10/2015 – 01/2016
Fritz + Fränzi
Fritz + Fränzi
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Aufgeklärt<br />
HILFE!<br />
Quelle der Freude<br />
In meiner letzten Kolumne möchte ich etwas Allgemeines,<br />
jedoch etwas vom Wichtigsten im Umgang mit jungen<br />
Menschen ansprechen: die Freude an ihnen. Und es geht<br />
auch um das Wertvollste, das wir ihnen schenken können:<br />
unser Interesse für sie.<br />
Text: Eveline von Arx<br />
Eveline von Arx<br />
Dr. phil. Pädagogin<br />
Foto: Geri Born, Illustration: Adão Iturrusgarai<br />
Seit Jahren schon beschäftige ich mich<br />
mit Jugendlichen. Als Studentin,<br />
Doktorandin und Dozentin an der<br />
Uni interessierte mich ihre Entwicklung<br />
<strong>–</strong> und wie von ihnen auch kritische<br />
Phasen bewältigt werden können <strong>–</strong> aus<br />
wissenschaftlicher Sicht. In meiner Tätigkeit<br />
als Leiterin des Dr.-Sommer-Teams bei der<br />
Jugendzeitschrift «Bravo» befasste ich mich<br />
mit den unzähligen und vielfältigen Anliegen,<br />
die Pubertierende im Umgang mit ihren<br />
Gefühlen, ihrer sexuellen Entwicklung, der<br />
ersten Liebe bewegen. Und in den vergangenen<br />
fünf Jahren hatte ich als Redaktionsleiterin<br />
und wissenschaftliche Mitarbeiterin beim<br />
Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi mit<br />
meinem Team die Chance, den Leserinnen<br />
und Lesern mit handlungsrelevantem Wissen<br />
aus den Bereichen Erziehung und Schule mittels<br />
journalistisch aufbereiteter Fachtexte<br />
unterstützend zur Seite zu stehen.<br />
Bei all diesen Aufgaben war es mir stets<br />
wichtig, das Verständnis für die Jugend zu<br />
schärfen. Aufwachsen bedeutet für Jugendliche<br />
heute vor allem auch, einen verantwortungsvollen<br />
Umgang mit den anderen <strong>–</strong> und<br />
mit sich selber <strong>–</strong> zu lernen. Also herauszufinden,<br />
wie man sich als Mitglied in diese Gesellschaft<br />
einbringen, aber auch individuieren,<br />
das heisst eine eigene Persönlichkeit entwickeln<br />
kann. Dies stellt eine grosse Herausforderung<br />
dar <strong>–</strong> sowohl für die jungen Menschen<br />
selber als auch für ihre Eltern, Lehr- und<br />
anderen wichtigen Bezugspersonen.<br />
Die Jugendlichen brauchen uns insofern,<br />
als wir sie dabei unterstützen können, an der<br />
Es geht auch darum, jungen<br />
Menschen zu zeigen, dass wir<br />
uns an ihnen erfreuen.<br />
Gemeinschaft zu partizipieren. Dadurch erleben<br />
sie sich als selbstwirksam, denn auf sie<br />
wird gehört.<br />
Schliesslich geht es dabei immer auch darum,<br />
den jungen Menschen zu zeigen, dass wir<br />
uns an ihnen erfreuen und wir uns für sie echt<br />
interessieren. So erfahren sie Bedeutung, entfalten<br />
ihre Stärken und kommen besser durchs<br />
Leben. Indem sie sich auf ihre persönlichen<br />
und sozialen Ressourcen stützen und verlassen<br />
können, wird ihre Resilienz <strong>–</strong> die psychische<br />
Widerstandsfähigkeit <strong>–</strong> gestärkt. In dem Sinne:<br />
Tragen Sie Sorge zur Jugend, es lohnt sich!<br />
44 Dezember <strong>2<strong>01</strong>5</strong> / Januar 2<strong>01</strong>6 Das Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi