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Information - Zahnärztekammer Niedersachsen

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BERUFSSTÄNDISCHES<br />

Hartsubstanzverlust am Kronenrand<br />

Nicht-kariöse zervikale Läsionen<br />

Der bisher unvermeidliche Randspalt technischer Kronen im Bereich der Präparationsgrenze ist<br />

ein beispielsweise in zahnärztlichen Sachverständigengutachten immer wieder beliebtes Thema.<br />

Der Randspalt wird regelmäßig als eines der wesentlichen Kriterien für die Qualität der<br />

zahnmedizinischen, nicht nur zahntechnischen Versorgung eines Zahnes mit einer technischen<br />

Krone genannt, obwohl die zahnmedizinischen Auswirkungen der Dimension dieses Randspaltes<br />

eigentlich gar nicht bekannt sind<br />

Dr. Dr. Klaus<br />

Oehler<br />

foto: zkn-arcHiv<br />

Unvermeidlicher<br />

Randspalt<br />

Als Folge eines »zu großen«<br />

Randspaltes (was ist das?)<br />

werden immer wieder Karies<br />

am Randspalt und entzündliche<br />

Auswirkungen auf die<br />

Gingiva genannt. Nur fehlt die<br />

wissenschaftliche Evidenz für<br />

die Größenordnung, ab der<br />

ein Randspalt Karies oder<br />

Zahnfleischentzündungen<br />

vermehrt auslöst bzw. bis zu der Karies<br />

und Zahnfleischentzündungen weniger<br />

häufig auftreten und innerhalb<br />

welcher Zeit. Das hindert aber nicht,<br />

dass immer wieder beispielsweise in<br />

Gutachten Größenordnungen genannt<br />

werden, ab der Kronen wegen des<br />

Bild 1: Notdienstpatient; Krone bei Zahn 14 seit ca. 16 Monaten<br />

inkorporiert<br />

326 · ZKn mitteilungen · 6 | 2008<br />

Randspaltes als zu erneuernd angesehen<br />

werden, selbst wenn keine zusätzlichen<br />

krankhaften Veränderungen am<br />

Zahn oder am Zahnfleisch im Bereich<br />

dieser Problemzone festzustellen sind.<br />

Leider ist viel zu wenig bekannt, dass<br />

schon auf der Orlando­Konferenz 1987<br />

konstatiert worden ist, dass das Vorliegen<br />

eines Randspaltes allein kein Kriterium<br />

für eine Neuversorgung darstellt<br />

.1<br />

Nicht-kariöser Hartsubstanzverlust<br />

am Kronenrand<br />

Hier soll auf ein bislang wenig bekanntes<br />

und leider unerforschtes, weil selten<br />

beschriebenes Phänomen hingewiesen<br />

werden, dass die Größe des<br />

Randspaltes schon innerhalb kurzer<br />

fotos: dr. dr. k. oeHler<br />

Zeitspannen nach Eingliederung erheblich<br />

beeinflussen kann: den Hartsubstanzverlust<br />

am gingivanahen Kronenrand<br />

infolge keilförmiger Defekte<br />

und/oder Erosion. Erosion und/oder<br />

Abrasion können innerhalb weniger<br />

Monate erhebliche Größenordnungen<br />

annehmen und den Randspalt bei Kronen<br />

bis zu einem Millimeter und darüber<br />

hinaus vergrößern. Wenn dann<br />

noch bei der Präparation des Zahnes an<br />

den axialen Zahnflächen beispielsweise<br />

Aufbaufüllungen mit Zement gelegt<br />

werden mussten, um evtl. unter­sichgehende<br />

Bereiche auszugleichen, ist es<br />

durchaus verständlich, dass diese Defektneubildungen<br />

eine Sondierung<br />

des Randspaltbereiches manchmal bis<br />

weit unter die technische Zahnkrone<br />

Bild 2: Vertretungspatient, Kronen bei Zahn 24 und Zahn 25<br />

seit ca. 20 Monaten inkorporiert

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