Elektromobilität in Asien
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4.2.1 Antriebsbed<strong>in</strong>gte CO 2 -Emissionen<br />
Betrachtet man im ersten Schritt ausschließlich die energiebezogenen CO 2 -Emissionen im Betrieb<br />
(Tank-to-Wheel), ist e<strong>in</strong> Elektrofahrzeug e<strong>in</strong>em Fahrzeug mit Verbrennungsmotor überlegen. Bei<br />
E<strong>in</strong>bezug der CO 2 -Emissionen, die zur Erstellung von Benz<strong>in</strong>/Diesel bzw. Strom angefallen (Well-to-<br />
Tank), ergeben sich die gesamten CO 2 -Emissionen, die bei Erstellung und im Betrieb anfallen (Wellto-Wheel).<br />
Bereits bei der Extraktion fossiler Brennstoffe werden viele CO 2 -Emissionen verursacht.<br />
Auch Fahrstrom für elektrische Antriebe wird vielfach <strong>in</strong> Kraftwerken gewonnen, die elektrische<br />
Energie ebenfalls über den Umweg der Wärmeenergie umwandeln – mit entsprechenden Übertragungs-<br />
bzw. Wirkungsgradverlusten <strong>in</strong> der Vorkette. Wird die Wärme aus fossilen Energieträgern<br />
wie Kohle gewonnen, entstehen zudem CO 2 -Emissionen erheblichen Ausmaßes. In der Well-to-<br />
Wheel-Betrachtung unterscheiden sich Verbrennungs- und Elektromotoren daher deutlich weniger.<br />
Hier wird e<strong>in</strong> ökologischer Vorteil von elektrischen Automobilen also im Wesentlichen durch die Art<br />
der Stromerzeugung (endliche oder erneuerbare Energieträger) bestimmt. E<strong>in</strong> Elektroauto kann aber<br />
potenziell – je nach zugrundeliegendem Strom-Mix – durchaus weniger CO 2 emittieren, als e<strong>in</strong> Fahrzeug<br />
mit konventionellem Verbrennungsmotor.<br />
4.2.2 Fahrzeugproduktion und -entsorgung<br />
Bezieht man <strong>in</strong> den Vergleich zwischen konventionellen und elektrischen Fahrzeugen mehr als die<br />
CO 2 -Emissionen für den Antrieb e<strong>in</strong> und betrachtet auch die ökologischen Effekte bei der Produktion<br />
und Entsorgung des Fahrzeugs, verändert sich das Ergebnis abermals: Für die Produktion e<strong>in</strong>es<br />
konventionellen Autos mit e<strong>in</strong>em Durchschnittsgewicht von ca. 1,5 Tonnen werden ca. 70 Tonnen<br />
Ressourcen verbraucht. Es entsteht bereits bei der Pkw-Produktion – je nach Fahrleistung über den<br />
gesamten Nutzungszeitraum – zwischen 15 und 20 Prozent aller CO 2 -Emissionen. Bei der Betrachtung<br />
von Elektroautos, fällt <strong>in</strong>sbesondere die Herstellung der Batterie <strong>in</strong> der Ökobilanz des Elektrofahrzeugs<br />
stark <strong>in</strong>s Gewicht. Die Massenproduktion der Fahrzeugbatterien kann erhebliche Umweltprobleme<br />
verursachen, denn <strong>in</strong> ihren Hochleistungs-Akkus wird zumeist Lithium verwendet, e<strong>in</strong><br />
Metall, dessen Gew<strong>in</strong>nung mit hohen ökologischen Belastungen verbunden ist. So kann sich abhängig<br />
von der Dimensionierung des Batteriesystems, die negative Klimabilanz der Fahrzeugherstellung<br />
im Vergleich zum konventionellen Auto im Extremfall verdoppeln. Über den Lebensweg<br />
e<strong>in</strong>es Elektroautos tragen heute auch die Herstellungsaufwendungen mit über 30 Prozent zur Klimawirkung<br />
bei. Dabei wird über den Lebensweg e<strong>in</strong>es mittleren Pkw angenommen, dass 1,5 Batterien<br />
mit fast 11 Tonnen Treibhausgasemissionen benötigt werden. Dann liegt die Klimawirkung etwa<br />
doppelt so hoch wie beim konventionellen Verbrennungsfahrzeug mit ca. 6 Tonnen. Fahrzeugentsorgung<br />
und -wartung spielen h<strong>in</strong>gegen nur e<strong>in</strong>e untergeordnete Rolle (emobil-umwelt.de, 2015).<br />
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