Der Stress - Techniker Krankenkasse
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Frau B. berichtet von ihrem Urlaub:<br />
„Von wegen Urlaub, eine einzige Katastrophe war<br />
das. So etwas kann nur mir passieren! Schon auf der<br />
Hinfahrt hatten wir eine Reifenpanne. Und beim Essen<br />
haben wir uns gar nicht zurechtgefunden. Immer<br />
wieder ist es passiert, dass wir irgendwelche undefinierbaren<br />
Spezialitäten serviert bekamen, die ich<br />
eigentlich gar nicht mag. Obendrein hat es drei Tage<br />
geregnet – was in Südspanien für diese Jahreszeit<br />
doch wirklich untypisch ist. Und dann ist uns doch<br />
tatsächlich unsere neue Kamera irgendwie abhandengekommen.<br />
Ich weiß nicht, wie das passieren<br />
konnte, obwohl ich mir tagelang den Kopf darüber<br />
zerbrochen habe. Es war jammerschade, dass wir<br />
nichts auf Bildern festhalten konnten.“<br />
Herr B. schildert den gemeinsamen Urlaub ganz anders:<br />
„So einen interessanten und erlebnisreichen Urlaub<br />
hatten wir noch nie! Bei einer Reifenpanne half<br />
uns ein sympathischer junger Spanier. Da konnte<br />
ich gleich meine neu erworbenen Spanischkenntnisse<br />
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nutzen. Das klappte ganz gut. Freundlicherweise gab<br />
er uns einige Insidertipps für gute Restaurants. So<br />
lernten wir die typische spanische Küche kennen –<br />
und einiges davon hat mir ausgezeichnet geschmeckt.<br />
Aber besonders begeistert haben mich Kunst und<br />
Kultur Spaniens. Ich konnte davon gar nicht<br />
genug bekommen. Nächstes Jahr werde ich sicher<br />
wieder hinfahren.“<br />
Gehen wir davon aus, dass beide Erzählungen der<br />
Wahrheit entsprechen. Frau B. nimmt ihre Umwelt – in<br />
diesem Fall den Urlaub – durch die Negativbrille („Ich<br />
werde vom Pech verfolgt“) wahr. Negative Aspekte<br />
werden besonders intensiv bewertet. Frau B. lenkt die<br />
Wahrnehmung auf die negativen Seiten einer Situation:<br />
Die Reifenpanne bleibt im Gedächtnis, weniger der<br />
sympathische, junge Spanier. Sie beschäftigt sich so<br />
intensiv mit Gedanken an die verlorene Kamera, dass<br />
sie die Sehenswürdigkeiten nicht richtig genießen<br />
kann ... Zusätzlich verknüpft sie alle möglichen<br />
negativen Situationen mit ihrem persönlichen Schicksal:<br />
„Ich werde vom Pech verfolgt.“<br />
Die Ursache für <strong>Stress</strong> liegt häufig in uns selbst. Denn<br />
unsere Gedanken, Erwartungen und Einstellungen<br />
beeinflussen uns in der Bewertung der Umwelt. Wenn