Wege zum Erfolg - Wie der Transfer von lokalen - ESF
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38<br />
Regionalmarke<br />
Weltweit verfl ochtene Wirtschaftskreisläufe weisen eine hohe<br />
Instabilität auf und sind <strong>von</strong> vielfältigen globalen, sozialen,<br />
politischen und ökonomischen Problemlagen<br />
abhängig. Um einen Schutz gegen<br />
Wirtschaftskrisen zu bieten, wurde <strong>der</strong> seit<br />
den 1990er Jahren entstandene Regionalwirtschaftsgedanke<br />
<strong>von</strong> verschiedenen<br />
Akteurinnen und Akteuren weiterentwickelt.<br />
Unter an<strong>der</strong>em haben sich in diesem Zusammenhang in<br />
Deutschland lokale Produzenten zusammengeschlossen, um<br />
ihre Produkte gemeinsam zu vermarkten. Unter dem Dach <strong>von</strong><br />
Regionalmarken wie „EIFEL“, „Von Hier“ (Berlin/Brandenburg)<br />
o<strong>der</strong> „Spreewald“ werden regionale Produkte und Dienstleistungen<br />
gemeinsam vermarktet und damit regionale Wirtschaftskreisläufe<br />
gestärkt. In <strong>der</strong> Regel sind mit <strong>der</strong> kooperativen<br />
Vermarktung auch eine Markenphilosophie und eine<br />
Qualitätsprüfung verbunden. Insgesamt gibt es mittlerweile<br />
etwa 15 Regionalmarken-Initiativen in Deutschland. Zur Verbreitung<br />
haben vor allem <strong>der</strong> <strong>Erfolg</strong> <strong>der</strong> ersten Regionalmarke<br />
„Unser Land“ in München und Umland sowie <strong>der</strong> zweiten Regionalmarkeninitiative<br />
„EIFEL“ beigetragen. Die Entwicklung <strong>der</strong><br />
Marke „EIFEL“ wurde dabei über das Bundesprogramm „Regionen<br />
Aktiv“ als Modellprojekt geför<strong>der</strong>t sowie wissenschaftlich<br />
begleitet und die Erkenntnisse wurden für den <strong>Transfer</strong><br />
aufbereitet.<br />
<strong>Erfolg</strong>sfaktor: Interesse <strong>der</strong> regionalen<br />
Wirtschaft bündeln<br />
Ein wesentlicher <strong>Erfolg</strong>sfaktor<br />
für die Verbreitung <strong>von</strong> Regionalmarken<br />
ist die breite Beteiligung<br />
<strong>von</strong> wirtschaftlichen Ak-<br />
Spreewäl<strong>der</strong> Gurkentag in Golßen<br />
teurinnen und Akteuren sowie<strong>der</strong>en<br />
eigenständiges Engagement.<br />
Diese zielt vor allem darauf ab, dass die beteiligten Produzenten<br />
und Dienstleister ihre Kapazitäten bündeln und so<br />
einen besseren Absatz innerhalb, aber auch außerhalb <strong>der</strong><br />
Region erreichen können. Diese offensichtlichen Vorteile für<br />
die lokale Wirtschaft führten dazu, dass bei den meisten Regionalmarken<br />
die Vernetzung und Kooperation <strong>von</strong> den <strong>lokalen</strong><br />
Akteurinnen und Akteuren aktiv unterstützt wird.<br />
Grenzen <strong>der</strong> Verbreitung bei wirtschaftlicher<br />
Interessensbündelung<br />
Probleme treten vor allem dort auf, wo es zu wenig Wirtschaftskraft<br />
gibt und keine starke regionale Identität existiert,<br />
zu <strong>der</strong> sich die <strong>lokalen</strong> Akteurinnen und Akteure bekennen. Dies<br />
führt dazu, dass die infrage kommenden Akteurinnen und Akteure<br />
zu wenig <strong>von</strong> <strong>der</strong> Idee <strong>der</strong> Regionalmarke eingenommen<br />
sind und <strong>der</strong> Aufwand für die Vernetzung und Kooperation für<br />
die jeweilige <strong>Transfer</strong>institution, wie <strong>zum</strong> Beispiel die Regionalmarke<br />
EIFEL GmbH o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Spreewald-Verein, sehr groß wird.<br />
Zudem stellen sich die regionalen Marken einem Wettbewerb<br />
mit den großen Handelsketten, <strong>der</strong> die tatsächlichen Potenziale<br />
<strong>von</strong> Regionalmarken tendenziell verringert. Auch dies kann dazu<br />
führen, dass es nicht gelingt, die wirtschaftlichen Akteurinnen<br />
und Akteure <strong>zum</strong> gemeinsamen Handeln zu motivieren. Allerdings<br />
können auch hier große Warenketten für eine Kooperation<br />
gewonnen werden, wie es <strong>zum</strong> Beispiel bei <strong>der</strong> Kooperation<br />
<strong>der</strong> Berlin-Brandenburger Regionalmarke „Von Hier“ mit dem<br />
Konzern Kaisers-Tengelmann <strong>der</strong> Fall ist.<br />
Fazit zur Übertragbarkeit des <strong>Erfolg</strong>sfaktors:<br />
Die Bündelung wirtschaftlicher Interessen ist insbeson<strong>der</strong>e dort<br />
erfolgreich, wo es eine gemeinsame regionale Identität gibt und<br />
die lokale Wirtschaft schon aktiv und vernetzt ist. Darüber hinaus<br />
ist am Beispiel <strong>der</strong> Regionalmarke zu sehen, dass es sehr<br />
hilfreich ist, wenn eine lokale o<strong>der</strong> auch überregionale <strong>Transfer</strong>institution<br />
die Vernetzung und Kooperation <strong>der</strong> wirtschaftlichen<br />
Akteurinnen und Akteure koordiniert sowie als zentraler<br />
Ansprechpartner zur Verfügung steht. Auch wenn wie bei <strong>der</strong><br />
Regionalmarke ein grundlegendes Interesse seitens <strong>der</strong> wirtschaftlichen<br />
Akteurinnen und Akteure besteht, bleibt <strong>der</strong> Aufwand<br />
für die Vernetzung und Mo<strong>der</strong>ation <strong>der</strong> Akteursgruppen<br />
insgesamt dennoch sehr hoch.<br />
Weitere <strong>Erfolg</strong>sfaktoren für den <strong>Transfer</strong>:<br />
ó Starkes eigenes Interesse <strong>der</strong> Stakehol<strong>der</strong><br />
ó „Unser Land“ und „EIFEL“ als gute Beispiele<br />
ó Weitergabe <strong>der</strong> Erfahrungen <strong>von</strong> „Unser Land“ und Beratung<br />
durch B.A.U.M. Consult<br />
Kontakt und weitere Informationen:<br />
B.A.U.M. Consult<br />
Ludwig Karg<br />
Gotzinger Straße 48/50 | 81371 München<br />
Telefon: 089/189 35-0<br />
E-Mail: l.karg@baumgroup.de<br />
Internet:<br />
www.baumgroup.com<br />
www.regionalmarke-eifel.de<br />
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