Elektromobilität in Asien
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Abbildung 27: Erläuterung des koreanischen Buskonzepts OLEV mit Induktivladung<br />
Quelle: KAIST, 2015<br />
Zur Jahresmitte 2013 waren <strong>in</strong> Südkorea ca. 1.150 Elektrofahrzeuge (im Wesentlichen Pkw) <strong>in</strong><br />
Nutzung, zumeist durch Regierungsbehörden und öffentliche E<strong>in</strong>richtungen. Das Land verfügt über ca.<br />
1.500 Ladestation, davon über 100 Schnellladestationen. Erst seit jüngster Zeit s<strong>in</strong>d mit dem Kia<br />
Soulund dem Kia Ray Südkoreas erste massengefertigte Elektroautos aus eigener Herstellung im<br />
Markt. Hyundai hat se<strong>in</strong> erstes batterieelektrisches Auto für das Jahr 2016 angekündigt (electric<br />
vehicle news, 2014).<br />
Die koreanischen OEMs verfolgen e<strong>in</strong>en sicherheitsorientierten und diversifizierten Weg, der mit der<br />
E<strong>in</strong>stellung deutscher OEMs zur <strong>Elektromobilität</strong> vergleichbar ist(Roland Berger, 2014). Neben der<br />
vollelektrischen Antriebsalternative werden auch teilelektrische sowie brennstoffzellenbasierte<br />
Antriebe <strong>in</strong> Betracht gezogen. Auf der Nachfrageseite ist die Gruppe der akzeptanzfördernden „Early<br />
Adapters“ im Bereich der <strong>Elektromobilität</strong> bislang kaum vorhanden, da Innovationen hier e<strong>in</strong>en<br />
anderen Weg nehmen und e<strong>in</strong> hoher sozialer Zusammenhalt herrscht. Zudem ist es bislang noch e<strong>in</strong><br />
Hemmnis, dass sich die südkoreanische Lade<strong>in</strong>frastruktur am CHAdeMO-Standard orientiert. Es ist<br />
bislang nicht davon auszugehen, dass westliche OEMs ihre Fahrzeuge für den koreanisch-japanischen<br />
Markt extra umrüsten, daher ist e<strong>in</strong>e Angleichung an den weltweiten Combo-Standard wahrsche<strong>in</strong>lich<br />
(Bernhart et al., 2014).<br />
Ähnlich wie die nahegelegene japanische Insel Goto (siehe Infobox 8), nutzt auch Südkorea e<strong>in</strong>e Insel<br />
als Testgebiet, <strong>in</strong> dem <strong>Elektromobilität</strong> und ihre Infrastruktur besonders gefördert werden. In diesem<br />
Fall ist dies die Insel Jeju südlich der koreanischen Halb<strong>in</strong>sel. Im Frühjahr 2014 waren auf den Straßen<br />
der Insel ca. 360 Elektrofahrzeuge unterwegs (bei ca. 300.000 konventionellen Autos). Bis zum Jahr<br />
2017 soll die elektrische Fahrzeugflotte der Insel auf ca. 29.000 und bis 2020 auf 94.000 Fahrzeuge<br />
anwachsen. Mit ca. 500 gut zugänglichen 240-Volt-Ladestationen, hat Jeju e<strong>in</strong>e der größten Dichten<br />
an Lade<strong>in</strong>frastruktur weltweit (electric vehicle news, 2014).<br />
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