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Elektromobilität in Asien

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Dieselaggregate im E<strong>in</strong>satz s<strong>in</strong>d. Der Ansatz, Busse im ÖPNV zu elektrifizieren, ist jedoch ke<strong>in</strong>eswegs<br />

neu. Das Unternehmen Siemens pilotierte den weltweit ersten Oberleitungsbus (Elektromote) <strong>in</strong><br />

Berl<strong>in</strong> bereits im Jahr 1881. Weiterentwicklungen führten von 1920 bis ca. 1960 zu e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>ternationalen<br />

Verbreitung der sogenannten O-Busse oder auch Trolleybusse. Heute gibt es weltweit<br />

mehr als 40.000 Oberleitungsbusse , die <strong>in</strong> über 310 Städten <strong>in</strong> 56 Staaten im E<strong>in</strong>satz s<strong>in</strong>d, u. a. <strong>in</strong><br />

Osteuropa, den Nachfolgestaaten der Sowjetunion, der Volksrepublik Ch<strong>in</strong>a und Nordkorea (UITP,<br />

2015). Hierzu liegen bereits umfangreiche Erfahrungen vor, die nachfolgendkurz zusammengefasst<br />

werden.<br />

O-Busse werden von e<strong>in</strong>em oder mehreren Elektromotoren angetrieben und beziehen ihren Fahrstrom<br />

über Stromabnehmer aus e<strong>in</strong>er Oberleitung über der Fahrbahn (siehe Abbildung 9 und<br />

Abbildung 10). Damit s<strong>in</strong>d diese Busse spurgebunden, aber nicht spurgeführt. Um abseits der Oberleitung<br />

kurzfristig e<strong>in</strong>setzbar zu se<strong>in</strong>, werden moderne Trolleybusse heute zumeist mit e<strong>in</strong>em Nebenoder<br />

Hilfsantrieb ausgestattet. Dieser ist manchmal auch batterieelektrisch, wie <strong>in</strong> Pek<strong>in</strong>g,<br />

Guangzhou und J<strong>in</strong>an, wo oberleitungsfreie Abschnitte im Batteriebetrieb überwunden werden. Zumeist<br />

werden allerd<strong>in</strong>g als Hilfsantriebe Verbrennungsmotoren e<strong>in</strong>gesetzt, die der Stromerzeugung<br />

für den Elektromotor dienen. Sie werden vor allem mit Diesel betrieben und verfügen über e<strong>in</strong>en im<br />

Vergleich zum konventionellen Dieselbus relativ kle<strong>in</strong>em Kraftstofftank.<br />

Abbildung 9: Trolleybusse <strong>in</strong> Pjöngjang, Nordkorea, August 2012<br />

Quelle: Suez, veröffentlicht bei Wikipedia<br />

Der O-Bus ist mit e<strong>in</strong>em Dieselbussystem bzw. e<strong>in</strong>er elektrischen Straßenbahn (Tram) zu vergleichen.<br />

Die Lärmbelastungen werden – je nach Messung – um 50 bis 90 Prozent ger<strong>in</strong>ger als beim konventionellen<br />

Dieselbus und um ca. 25 Prozent ger<strong>in</strong>ger als bei der Straßenbahn angegeben. Der Energieverbrauch<br />

des Trolleybusses gilt als ca. 40 Prozent besser als beim Dieselbus, aber um 30 Prozent<br />

schlechter als bei der Tram. Dabei beschleunigen moderne Trolleybusse stärker als Dieselbusse und<br />

können so kürzere Fahrzeiten bzw. e<strong>in</strong>en stabileren Betrieb gewährleisten. Hohe Anfahrgeschw<strong>in</strong>digkeiten<br />

erlauben auch e<strong>in</strong> schnelleres und sicheres E<strong>in</strong>fädeln <strong>in</strong> den fließenden Verkehr sowie e<strong>in</strong>en<br />

problemlosen E<strong>in</strong>satz, auch <strong>in</strong> steilem Gelände. Im Vergleich zur Tram können engere Kurven gefahren<br />

werden. Gegenüber e<strong>in</strong>er der Tramlassen sich O-Bussysteme auch schneller realisieren: Es<br />

vergehen im Regelfall für den Neubau e<strong>in</strong>er Strecke zwischen zwei und vier Jahre. Für die schienengebundene<br />

Tram wird von der Planung bis zu Fertigstellung <strong>in</strong> der Regel fünf Mal mehr Zeit veranschlagt<br />

(S2R Consult<strong>in</strong>g, 2009).<br />

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