Information - Zahnärztekammer Niedersachsen

Editorial
2
Schnüffel-Praxis
»Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser«, soll
einer der Sprüche des umjubelten russischen
Revolutionsführers Lenin gewesen sein. Nach der
erfolgreichen Oktoberrevolution ließ er einen der
skrupellosesten Geheimdienste der Welt, den KGB
aufbauen. Der bespitzelte vor allem die eigenen
Bürger, um sie zu strammen Gefolgsleuten des
Regimes zu »erziehen«. Unter dem späteren Diktator
des Sowjetreiches »Genosse« Stalin wanderten
Tausende der ertappten Kritiker in die Gulags, die
Straf- und Umerziehungslager der UdSSR, wo sie
litten und in Massen starben.
Die Diktatoren der Kommunisten im volkseigenen
DDR-Unrechtsstaat bauten auf Geheiß der russischen
Siegermacht mit der Stasi (Staatsicherheit)
–Behörde eine eigene Geheimpolizei auf. Riesige
Datensammlungen sind das Ergebnis der haupt- und
nebenamtlichen Spitzel. Auch viele IM- (informelle
Mitarbeiter) ZahnArzt gehörten, wie reichlich
dokumentiert wurde, zu den Wasserträgern des
Systems.
Leider haben die schlimmen Erfahrungen aus dieser
Zeit nicht ausgereicht, um das Volk dauerhaft
wachzurütteln und für derartige unselige
Machenschaften zu sensibilisieren. Auch in unserer
demokratischen Republik bastelt man allerorten an
neuen subtilen Kontroll- und Überwachungssystemen.
Da ist die geplante Gesundheits-e-Card nur einer
von mehreren Bausteinen. Mit Überwachungskameras,
automatischer Kennzeichenerfassung und umfassender
Kontrollzugriffsberechtigung auf unsere Bankkonten
etc. geraten wir alle in das straffe Netzwerk der
Kontrollbehörden.
Immer wieder wird dem Bürger versichert, dass alle
diese Daten sicher vor Missbrauch geschützt seien.
Doch dann knallt eine Bombe: Die übermächtige
Deutsche Telekom, ein ehemaliger Staatsbetrieb
höchster Reputation, muss zugeben, dass monatelang
im Auftrag der Geschäftsleitung gesetzwidrig im
eigenen Telefonsystem geschnüffelt wurde. Wer will
garantieren, dass dieses schändliche Wirken
n i c h t mit den Servern des e-Cardsystems
geschieht?
Nur mit Wachsamkeit und Zivilcourage können wir
dem drohenden Krebsgeschwür Einhalt gebieten.
Stoppt die e-Card! Schauen Sie ’mal rein:
www.stoppt-die-e-card.de
Dr. Karl-Hermann Karstens
Dr. Karl-Hermann Karstens
Geb.-Nr. 517
GOZ
Anatomische Abformung
des Kiefers mit individuellem
Löffel bei ungünstigem
Zahnbogen und Kieferformen
und/oder tief
ansetzenden Bändern oder spezielle
Abformung zur Remontage, je Kiefer.
Wenn aufgrund medizinischer
Notwendigkeit eine besondere Situation
die Anwendung eines konfektionierten
Abformlöffels unmöglich
macht, kann die Gebührennummer
GOZ 517 berechnet werden, unabhängig
davon, welche Art von Behandlung
durchgeführt wird.
Eine aufgrund anatomischer
Gegebenheiten mit einem individualisierten
Konfektionslöffel durchgeführte
Abformung ist nach dieser
Gebührennummer GOZ 517 zu berechnen.
Bei medizinischer Notwendigkeit
ist die Gebührennummer GOZ 517
ggf. mehrfach berechnungsfähig.
ZKN
Umfrage:
Die Bevölkerung in Deutschland
traut der Politik bei der Reform des
Gesundheitswesens nur wenig zu.
Das ist eines der Ergebnisse einer
bundesweiten Umfrage zur Reformbereitschaft
der deutschen Bevölkerung
in den Bereichen Rente, Gesundheit
und Familie. Im Auftrag
der Universität Stuttgart hatte das
Institut Infratest-Dimap im Dezember
2007 1800 Bürger aus Deutschland
befragt.
ZKN SPECIAL · 6 | 2008