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Der Stress - Techniker Krankenkasse

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Autogenes Training<br />

Autogenes Training gehört zu den Techniken konzentrativer<br />

Selbstentspannung. Durch Selbstsuggestion<br />

wird eine direkte Beeinflussung des vegetativen<br />

Nervensystems erreicht. Diese Selbstsuggestion<br />

erfolgt durch intensive, gefühlsbetonte Vorstellungen,<br />

die sich auf die Funktionen des vegetativen Nervensystems<br />

beziehen und auf eine gesamtorganische<br />

Ruhigstellung abzielen.<br />

Autogen heißt „selbst erzeugt“ und das Wort Training<br />

deutet schon darauf hin, dass man methodisch vorgehen<br />

und regelmäßig üben muss. Suggestion ist ein Vorgang,<br />

dem wir ständig, meist unbewusst, ausgesetzt sind.<br />

Die intensive Vorstellung einer Zitrone erzeugt<br />

zitronensauren Geschmack auf der Zunge und die<br />

Speicheldrüsen treten in Aktion: Das Wasser läuft<br />

einem im Mund zusammen. Bei engagiertem Betrachten<br />

eines Filmes oder Lesen eines Buches weint man<br />

oft aus Mitgefühl, verfolgt mit Herzklopfen den<br />

spannenden Krimi, ist über den Ausgang einer<br />

Geschichte erfreut oder enttäuscht.<br />

Intensive Vorstellungen lösen Gefühle und gleichzeitig<br />

vegetative Funktionen wie zum Beispiel Speichel-<br />

oder Tränenfluss und Herzklopfen aus.<br />

Das von dem Psychiater Johannes Heinrich Schultz<br />

entwickelte autogene Training (AT) setzt primär auf der<br />

vegetativen Verhaltensebene an. Durch AT ändert sich<br />

das vegetative Nervensystem in Richtung einer<br />

entspannten Reaktionsgrundlage. Die Belastbarkeit<br />

wird erhöht und bereits bestehende Anspannungs- und<br />

Erregungszustände werden reduziert. <strong>Der</strong> Organismus<br />

legt sich eine „Schutzschicht gegen <strong>Stress</strong>“ zu. Denn:<br />

Je belastbarer der Organismus, desto weniger erre-<br />

26<br />

gungsbereit ist er und desto weniger Forderungssituationen<br />

werden zu <strong>Stress</strong>. Autogene Übungen sind eine<br />

sinnvolle Ergänzung muskulärer Entspannung.<br />

Schlafstörungen<br />

Bei den meisten Schlafstörungen liegt mehr als nur eine<br />

Ursache vor. Häufig muss man außerdem zwischen<br />

den Ursachen unterscheiden, die eine Schlafstörung<br />

ausgelöst haben, und den Ursachen, die im Laufe der<br />

Zeit hinzugekommen sind. Nicht selten spielen die<br />

auslösenden Ursachen keine Rolle mehr. Schlafstörungen<br />

tendieren dazu, sich zu verselbstständigen.<br />

Wie man selbst<br />

Schlafstörungen ausschalten kann:<br />

1. Bewegen Sie sich tagsüber möglichst viel, am<br />

besten an der frischen Luft.<br />

2. Trainieren Sie tagsüber regelmäßig muskuläre<br />

Entspannung oder autogenes Training.<br />

3. Nehmen Sie frühzeitig eine leichte Abendmahlzeit<br />

zu sich, trinken Sie ab 15 Uhr keinen Kaffee und<br />

schwarzen Tee mehr.<br />

4. Setzen Sie sich einen Termin, an dem Sie aufhören<br />

zu arbeiten oder sich mit Problemen auseinanderzu-<br />

setzen (auch gedanklich). Schalten Sie dann ganz<br />

bewusst auf Freizeit um. Auch wenn diese Freizeit im<br />

Notfall nur eine halbe Stunde dauert.<br />

5. Wenn dennoch Gedanken an Probleme auftreten,<br />

schreiben Sie diese auf. Geben Sie sich ein inneres<br />

STOPP und sagen Sie sich „Morgen ist auch noch ein<br />

Tag“ oder eine andere positive Selbstinstruktion.<br />

6. Gehen Sie zu Bett, wenn Sie müde sind, nicht wenn<br />

Ihre Uhr es Ihnen sagt (zum Beispiel: „Es ist 23 Uhr,<br />

jetzt muss ich schlafen“).<br />

7. Überzeugen Sie sich vorher kurz, dass der Wecker<br />

gestellt und alles für den nächsten Tag gerichtet ist.<br />

8. Lüften Sie das Schlafzimmer.<br />

9. Nehmen Sie eventuell Baldrian, Hopfen oder<br />

warme Milch mit Honig zu sich.<br />

10. Machen Sie das Licht aus, legen Sie sich ins<br />

Bett, schließen Sie die Augen.<br />

11. Wenn Sie nicht gleich einschlafen, machen Sie<br />

eine Entspannungsübung – durch die Bewusstseinseintrübung,<br />

durch die Lenkung der Aufmerksamkeit<br />

von etwaigem Grübeln auf das Training und durch die<br />

Entspannung steigt die Einschlafwahrscheinlichkeit.<br />

12. Ist Ihre innere Unruhe so groß, dass Sie auch auf<br />

diese Weise nicht einschlafen, stehen Sie auf. Werfen<br />

Sie sich nicht hellwach im Bett hin und her. Gehen Sie<br />

in einen anderen Raum und lenken Sie sich ab, solange<br />

Sie sich nicht müde fühlen (auch wenn Sie am nächsten<br />

Morgen früh aufstehen müssen). Auf diese Weise wird<br />

a) das Bett nicht mit unangenehmen Empfindungen<br />

assoziiert,

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