Pr<strong>in</strong>zip umgekehrt.<br />
Das neue Geld verliert<br />
an Wert, wenn es nicht zeitnah<br />
weitergegeben wird. Dadurch<br />
bleibt Geld im Fluß<br />
und wird dem Kreislauf nicht<br />
vorenthalten.<br />
Was auf den ersten Blick