Der Stress - Techniker Krankenkasse
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Reflexion über das eigene Anspruchsniveau<br />
Auch der Anspruch an die eigene Leistung und das<br />
eigene Verhalten kann <strong>Stress</strong> erzeugen. Wenn man zu<br />
viel von sich fordert, nimmt der Aufwand, den man<br />
betreibt, um ein Ziel zu erreichen, überproportional zu<br />
und man programmiert viele Misserfolge automatisch<br />
mit ein. Diese wiederum führen häufig zur Selbstabwertung,<br />
besonders bezüglich der persönlichen<br />
Belastbarkeit und der eigenen Fertigkeiten und<br />
Fähigkeiten.<br />
Ein mittleres Anspruchsniveau bewährt sich eher: Es<br />
hat mehr Realitätsbezug und führt bei Fehlschlägen<br />
nicht zu übertriebener Schuldzuschreibung an die<br />
eigene Person („Nicht ich alleine habe versagt,<br />
sondern die konkreten Umstände, die Rahmenbedingungen<br />
etc. haben es mir wirklich zusätzlich schwer<br />
gemacht ...“).<br />
Im Rahmen einer Karrierelaufbahn kommt es zum<br />
Beispiel oft zu einem unbemerkten Anstieg des<br />
Anspruchsniveaus, entweder durch eigene steigende<br />
Erwartungen oder durch die der Umwelt; die Belastbarkeit<br />
nimmt dann häufig langsam und unbemerkt<br />
ab. Die Leistung kann meist noch über einige Zeit mit<br />
Mühe aufrechterhalten werden.<br />
Wenn dieser Zustand länger anhält und die vorhandenen<br />
Fertigkeiten nicht mehr ausreichen, nimmt die<br />
Belastbarkeit rapide ab und es kommt zu einem<br />
plötzlichen oder chronischen Leistungsabfall.<br />
Fragen Sie sich: „Welchen Preis zahle ich für meine<br />
Ideale, meine Ansprüche, beispielsweise für ein<br />
harmonisches Familienleben, einen perfekten<br />
Haushalt, beruflichen Erfolg, finanzielle Sicherheit<br />
oder das eigene Haus. Stimmt das Kosten-Nutzen-<br />
Verhältnis? Wie sieht es mit meiner Lebensqualität<br />
aus? Lebe ich im Hier und Jetzt oder nur in der<br />
Zukunft? Lebe ich?“<br />
Überprüfen Sie so von Zeit zu Zeit, ob Ihr Anspruchsniveau,<br />
Ihre Fähigkeiten und Ihre Belastbarkeit<br />
zusammenpassen oder ob sich deutliche Abweichungen<br />
ergeben! Wenn das der Fall sein sollte,<br />
können Sie<br />
• Ihr Anspruchsniveau kurz- oder langfristig<br />
reduzieren,<br />
• Ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten ausbauen,<br />
• Ihre Belastbarkeit erhöhen,<br />
• neue Lebensziele entwickeln,<br />
• genießen üben.<br />
Eine Einstellungsänderung ist also sinnvoll, wenn<br />
• die <strong>Stress</strong>situation derzeit nicht verändert werden<br />
kann (soll) und durch eine Umbewertung leichter<br />
ertragbar wird,<br />
• die Einstellung selbst <strong>Stress</strong> produziert.