Elektromobilität in Asien
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Verkehrsmittel wie Motorräder und motorisierte Lastenräder sowie bei höheren E<strong>in</strong>kommen<br />
Pickups und Kle<strong>in</strong>transporter e<strong>in</strong>gesetzt. Hier werden über die Wahl des Verkehrsmittels<br />
auch Wohlstand und sozialer Status ausgedrückt. In eher ländlichen Gebieten liegen nur<br />
ger<strong>in</strong>ge Verkehrsdichten und Emissionsbelastungen vor. Die wesentliche Herausforderung<br />
liegt hier <strong>in</strong> der Schaffung von zusätzlichen, bezahlbaren und umweltfreundlichen<br />
Mobilitätsangeboten sowie grundlegender Infrastruktur.<br />
<br />
Urbane Gebiete bieten Arbeitsplätze <strong>in</strong> Industrie- und Dienstleistungsberufen. Menschen mit<br />
e<strong>in</strong>em im nationalen Vergleich relativ hohen Wohlstandsniveau f<strong>in</strong>den hier e<strong>in</strong> vielfältiges<br />
Angebot an Versorgungse<strong>in</strong>richtungen sowie Bildungs- und Kulturstätten. Ballungszentren<br />
bieten e<strong>in</strong>e ausgebaute Straßen<strong>in</strong>frastruktur, oftmals öffentliche Verkehrsangebote, teilweise<br />
auf ergänzender Schienen<strong>in</strong>frastruktur. Die zu bewältigenden Strecken s<strong>in</strong>d oft kürzer<br />
als <strong>in</strong> ländlichen Gebieten. Menschen aus den unteren E<strong>in</strong>kommensklassen s<strong>in</strong>d auch längere<br />
Strecken zu Fuß unterwegs, aber auch das Fahrrad, der Scooter oder die ÖPNV-Angebote<br />
werden rege genutzt. Gerade <strong>in</strong> weniger entwickelten asiatischen Ländern gilt aber der Pkw<br />
als gesellschaftliches Statussymbol. Bei ausreichendem E<strong>in</strong>kommen wollen viele Stadtbewohner<br />
mit dem Pkw nicht nur e<strong>in</strong>e weitere Mobilitätsalternative mit höherem Komfort erschließen,<br />
sondern auch ihren sozialen Stellenwert demonstrieren. In urbanen Ballungsräumen<br />
s<strong>in</strong>d die Verkehrsdichte sowie das Emissionsniveau im Allgeme<strong>in</strong>en hoch. Die<br />
wesentlichen Herausforderungen <strong>in</strong> Ballungsräumen s<strong>in</strong>d die Bewältigung des Verkehrsvolumens<br />
sowie die Erhöhung der zumeist ungenügenden Luftqualität.<br />
Des Weiteren werden Orte mit hochentwickelter und weniger entwickelter Infrastruktur differenziert<br />
betrachtet. Hiermit s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sbesondere Ausbau, Güte und Stabilität der Verkehrs-, Elektrizitäts- und<br />
Datennetze geme<strong>in</strong>t:<br />
<br />
<br />
Wenig entwickelte Infrastrukturen s<strong>in</strong>d durch lückenhafte Versorgung und hohe Störanfälligkeit<br />
gekennzeichnet. Der Netzaufbau kann gerade <strong>in</strong> dynamisch wachsenden Städten oft<br />
nicht mithalten. Daher können z. B. regelmäßige Verkehrsstaus sowie Strom- und Internetausfälle<br />
zum Alltag gehören. Die Folge s<strong>in</strong>d oft aus der Not geborene Improvisationen oder<br />
aber e<strong>in</strong>er Oberschicht vorbehaltene Privilegien, die <strong>in</strong> beiden Fällen ke<strong>in</strong>er übergreifenden<br />
Planung folgen. Die zentrale Herausforderung bei der Integration der <strong>Elektromobilität</strong> ist zunächst<br />
der Aufbau grundlegender Energie- und Verkehrs<strong>in</strong>frastrukturen, die die Basis für die<br />
weitere Entwicklung schaffen. Den Ansatzpunkt bilden auch hier bestehende Verkehrsmittel,<br />
die oft aus nichtmotorisierten und kle<strong>in</strong>en Fahrzeugen bestehen, deren Eigentümer nur über<br />
ger<strong>in</strong>ge Kaufkraft verfügen.<br />
Hochentwickelte Verkehrs-, Energie- und Datennetze zeichnen sich h<strong>in</strong>gegen durch e<strong>in</strong>e<br />
hohe Belastbarkeit und Stabilität aus. Vielfältige Schnittstellen und Knotenpunkte sorgen für<br />
e<strong>in</strong> reiches Angebot von Mobilitäts-, Energie- und Kommunikationsdienstleistungen, auf die<br />
auch die <strong>Elektromobilität</strong> aufbauen kann. Zuverlässige bzw. sichere Netze s<strong>in</strong>d für das<br />
Funktionieren der Wirtschaft und den gesellschaftlichen Zusammenhalt unerlässlich, da sie<br />
wettbewerbsfähige Transportvolumen und raschen sozialen Austausch gewährleisten. Die<br />
zentrale Herausforderung bei der Integration der <strong>Elektromobilität</strong> besteht <strong>in</strong> der Verknüpfung<br />
mit den bereits vorhandenen Verkehrssystemen, der Organisation der daraus erwachsenden<br />
Komplexität (energetisches Lastmanagement) sowie dem Daten- bzw.<br />
Missbrauchsschutz.<br />
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