Elektromobilität in Asien
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Infobox 6: Das japanische Fahrzeugmodell Nissan Leaf<br />
Der Nissan Leaf wurde im August 2009 öffentlich vorgestellt und war das erste Großserien-Elektroauto, das von<br />
Anfang an für den elektrischen Antrieb konzipiert und nicht nachträglich umgerüstet wurde. Der Leaf war im<br />
Jahr 2014 das weltweit meistverkaufte Elektroauto.<br />
Der Erfolg dieses Fahrzeuges ist dabei das Ergebnis e<strong>in</strong>er langen Geschichte, die im Jahr 1947 mit dem<br />
elektrischen Kle<strong>in</strong>wagen Tama von, e<strong>in</strong>er später von Nissan aufgekauften Firma, begann. Nissan stellte ab dem<br />
Jahr 1970 e<strong>in</strong>ige elektrische Fahrzeuge vor. In den 1990er-Jahren begann e<strong>in</strong>e Kooperation mit Sony, um mit<br />
den von Sony entwickelten Lithium-Ionen Akkus e<strong>in</strong> serienreifes Elektroauto zu bauen. Ca. 30 Prairie-<br />
Serienmodelle wurden zu Prairie EVs umgerüstet. Es folgten weitere Modelle, die <strong>in</strong> den Folgejahren <strong>in</strong><br />
Kle<strong>in</strong>(st)serien aufgelegt wurden. Anfang der 2000er Jahre wurde die Akku-Technik geme<strong>in</strong>sam mit NEC<br />
weiterentwickelt, um Li-Ion-Akkus <strong>in</strong> neuer Bauform herzustellen, welche die doppelte Menge an Energie bei<br />
gleicher Größe speichern konnte. Mit der Weiterentwicklung der Akkutechnik, die sich <strong>in</strong>sbesondere mit<br />
Aufkommen der Mobiltelefone weiter beschleunigte, entstanden weitere Konzeptfahrzeuge, wie der Pivo<br />
(2005), Mixim (2007) und Nuvu (2008), bevor darauf aufbauend der Leaf als Serienmodell 2009 erschien<br />
(Sav<strong>in</strong>g-volt, 2015).<br />
Abbildung 23: Nissan Leaf beim Laden an e<strong>in</strong>er Wallbox<br />
Quelle: Honda/Nissan, 2014<br />
Kaufanreize, e<strong>in</strong>e gute öffentlich verfügbare Lade<strong>in</strong>frastruktur sowie e<strong>in</strong> gut ausgebautes<br />
Schnellbahnsystem haben zu e<strong>in</strong>e hohen Akzeptanz der <strong>Elektromobilität</strong> geführt. In Japan s<strong>in</strong>d<br />
Elektroautos bereits heute sehr beliebt und viele (teilweise) elektrisch angetriebene Fahrzeuge s<strong>in</strong>d<br />
auf den japanischen Straßen zu f<strong>in</strong>den.<br />
Dabei werden private Elektrofahrzeuge aufgrund des fehlenden Parkraums– im Jahr 2013 standen <strong>in</strong><br />
den Städten Japans statistisch nur 580 öffentliche Parkplätze auf10.000 Pkw zur Verfügung –kaum <strong>in</strong><br />
Großstädten, sondern eher auf dem Land zur Anb<strong>in</strong>dung an die Bahnverb<strong>in</strong>dungen genutzt. Firmen<br />
setzen h<strong>in</strong>gegen Elektrofahrzeuge <strong>in</strong> Städten e<strong>in</strong>, da diese sich besser als Autos mit Verbrennungsmotor<br />
für den E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> Verdichtungsräumen eignen. In Städten erfreut sich unter anderem das<br />
Carshar<strong>in</strong>g zunehmender Beliebtheit. Es gab im Jahr 2013 <strong>in</strong> Japan ca. 290.000 registrierte<br />
Carshar<strong>in</strong>g-Nutzer und über 8.800 zugelassene Carshar<strong>in</strong>g-Fahrzeuge. Hierbei kommen zunehmend<br />
auch elektrische Fahrzeuge zum E<strong>in</strong>satz (Bierau et. al, 2014).<br />
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