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Elektromobilität in Asien

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wird sich die <strong>Elektromobilität</strong> zunächst <strong>in</strong> bevölkerungsreichen, verdichteten Räumen durchsetzen.<br />

Aussichtsreich ist ihre Förderung aber auch dort nur dann, wenn sie die städtischen Belange vor Ort<br />

unterstützt. Die Stadtverwaltungen geben durch Raum- und Infrastrukturplanung, f<strong>in</strong>anzielle Anreize,<br />

regulative aber auch <strong>in</strong>formellen Setzungen den Rahmen vor, <strong>in</strong> der sich <strong>Elektromobilität</strong> im urbanen<br />

Umfeld überhaupt entfalten kann. Dabei ist schlussendlich das Gesamtpaket, d.h. e<strong>in</strong> ausgewogener<br />

Maßnahmenmix für den Erfolg oder Misserfolg e<strong>in</strong>er nachhaltigen Mobilität im Allgeme<strong>in</strong>en und der<br />

<strong>Elektromobilität</strong> im Besonderen entscheidend. Im Folgenden werden die unterschiedlichen<br />

Motivlagen vorgestellt, hierbei wurden auch die Situationen <strong>in</strong> asiatischen Entwicklungs- bzw.<br />

Schwellenländern berücksichtigt. In der Praxis überlagern sich die e<strong>in</strong>zelnen Motive zumeist und es<br />

bilden sich landes- bzw. metropolspezifische Charakteristiken heraus, auf die hier nur exemplarisch<br />

e<strong>in</strong>gegangen werden kann.<br />

4.1 Reduzierung der wirtschaftlichen und politischen Abhängigkeit<br />

(Rohstoffimporte)<br />

E<strong>in</strong> möglicher Grund für die Förderung der <strong>Elektromobilität</strong> ist die hohe Abhängigkeit des Transportsektors<br />

vom Erdöl. Die Senkung der Abhängigkeit von fossilen Rohstoffimporten soll dabei langfristig<br />

durch den verstärkten E<strong>in</strong>satz von Elektroantrieben im Verkehr sowie deren Ladung mit selbst erzeugtem<br />

Strom erfolgen. Sowohl <strong>in</strong> Industrienationen als auch <strong>in</strong> weiten Teilen der Entwicklungsund<br />

Schwellenländer besonders <strong>in</strong> Städten s<strong>in</strong>d Stromnetze weitgehend vorhanden s<strong>in</strong>d. Daher muss<br />

zum<strong>in</strong>dest für batterieelektrische Fahrzeuge ke<strong>in</strong>e grundsätzliche neue Infrastruktur aufgebaut<br />

werden.<br />

Da Japan bspw. als rohstoffarmes Land se<strong>in</strong>e Abhängigkeiten vom Erdöl senken will, wird hier bereits<br />

seit langem nach Möglichkeiten der Energiee<strong>in</strong>sparung und der Nutzung nicht-fossiler Energiequellen<br />

gesucht. Die Entwicklung und Markte<strong>in</strong>führung von Hybrid- und Elektrofahrzeugen wird auch deshalb<br />

konsequent vorangetrieben. Der Strom für <strong>Elektromobilität</strong> kann dabei unterschiedlich gewonnen<br />

werden und hilft, bei entsprechend nationalen Produktionsmöglichkeiten die Importabhängigkeit<br />

von fossilen Brennstoffen zu senken. Dabei spielt gerade der Ausbau weiterer Kapazitäten erneuerbarer<br />

Energien e<strong>in</strong>e wichtige Rolle.<br />

Aus klimapolitischen Gesichtspunkten ersche<strong>in</strong>t es daher aussichtsreich, vorzugsweise solche Länder<br />

für Projekte der <strong>Elektromobilität</strong> zu priorisieren, die bereits e<strong>in</strong>en vergleichsweise hohen Anteil<br />

erneuerbarer Energie am Strom-Mix haben. In <strong>Asien</strong> gelten u. a. Armenien, Bhutan, Georgien,<br />

Kirgisistan, Tadschikistan (> 500 kW Erzeugung pro 1.000 E<strong>in</strong>wohnern und über 30 Prozent Wasserkraft)<br />

sowie Laos und Sri Lanka (> 100 kW Erzeugung pro 1.000 E<strong>in</strong>wohner und über 50 Prozent<br />

Wasserkraft) als vielversprechende Länder (Schiffer, 2015). Sofern der Anteil fossiler Brennstoffe bei<br />

der Energiegew<strong>in</strong>nung überwiegt, wie z.B. <strong>in</strong> der VR Ch<strong>in</strong>a, fällt die CO 2 -Bilanz im Vergleich zu benz<strong>in</strong>und<br />

dieselbetriebenen Fahrzeugen negativ aus. E<strong>in</strong> Austausch großer Anteile konventioneller<br />

Fahrzeuge durch Elektrofahrzeuge führt lediglich zu e<strong>in</strong>er moderaten Erhöhung des Stromverbrauchs,<br />

bspw. würde bei Umstellung aller Pkw <strong>in</strong> Deutschland auf Elektrobetrieb die benötigte Strommenge<br />

um ca. 16 Prozent steigen (Wüst, 2008). Daher wäre die regenerative Ausrichtig der Stromproduktion<br />

durch den Aufbau der <strong>Elektromobilität</strong> nicht ernstlich <strong>in</strong> Gefahr. Im Gegenteil, durch die<br />

<strong>Elektromobilität</strong> könnte die Nachhaltigkeit e<strong>in</strong>er solchen Energiepolitik zusätzlich unter Beweis<br />

gestellt werden. Dies könnte nachfolgend auch solche Länder zur Förderung der erneuerbarer<br />

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