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Information - Zahnärztekammer Niedersachsen

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sagt in seiner rechtstaatlichen Pflicht,<br />

konsistente Wettbewerbsregeln vorzugeben<br />

und durchzusetzen«, betonte<br />

der Verbandschef.<br />

Die Bayerische Staatsministerin<br />

Christa Stewens forderte laut BPI in einem<br />

Schreiben an das Bundesgesundheitsministerium,Bundeswirtschaftsministerium<br />

und an den Bundesminister<br />

für besondere Aufgaben eine Beseitigung<br />

der Rechtsunsicherheit. Sie<br />

halte die Anwendung des Wettbewerbs­,<br />

Kartell­ und Vergaberechts in<br />

Bezug auf die Rabattverträge zwischen<br />

Kassen und Pharmaunternehmen für<br />

dringend erforderlich, um für den<br />

Wirtschaftsstandort Deutschland schädigende<br />

Missstände zu beseitigen.<br />

Dieser Forderung schließt sich der<br />

BPI eigenen Angaben zufolge an: Insbesondere<br />

»Portfolioverträge« über die<br />

Gesamtsortimente eines Pharmaunternehmens<br />

seien »Closed­Shop­Verträge«<br />

und damit rechtswidrig. Rechtswidrig<br />

seien auch Klauseln in den Portfolioverträgen,<br />

mit denen neue Generikapräparate<br />

zu abgelaufenen Pa tentwirkstoffen<br />

automatisch Bestandteil<br />

dieser Verträge würden. Weder seien<br />

bei diesen Verträgen öffentliche Ausschreibungen<br />

durchgeführt, noch sei<br />

das in anderen Branchen gesetzlich<br />

vorgeschriebene Verfahren eingehalten<br />

worden. »Trotzdem existieren Rabattverträge<br />

weiter und neue werden<br />

geschlossen, obwohl bereits eindeutige<br />

gerichtliche Entscheidungen vorliegen.<br />

Der Gesetzgeber muss jetzt handeln<br />

und die Aufsichtsbehörden konsequent<br />

einschreiten«, forderte Wegener.<br />

In dem laufenden Vertragsverletzungsverfahren<br />

der EU­Kommission<br />

gegen die Bundesrepublik Deutschland<br />

wegen einer möglichen Verletzung<br />

des EU­Vergaberechts beim Abschluss<br />

von Rabattverträgen habe die<br />

Bundesregierung um Aufschub gebeten,<br />

hieß es weiter. »Damit verzögert<br />

die Regierung eine proaktive Lösung<br />

und treibt kleine und mittlere Pharmaunternehmen<br />

in den Ruin«, monierte<br />

Wegener.<br />

www.facharzt.de, 5.5.2008 l<br />

Übersicht:<br />

Ein Jahr eCard-Ablehnung durch<br />

die Deutsche Ärzteschaft<br />

Als Antwort auf: Gesundheitskarte: Regierung<br />

sieht erhebliche <strong>Information</strong>sdefizite in der<br />

Ärzteschaft<br />

Was ist in dem Jahr seit der<br />

eCard-Debatte von Münster<br />

Mai 2007 und dem ablehnenden<br />

Beschluss des Deutschen<br />

Ärztetages geschehen?<br />

l Zunächst wurde das<br />

Münsteraner Votum<br />

vom IT­Dezernat der<br />

BÄK hilflos und wie<br />

im Schock als »Momentaufnahme«relativiert,<br />

es tauchte<br />

Dr. Axel<br />

Brunngraber<br />

nicht einmal in der Abschluss­PM<br />

des Ärztetages auf! Dann – als nichtärztliche<br />

Akteure und interessierte<br />

Firmen zunehmend offen ihren Unmut<br />

ausdrückten – erfolgte eine nähere<br />

Beschäftigung mit V-35, eine<br />

Exegese des Beschlusses, ob er also<br />

zum Beispiel noch einen Verbleib in<br />

der gematik zuließe?<br />

l Das ganze Jahr hindurch der störrisch<br />

artikulierte Schmidt­Wille zum<br />

Durchregieren: an den ministerialen<br />

Ablaufplänen habe sich nichts geändert,<br />

der Transrapid, äh, die eCard<br />

werde – wie seit Jahren bekannt –<br />

pünktlich starten. Geplante Teststufen<br />

könnten eigentlich wegfallen.<br />

l Der Blick in die angeblich ungestört<br />

weiterlaufenden Tests: was sind das<br />

– für uns als Studien­versierte Ärzte –<br />

bloß für miserable Karikaturen<br />

von Tests! Vor Ort werden die<br />

Tester bis zur Weißglut frustriert,<br />

nichts klappt, sie trauen<br />

der zu testenden Technik<br />

inzwischen zu, »das ambulante<br />

Gesundheitswesen mit einem<br />

Schlage platt zu machen« –<br />

durch Pleiten, Pech und Pannen. Und<br />

durch großzügige Vernichtung von<br />

Zeit, Prozessqualität und Geld.<br />

foto: privat<br />

Wohl gemerkt, immer das der<br />

Anderen…<br />

l Im Februar 2008 laut BMG­<br />

Plan die Ausschreibung für die<br />

Kryptographie-Funktion! Sie<br />

haben richtig gelesen: diese<br />

ist im Frühjahr 2008 noch<br />

nicht einmal ausgeschrieben,<br />

geschweige denn ins Werk gesetzt!<br />

Was wird hier eigentlich<br />

überhaupt in unserem Namen<br />

und zur Zerstreuung un­<br />

serer Bedenken getestet? Ob die Systemkomponenten<br />

mit 220<br />

Volt Wechselstrom harmonieren?<br />

We are not<br />

amused…<br />

l Nach anfänglicher, der<br />

Öffentlichkeit spürbar<br />

missfallender Macher­Hybris<br />

dann die Besinnung auf ein modulares<br />

Vorgehen, vulgo Salami­Taktik.<br />

Heureka: wenn man das trojanische<br />

Pferd vorerst einfach noch ohne<br />

Innenleben auslieferte? Gäbe es<br />

überhaupt noch Widerstand von<br />

Ärzten und Patienten, wenn die<br />

eCard zunächst nur – für immerhin<br />

ca. sechs bis zehn Milliarden Euro –<br />

einfach die alte Krankenversicherungskarte<br />

emulierte? Hätte man<br />

diesen unverdächtigen Fuß erst einmal<br />

in der Tür, dann könnte man<br />

ja peu­a­peu nachsatteln…<br />

l Ein publizistisch (zuletzt<br />

DÄB Heft 18:2008, S. 931) und<br />

auf Veranstaltungen gern<br />

aufgegriffenes Rezept der<br />

Befürworter: man unterstelle<br />

den Kritikern frei erfundene, hanebüchene<br />

Falschbehauptungen über<br />

die eCard, »demaskiere« so ihre Inkompetenz<br />

und stelle dann richtig.<br />

6 | 2008 · ZKn mitteilungen · 309

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