Immer da, wo Zahlen sind. Die schönsten Skigebiete zum halben Preis. Als Raiffeisen-Mitglied erhalten Sie bei 19 Skigebieten die Tageskarten zum halben Preis. Informieren Sie sich unter: raiffeisen.ch/winter Wir machen den Weg frei
Editorial Liebe Leserin, lieber Leser Foto: Geri Born Unser Bub sitzt am Tisch und stochert in seinem Teller. «Magst du keinen Salat?» <strong>–</strong> «Nein, der ist so sauer.» Ich schiebe den Salat zurück in die Schüssel, hole frische Blätter aus der Küche, ohne Sauce. «Besser?» Der Bub rümpft die Nase, verteilt den Salat auf dem Tisch. «Mit dem Essen spielt man nicht. Hör auf damit.» Der Bub schaut kurz hoch, beginnt mit dem Messer in die Tischkante zu säbeln. «Was soll das? Hör auf, sag ich, sonst gehst du vom Tisch.» Der Bub säbelt weiter, springt vom Stuhl und reisst seine Schwester an den Zöpfen. Sie schreit, ich schreie, der Bub schreit, während ich ihn ins Zimmer bringe. Türe zu. Tief durchatmen. Nik Niethammer Chefredaktor Jede Mutter, jeder Vater kennt diese Situationen: Unser Kind tut etwas, was es in den Augen von uns Erwachsenen nicht tun sollte. Wir weisen es zurecht, zuerst freundlich, dann bestimmt. Später drohen wir <strong>–</strong> schliesslich folgt die Strafe: Ab ins Zimmer. Handyverbot. Kein Computer. Am Wochenende ist der Ausgang gestrichen. «Erziehung ist zwecklos, die Kinder machen den Eltern ohnehin alles nach.» Karl Valentin, deutscher Komiker (1882<strong>–</strong>1948) «Falsch», sagt die Psychologin Nadine Zimet. «Der Preis, den Eltern mit einer strafenden Erziehung zahlen, ist sehr hoch.» Wie gewaltfreie Kommunikation funktioniert und warum es so wichtig ist, auf die Gefühle und Bedürfnisse seiner Kinder einzugehen, erzählen wir Ihnen im Dossier «Erziehung ohne Strafe» <strong>–</strong> ab Seite 11. *** Meine Kollegin Eveline von Arx, die Sie während vier Jahren an dieser Stelle begrüsste, verabschiedet sich mit der Dezember-Ausgabe von Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser. Die studierte Erziehungswissenschaftlerin leitete die Geschicke unseres Magazins mit viel Umsicht, grossem Fachwissen und persönlicher Hingabe. Unter ihrer Verantwortung hat sich die Qualität des Magazins kontinuierlich erhöht <strong>–</strong> der Gewinn des Q-Awards für die beste Fachzeitschrift der Schweiz im Herbst 2<strong>01</strong>4 war der verdiente Lohn dieser Anstrengungen. In den vergangenen zwölf Monaten unterstützte mich Eveline als wissenschaftliche Beraterin und kümmerte sich um das grosse Expertengespräch und die Kolumne «Aufgeklärt». Jetzt will sich die zweifache Mutter wieder vermehrt der Wissenschaft und der psychologischen Tätigkeit zuwenden. Ich danke Eveline von Arx im Namen meiner Kolleginnen und Kollegen von Redaktion und Verlag für ihr unermüdliches Engagement für die Stiftung Elternsein, das stets einem Ziel folgte: Sie als Eltern zu unterstützen, Ihre Kompetenz in Erziehungs- und Bildungsfragen zu stärken, Ihnen Wegbegleiter zu sein in nicht immer einfachen Zeiten. Ich wünsche dir, liebe Eveline, für die Zukunft nur das Allerbeste, stets ein leichtes Herz <strong>–</strong> und Glück an allen Tagen. Uns gibt es im neuen Jahr wieder, am 3. Februar. Bleiben Sie gesund <strong>–</strong> und bleiben Sie uns gewogen. Herzlichst, Ihr Nik Niethammer Das Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi Dezember <strong>2<strong>01</strong>5</strong> / Januar 2<strong>01</strong>63