Information - Zahnärztekammer Niedersachsen
Information - Zahnärztekammer Niedersachsen
Information - Zahnärztekammer Niedersachsen
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Deutsche Aidshilfe ins Bündnis<br />
»Stoppt die eCard« eingetreten<br />
Appell an den Deutschen Ärztetag<br />
Westerwelle<br />
plädiert für Grundversorgung<br />
und<br />
Marktwirtschaft<br />
Auch die Deutsche Aidshilfe unterstützt jetzt das Bündnis »Stoppt<br />
die eCard«: »Durch die elektronische Gesundheitskarte darf kein<br />
gläserner Patient entstehen«, warnt Sylvia Urban, Vorstand der<br />
Organisation: »Meine Daten gehören zu mir als Mensch, und nicht<br />
auf Server irgendwo im Internet«, fordert sie im Vorfeld des 111.<br />
Deutschen Ärztetages in Ulm. Die elektronische Gesundheitskarte<br />
Das deutsche Gesundheitssystem<br />
ist zu retten: Das<br />
meint der FDP<br />
Parteivorsitzende<br />
ist dort eines der zentralen Themen<br />
Auf dem Ärztetag des ver zu Lasten von Patienten und Ärzten«,<br />
gangenen Jahres hatten die sagt auch Matthias Jochheim, Vorstand<br />
Delegierten die elektroni der Vereinigung Internationale Ärzte<br />
sche Gesundheitskarte ab für die Verhütung des Atomkrieges/<br />
gelehnt – wie auch schon Ärzte in sozialer Verantwortung e. V<br />
Dr. Guido<br />
Westerwelle<br />
Dr. Guido Westerwelle. Doch<br />
nicht so, wie es SchwarzRot<br />
versuchte, sagte Westerwelle<br />
in einem Interview im »Rheinischen<br />
Zahnärzteblatt« (Mai<br />
Ausgabe). Die Regierung setze<br />
auf Bürokratie und Planwirt<br />
mehrere Landesparlamente der Ärzte (IPPNW). Silke Lüder, Hausärztin aus<br />
schaft im Gesundheitswesen. »Wir wol<br />
zuvor. »Trotzdem werden die Arbeiten Hamburg und Sprecherin des Bündnis<br />
len keine staatliche Pflichtversicherung,<br />
vorangetrieben, Ministerin Ulla Stoppt die eCard appelliert an den<br />
sondern eine marktwirtschaftlich orga<br />
Schmidt und die Führung der Bundes Deutschen Ärztetag, den ablehnenden<br />
nisierte Pflichtversicherung«, betonte<br />
ärztekammer ignoriert die demokrati Beschluss des Vorjahres zu bekräftigen<br />
Westerwelle.<br />
schen Beschlüsse der Ärzteparlamen und das teure und gefährliche Mam<br />
Westerwelles Ansicht nach muss es<br />
te«, sagt Martin Grauduszus, Präsident mutprojekt zu stoppen.<br />
eine Grundversorgung mit einem dop<br />
der kritischen Ärzteorganisation »Freie Im Bündnis »Stoppt die eCard« sind<br />
pelten Kontrahierungszwang geben:<br />
Ärzteschaft«.<br />
zusammen mit der Deutschen Aidshil<br />
»Jeder Bürger muss sich versichern, und<br />
»Den Bürgern wird vorgegaukelt, fe eine Vielzahl von Organisationen zu<br />
jede Versicherung muss eine Grundver<br />
dass sämtliche Daten auf der Karte gesammenschlossen. Dazu gehören unsorgung<br />
anbieten«, erklärte Westerwelspeichert<br />
würden. Dabei dient diese ter anderem<br />
le. Darüber hinaus gelte Wahlfreiheit bei<br />
Karte nur als Schlüssel zu gigantischen l Arbeitskreis Vorratsdatenspeiche<br />
konkurrierenden Tarifen. Ob er Risiko<br />
Serverfarmen, auf denen dann intimsrung,sportarten versichere, Facharztbehandte<br />
Daten abgespeichert werden, auf die l Chaos Computer Club,<br />
lung, Einzelzimmer, einen Selbstbehalt<br />
rund zwei Millionen Menschen Zugriff l Deutsche Gesellschaft für Versicher<br />
oder Krankenhaustagegeld möchte, kön<br />
haben sollen«, warnt er. Dies mache te und Patienten e.V. (DGVP), • Fibrone<br />
jeder Bürger selbst entscheiden.<br />
einzig Sinn für die Krankenkassen und myalgieverband RheinlandPfalz<br />
Jeder im Gesundheitswesen habe An<br />
die ITIndustrie, die sich so Milliarden und Saarland e.V.,<br />
spruch auf Rahmenbedingungen, durch<br />
aus öffentlichen Kassen sichere. l IPPNW – Internationale Ärzte für die<br />
die sich der wissenschaftliche Fortschritt<br />
»Meine Daten gehören zu mir als Verhütung des Atomkrieges/Ärzte<br />
zu Gunsten aller niederschlägt, sagte der<br />
Mensch und sie müssen bei mir blei in sozialer Verantwortung e. V.,<br />
FDPChef auf die Frage, ob Zahnärzte Anben«,<br />
fordert Urban: »ich muss ent l Selbsthilfegruppe »Fibromyalgie<br />
spruch auf eine moderne Gebührenentscheiden<br />
können, wer sie bekommt. Es Syndrom« HamburgHarburg<br />
wicklung entsprechend der wirtschaftli<br />
ist gegen mein informationelles Selbst l Thure von UexküllAkademie für inchen<br />
und wissenschaftlichen Entwickbestimmungsrecht,<br />
wenn so intime tegrierte Medizin,<br />
lung hätten. »Ich persönlich empfinde es<br />
Daten gezielt gewonnen werden und l Freie Ärzteschaft e.V<br />
als alarmierend, dass heute tausende<br />
vielleicht bald von Kassen, Arbeitge l NAV VirchowBund – Verband der<br />
Ärzte und andere Medizinbeschäftigte<br />
bern und anderen interessierten Grup niedergelassenen Ärzte Deutsch<br />
Deutschland verlassen«, monierte Wespen<br />
auswertet werden dürfen. Menlands,terwelle. Durch die bürokratische Staatsschen<br />
mit schweren Erkrankungen wie l Bundesverband der Ärztegenossenwirtschaft,<br />
die von der schwarzroten<br />
Aids müssen eine Chance behalten«. schaften,<br />
Bundesregierung angesteuert werde,<br />
»Die elektronische Gesundheitskar l Freier Verband Deutscher Zahnärz<br />
werde nichts besser, aber alles teurer.<br />
te ist ein unseriöses Milliardenprojekt te www.facharzt.de, 18.5.2008 l<br />
www.zaend.de, 8.5.2008 l<br />
foto: zkn-arcHiv<br />
6 | 2008 · ZKn mitteilungen · 311