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Elektromobilität in Asien

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Charge Service“ gegründet. Das Geme<strong>in</strong>schaftsunternehmen betreibt zukünftig die Ladesäulen<br />

für E-Autos und Plug-<strong>in</strong>-Hybridfahrzeuge <strong>in</strong> Japan und soll sicherstellen, dass Autofahrer<br />

an jeder Station laden können. In Europa s<strong>in</strong>d bspw. die Unternehmen BMW und<br />

Daimler mit anderen Unternehmen geme<strong>in</strong>sam an der Firma Hubject beteiligt. Alle Partner<br />

erlangen über e-Roam<strong>in</strong>g mit e<strong>in</strong>em Vertrag Zugang zu allen öffentlichen Ladestationen, die<br />

mit der Plattform verbunden s<strong>in</strong>d (Hubject, 2015). Im H<strong>in</strong>blick auf die ger<strong>in</strong>gen Verkaufsmengen<br />

je Fahrzeugmodell weltweit, s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>ternational e<strong>in</strong>heitliche Normen für Stecker und<br />

Ladestandards hilfreich, um zu Kostenreduktionen zu gelangen.<br />

Je nach gewünschtem E<strong>in</strong>satz des Pkw mag es se<strong>in</strong>, dass gerade die Autofahrer, die heute e<strong>in</strong>e besonders<br />

hohe Fahrleistung erzielen, e<strong>in</strong> Elektrofahrzeug aufgrund der Reichweitenbegrenzung,<br />

fehlender Infrastruktur und längerer Ladevorgänge nicht erwerben. Typischerweise werden bspw.<br />

Pendler mit sehr langen Wegen (> 100 km), Mitarbeiter im Kundendienst und reisende Vertreter<br />

nicht von re<strong>in</strong> elektrischen Fahrzeugen angesprochen, da sich längere Strecken am Stück batterieelektrisch<br />

nur mit vielen, längeren Pausen realisieren lassen. Verschiedene Mobilitätsstudien zeigen<br />

allerd<strong>in</strong>gs, dass die automobil zurückgelegten täglichen Durchschnittsstrecken (<strong>in</strong>ternational unter<br />

50 km pro Tag) mit der Reichweite e<strong>in</strong>es batterieelektrischen Fahrzeugs durchaus abgedeckt werden<br />

können (vgl. bspw. WWF, 2008, S. 99).Somit eignet sich der E<strong>in</strong>satz von Elektrofahrzeugen besonders<br />

für den Alltag <strong>in</strong> der Stadt sowie zum Pendeln zur Arbeit, wenn am Wohn- und/oder Arbeitsort Lademöglichkeiten<br />

bestehen.<br />

Schließlich schätzen potenzielle Käufer oftmals die direkten Anschaffungskosten gegenüberlaufenden<br />

Kosten als wichtiger e<strong>in</strong>. Zudem beziehen sie auch potenzielle, nicht alltägliche Situationen<br />

sowie Unsicherheiten über die zukünftige Entwicklung – u. a. den möglichen Wiederverkaufspreis –<br />

bei e<strong>in</strong>er Kaufentscheidung e<strong>in</strong>. Typisch für die E<strong>in</strong>beziehung von nicht alltäglichen Situationen ist<br />

bspw. der E<strong>in</strong>bezug e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>maligen weiten Urlaubsreise mit der ganzen Familie <strong>in</strong> die Entscheidung.<br />

Der alltägliche E<strong>in</strong>satz ist vielfach aber die Fahrt e<strong>in</strong>er Person zur Arbeit oder zum E<strong>in</strong>kauf.<br />

Neben gesetzlichen Auflagen und der nationalen Förderpolitik spielen auch weitere Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

für den Erfolg der <strong>Elektromobilität</strong> e<strong>in</strong>e entscheidende Rolle. Insbesondere die bauliche<br />

Dichte und der funktionale Zugang zur Lade<strong>in</strong>frastruktur, aber auch ergänzende Mobilitätsdienstleistungen<br />

s<strong>in</strong>d diesbezüglich als wesentliche Faktoren zu nennen. Es bedarf e<strong>in</strong>es unterstützenden<br />

Rahmens, welcher e<strong>in</strong>e weitere Elektrifizierung fördert. Es spielen auch <strong>in</strong>novative Angebote wie<br />

bspw. Shar<strong>in</strong>g-Systeme zum Fahrzeug-Teilen e<strong>in</strong>e wichtige Rolle.<br />

Ob als privat genutztes oder im Rahmen e<strong>in</strong>er Unternehmensflotte e<strong>in</strong>gesetztes elektrisches Auto,<br />

die <strong>in</strong>formatorische Anb<strong>in</strong>dung des Fahrzeugs ist von besonderer Bedeutung. Die sogenannte<br />

„Konnektivität“ hat aufgrund der Reichweitenbegrenzung aber auch der noch nicht omnipräsenten<br />

Lade<strong>in</strong>frastruktur e<strong>in</strong>e hohe Bedeutung. Durch spezielle IKT-Dienste können die damit verbundenen<br />

Hemmnisse zum<strong>in</strong>dest abgemildert werden. Hierzu zählt etwa die Hochrechnung der aktuell noch<br />

möglichen Restreichweiten, die Anzeige der umliegenden Lade<strong>in</strong>frastruktur im Navigationsgerät<br />

sowie der Fernzugriff mit dem Smartphone auf das Fahrzeug zur Abfrage des Ladestandes. E<strong>in</strong><br />

weiterer Optimierungsansatz ist die Klimatisierung des Fahrzeugs vor Fahrtantritt, wenn es noch an<br />

das Ladenetz angeschlossen ist. Mit der Verb<strong>in</strong>dung zum Fahrzeug werden dann oft gleich weitere<br />

Services angeboten, u. a. das Update der Fahrzeugsoftware, wie bspw. bei Tesla Motors (Berhart et<br />

al., 2014).<br />

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